März 2024 |
240309 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im deutschen Stromnetz waren Ende 2023 insgesamt etwa 1,1 Millionen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 11,6 Gigawattstunden (GWh) installiert. In der Regel sind sie mit Photovoltaik-Anlagen kombiniert, um mit dem so erzeugten Strom die Selbstverbrauchsquote zu steigern und eine größere Unabhängigkeit vom Netz zu erlangen. Dabei haben kleinere Anlagen im "Heimspeicher"-Bereich (bis zu 30 Kilowattstunden) nicht nur von der Anzahl her die Nase vorn. Auch leistungsmäßig stellen sie 83 Prozent aller Batteriespeicher-Kapazitäten. Dies zeigt eine Kurzstudie, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE am 13. März veröffentlichte (PDF). Basis der Kurzstudie ist das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, in dem seit Januar 2019 alle an das allgemeine Versorgungsnetz angeschlossenen Stromerzeugungseinheiten eingetragen sein müssen (160604).
Den weitaus größten Anteil an der Gesamtspeicherkapazität von 11,6 GWh haben "Heimspeicher" mit bis zu 30 Kilowattstunden. Allein die 5.267 Anlagen im Leistungsbereich von über 5 bis 10 kWh stellen 45 Prozent der Gesamtkapazität. Grafik: ISE
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Die rund 200 Großspeicher (ab 1.000 Kilowattstunden Speicherkapazität) erreichten zusammen 1.497 Megawattstunden (MWh) oder ungefähr 13 Prozent der Gesamtspeicherkapazität aller Anlagen. Ihr Anteil an der zugebauten Speicherkapazität lag 2023 bei 7 Prozent. Solche Großspeicher mit einer Kapazität bis zu mehreren hundert Megawattstunden dienen nicht nur der Abpufferung von Solar- oder Windparks (210513), sondern auch dem Stromhandel (230708, 230707), der Bereitstellung von Regelenergie (230610, 181214, 180408, 170814, 180212, 150812) der Netzstabilisierung (210204, 201207) oder gegebenenfalls auch als Schwarzstart-Hilfe (170715).
Zum relativen Anteil bestimmter Kapazitätskategorien am Kapazitätszubau enthält die Studie folgende Feststellungen:
Den größten zahlenmäßigen Anteil am Anlagenzubau hatten im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2023 mit 68 Prozent kleinere Solaranlagen auf Gebäuden mit Nennleistungen zwischen 2 und 10 kW. Hier ist seit 2021 erstmalig ein Rückgang festzustellen. Das bedeutet aber nicht, dass die Nachfrage in diesem Segment geringer geworden wäre. Vielmehr handelt es sich um einen statistischen Effekt, der auf den Boom bei der Anbringung von Balkon- und ähnlichen Minianlagen bis 2 kW zurückzuführen ist, die ebenfalls beim Marktstammdatenregister gemeldet werden müssen (230803). Im Jahr 2019 machten solche Balkon- und Minianlagen erst 3 Prozent des Anlagenzubaus aus. Ende 2023 waren es 29 Prozent.
Zum relativen Anteil der Bundesländer am zahlen- und leistungsmäßigen PV-Anlagenzubau trifft die Studie folgende Feststellungen: