Die Geschichte der FDP
von Udo Leuschner
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Die Anfänge
1945 - 1949
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Die Neugründung liberaler Parteien in den vier Besatzungszonen
Deutschlands
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1. Bundestag
1949 - 1953
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Die FDP muß erkennen, daß es rechts von der CDU/CSU nicht viel
zu holen gibt
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2. Bundestag
1953 - 1957
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Der neue Vorsitzende wird wegen der Preisgabe der Saar und des
Abschreibens der Wiedervereinigung
zum schärfsten Gegner Adenauers
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2. Bundestag
1953 - 1957
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Adenauer mißlingt der Plan, die FDP durch Manipulierung des
Wahlrechts in den "Graben" fallen zu lassen
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3. Bundestag
1957 - 1961
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Gegen atomare Bewaffnung der Bundeswehr und für Aufgreifen des
Rapacki-Plans
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4. Bundestag
1961 - 1965
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Entgegen ihrem Wahlversprechen beteiligt sich die FDP doch
wieder an einer Regierung unter Adenauer
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4. Bundestag
1961 - 1965
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FDP-Minister erzwingen durch ihren Rücktritt die Ablösung von
Franz Josef Strauß
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5. Bundestag
1965 - 1969
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- und bahnt damit den Weg für eine Große Koalition aus CDU/CSU
und SPD
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5. Bundestag
1965 - 1969
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Die FDP modernisiert ihre Deutschlandpolitik und bekundet
Verständnis für die APO
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6. Bundestag
1969 - 1972
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Die Regierung Brandt-Scheel schlägt ein neues Kapitel der Ost-
und Deutschlandpolitik auf
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6. Bundestag
1969 - 1972
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Die CDU/CSU verhebt sich am Sturz der Regierung, worauf diese
Neuwahlen herbeiführt
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7. Bundestag
1972 - 1976
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Die sozialliberale Koalition geht gestärkt in eine weitere
Legislaturperiode
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7. Bundestag
1972 - 1976
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Die FDP bleibt stabil und die SPD fällt leicht zurück, während
die Union
ihre absoluten Mehrheiten ausbauen kann
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7. Bundestag
1972 - 1976
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Die FDP vergißt liberale Prinzipien und beteiligt sich an der
Hatz auf "Verfassungsfeinde"
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8. Bundestag
1976 - 1980
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Strauß sieht die "Linkspartei" FDP fest an der Seite der SPD
und setzt auf Konfrontation
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8. Bundestag
1976 - 1980
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Die sozialliberale Koalition besteht die Herausforderung und
sichert damit ihren Wahlsieg
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9. Bundestag
1980 - 1983
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Nach dem Wahlerfolg streben Genscher und Lambsdorff ein neues
Bündnis mit der Union an
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9. Bundestag
1980 - 1983
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Wie Genscher und Lambsdorff den Bruch der sozialliberalen
Koalition herbeiführten
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9. Bundestag
1980 - 1983
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"Julis" ersetzen Jungdemokraten als Nachwuchsorganisation /
"Liberale Demokraten" bleiben Splitterpartei
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10. Bundestag
1983 - 1986
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Bei den Neuwahlen kommt die FDP mit einem blauen Auge davon
Strauß muß auf Außenministerium verzichten
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10. Bundestag
1983 - 1986
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Trotz kurzer Trübung wegen eines Grenzzwischenfalls
werden die deutsch-deutschen Beziehungen noch enger als zuvor
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10. Bundestag
1983 - 1986
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Nach dem Ausscheiden aus den meisten Landtagen gelingt der FDP
ab 1985 die Trendumkehr
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10. Bundestag
1983 - 1986
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Lambsdorff wird wegen Bestechlichkeit angeklagt und Bangemann
löst ihn als Wirtschaftsminister ab
Hans-Otto Scholl überfällt ein Juweliergeschäft
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11. Bundestag
1987 - 1990
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Der erneuerten CDU/FDP-Koalition unter Helmut Kohl schwinden
die Chancen auf eine Wiederwahl
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11. Bundestag
1987 - 1990
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Der Zusammenbruch der DDR rettet Helmut Kohl und gibt auch der
FDP neuen Auftrieb
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11. Bundestag
1987 - 1990
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Der gigantische Mitgliederzuwachs durch LDPD und NDPD hält
aber nicht lange an
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11. Bundestag
1987 - 1990
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Der DDR-Geheimdienst hatte die FDP vierzig Jahre lang im
Visier
William Borm wird posthum als Einflußagent enttarnt
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12. Bundestag
1991 - 1994
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Nach einem grandiosen Wahlsieg brechen Union und FDP ihre
Wahlversprechen
und beschließen drastische Steuererhöhungen
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12. Bundestag
1991 - 1994
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Aber Deutschland ist nicht Österreich: Der "Bund freier
Bürger" zieht erfolglos gegen den Vertrag von Maastricht zu
Felde
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12. Bundestag
1991 - 1994
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Vor allem die ostdeutschen Wähler laufen der "Partei der
Besserverdienenden" in Scharen davon
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13. Bundestag
1994 - 1998
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Es reicht wieder zur Koalition mit der Union, aber die FDP ist
nur noch in vier Landtagen vertreten
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13. Bundestag
1994 - 1998
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Gerhardt wird Nachfolger / Möllemann gelingt Comeback
Leutheusser-Schnarrenberger tritt wegen des Großen
Lauschangriffs zurück
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13. Bundestag
1994 - 1998
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Die dahinsiechende Berliner FDP wird erst von Rechten
unterwandert und dann von Studenten überrannt
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13. Bundestag
1994 - 1998
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Mit ihren "Wiesbadener Grundsätzen" huldigt die FDP der neuen
Markt-Ideologie
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14. Bundestag
1998 - 2002
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Union und FDP werden von Rot-Grün in die Opposition geschickt
/ Möllemann und Kubicki profilieren sich als Wahlsieger /
Wachsende Kritik an Gerhardt
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14. Bundestag
1998 - 2002
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Die FDP entdeckt die Kraft des positiven Denkens / Westerwelle
wird Parteivorsitzender
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14. Bundestag
1998 - 2002
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Ein neoliberaler Einpeitscher entwirft für Möllemann und
Westerwelle die neue Wahlkampfstrategie
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14. Bundestag
1998 - 2002
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Der Spaßwahlkampf der FDP driftet in Antisemitismus ab
und wird von einer Hochwasserkatastrophe durchkreuzt
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Die FDP-Spitze macht ihn für das enttäuschende Ergebnis der
Bundestagswahl 2002 verantwortlich
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Walter Döring macht sich unbeliebt, weil er für Milde
gegenüber Möllemann plädiert
und auf die Mitschuld Westerwelles verweist
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Nach dem Parteiausschluß drohte ihm auch der bürgerliche Ruin
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Außerdem gelingt der FDP mit der Spitzenkandidatin Koch-Mehrin
zum drittenmal der Sprung ins Europäische Parlament
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Der Möllemann-Helfer Fritz Goergen wirft der Partei
Substanzlosigkeit vor
und will den Teufel mit dem Beelzebub austreiben
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Auch Dirk Niebel und Silvana Koch-Mehrin verbinden Sex und
Politik mehr oder weniger gekonnt
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Westerwelle nennt sie "die wahre Plage in Deutschland"
Ganz nach seinem Geschmack ist dagegen der neue Bundespräsident
Horst Köhler
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Die neoliberalen Mogelpackungen kommen nicht so an, wie es
ihre Urheber gern hätten
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Die FDP macht vor, wie öffentliche Armut und privater Reichtum
sich harmonisch ergänzen können
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Die Generalsekretärin gilt als unfähig, wird aber mit
Rücksicht auf die ostdeutschen Wähler
zur stellvertretenden Parteivorsitzenden befördert
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15. Bundestag
2002 - 2005
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Durch die neue Linkspartei schwinden der FDP schlagartig die
Aussichten auf Regierungsbeteiligung
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Die FDP feiert einen Wahlerfolg, verdankt ihn aber
größtenteils ehemaligen Wählern der Unionsparteien
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Westerwelle schiebt Gerhardt in die Naumann-Stiftung ab und
übernimmt auch den Fraktionsvorsitz
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Westerwelle nimmt auch Kontakt zu SPD und Grünen auf,
hofft aber vergebens auf ein vorzeitiges Ende der Großen
Koalition
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Bei den fünf Landtagswahlen des Jahres 2006 gewinnt die FDP
zwar meistens hinzu,
verliert aber zwei von drei Regierungsbeteiligungen
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Bei den folgenden sechs Landtagswahlen geht es für die FDP nur
noch aufwärts
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Die neue Kieler Regierung steht aber verfassungsmäßig auf
dünnem Eis
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Der Erfolg der FDP bei den EU-Wahlen zeigt, daß es
hauptsächlich auf mediale Präsenz ankommt
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Die neoliberal entfesselte Finanzwirtschaft ruiniert
Staatshaushalte und Realwirtschaft,
aber die FDP stellt sich schützend vor bankrotte Banken
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Die FDP profitiert vom propagandistischen Schulterschluß
zwischen Unternehmerverbänden und Medien
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16. Bundestag
2005 - 2009
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Weil der Begriff "neoliberal" völlig diskreditiert ist,
starten die Hayek-Jünger in den Medien eine Gegenoffensive
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Die FDP erringt bei der Bundestagswahl 14,6 Prozent
und ist mit fünf Ministern in der neuen Regierung vertreten
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Nach einem Steuergeschenk für Hoteliers sinkt die FDP in der
Wählergunst auf zehn Prozent
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Der strahlende Wahlsieger Westerwelle wird schon binnen eines
Jahres zum Klotz am Bein der Partei
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Mit dem Verzicht auf eine erneute Kandidatur kommt er der
Abwahl zuvor
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Der Neubeginn mit Rösler ändert nichts am Sinkflug bei den
Landtagswahlen
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Die FDP folgt der atompolitischen Wende ihres
Koalitionspartners bedingungslos
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Bei einigen FDP-Politikern blättert neben dem liberalen Lack
auch der akademische Anstrich ab
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Der Mitgliederentscheid zum ESM-Vertrag offenbart die innere
Krise der Partei
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Im Saarland scheitert die erste schwarz-gelb-grüne Koalition
an der Zerstrittenheit der FDP
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Rösler kann sich trotzdem weiterhin als Parteivorsitzender
halten
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Rösler gelingt es, die Wahl von Joachim Gauck zum
Bundespräsidenten durchzusetzen
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Acht Monate vor der Bundestagswahl wird der
Fraktionsvorsitzende neuer Spitzenkandidat
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17. Bundestag
2009 – 2013
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Die "Alternative für Deutschland" schafft es nicht in den
Bundestag,
schubst aber die FDP ins parlamentarische Aus
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Epilog
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