Juli 2023 |
230708 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die in Kirchheim bei München ansässige Eco Stor GmbH plant die Errichtung eines riesigen Batteriespeichers mit einer Kapazität von 600 Megawattstunden in Sachsen-Anhalt. Wie das Unternehmen am 17. Juli mitteilte, wurde nach gründlicher Untersuchung verschiedener Netzknoten im Übertragungsnetz des Netzbetreibers 50Hertz die Gemeinde Förderstedt im Salzlandkreis als Standort ausgewählt. In unmittelbarer Nähe des Umspannwerks Förderstedt entstehe damit das bislang größte Batteriespeicherwerk in Europa. Zusammen mit Finanzierungspartnern werde das deutsch-norwegische Unternehmen 250 Millionen Euro in die Realisierung des Speichers investieren, mit dessen Bau 2024 begonnen werden soll. Hauptaktionär von Eco Stor ist der norwegische Energieversorger Agder Energi, der seinerseits Kommunen und dem Staatskonzern Statkraft gehört.
Auf einem rund acht Hektar großen Grundstück sollen sechs Blöcke mit jeweils
50 Megawatt Leistung und 100 Megawattstunden Speicherkapazität errichtet werden.
Jeder Block besteht aus einem 110-kV-Umspannwerk, 16 Containerstationen für
die Wechselrichter und Transformatoren sowie 32 Containerstationen mit Lithium-Ionen
Batterien. Das gesamte Speicherwerk wird so insgesamt über 300 Megawatt Leistung
und 600 Megawattstunden Speicherkapazität verfügen.
Der Speicher wird in Echtzeit mit den Marktplätzen gekoppelt, an denen der
Strom aus Wind- und PV-Anlagen gehandelt wird. Die Aufladung erfolgt in Zeiten
günstiger Strompreise im Großhandel. Umgekehrt entlädt sich der Speicher in
Zeiten hoher Strompreise. Neben dem mit dem Stromhandel verbundenen Gewinn
könne so der erneuerbare Anteil am Strommix gesteigert und gleichzeitig
die Versorgungssicherheit gewährleistet werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Das Konzept ist also ganz ähnlich wie beim Pilotprojekt von VW, das im
Juli den Stromhandel aufgenommen hat (230707). Allerdings
sind die Dimensionen des Projekts von Anfang an weit größer.