Juni 2023 |
230610 |
ENERGIE-CHRONIK |
RWE hat an den Kraftwerksstandorten Neurath und Hamm mit dem Bau einer zweiteiligen Batteriespeicher-Anlage begonnen, die über eine Speicherkapazität von insgesamt 235 Megawattstunden verfügt. Sie soll ab dem zweitem Halbjahr 2024 Regelenergie bereitstellen und zusätzlich am Großhandelsmarkt eingesetzt werden, um bei Niedrigpreisen Strom zu speichern, der dann zu höheren Preisen wieder verkauft werden kann.
In Neurath werden Batterien mit einer Gesamtleistung von 80 Megawatt (84 MWh) auf einer Fläche von rund 7500 Quadratmeter installiert. Das entspricht der Größe eines Fußballfeldes. In Hamm werden am Kraftwerk Westfalen Batterien mit einer Gesamtleistung von 140 Megawatt (151 MWh) auf einer fast doppelt so großen Fläche errichtet. Die geplante Gesamt-Investitionssumme beläuft sich auf rund 140 Millionen Euro. Davon entfallen 50 Millionen auf Neurath und 140 Millionen auf Hamm.
Das System wird virtuell mit Kraftwerken von RWE in Deutschland vernetzt. Auf diese Weise lässt sich steuern, ob die Speichereinheiten einzeln oder im Zusammenspiel mit weiteren Kraftwerken Regelenergie bereitstellen. Der Batteriespeicher kann seine Maximalleistung von 220 Megawatt über eine Stunde lang erbringen.
Zu Anfang des Jahres nahm RWE ein ähnliches Batteriesystem mit einer Gesamtleistung von 117 Megawatt und einer Kapazität von 128 Megawattstunden in Betrieb. Die insgesamt 420 Module mit Lithium-Ionen-Batterien verteilen sich auf die Kraftwerksstandorte Lingen (Niedersachsen, 49 MWh) und Werne (Nordrhein-Westfalen, 79 MWh). Dieser Batteriespeicher wird virtuell mit den RWE-Laufwasserkraftwerken entlang der Mosel gekoppelt. Das Investitionsvolumen betrug rund 50 Millionen Euro.
Im nordrhein-westfälischen Herdecke betreibt RWE schon seit über fünf Jahren einen Energiespeicher mit einer Kapazität von sieben Megawattstunden, der gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien aus
Elektroautos von Audi verwendet (180212).