Oktober 2020

201006

ENERGIE-CHRONIK


EU-Parlament fordert 60 Prozent CO2-Minderung bis 2030

Das Europäische Parlament bekräftigte in seiner Plenarsitzung am 7. Oktober die Forderung seines Umweltausschusses, im geplanten Europäischen Klimagesetz eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 60 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 vorzuschreiben. Dagegen sieht die Zielvorgabe, die von der EU-Kommission am 17. September vorgelegt wurde, nur eine Minderung um 55 Prozent vor (200911).

Nach Ansicht des Parlaments muss nicht nur die EU im rechnerischen Mittel, sondern auch jeder einzelne Mitgliedstaat klimaneutral werden. Die Abgeordneten forderte die Kommission auf, im Rahmen des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens bis zum 31. Mai 2023 Wege aufzuzeigen, wie dieses Ziel bis 2050 erreicht werden kann.

Um den Temperaturanstieg in Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zu begrenzen, müssten sämtliche verbleibenden Treibhausgasemissionen der EU bis 2050 eingerechnet werden. Nach jeder weltweiten Bestandsaufnahme müsse der vorgeschlagene Zielpfad auf den Prüfstand kommen. Außerdem soll nach dem Willen des Parlaments ein europäischer Klimarat als neues unabhängiges Wissenschaftsgremium die Stimmigkeit der Maßnahmen bewerten und die Fortschritte überwachen.

China will seine CO2-Emissionen bis 2030 weiter steigern

Mit einer ganzseitigen Anzeige in der "Frankfurter Allgemeinen" präsentierte sich am 29. Oktober die chinesische Regierung als weltweiter Vorkämpfer für den Klimaschutz. Unter der Überschrift "China erforscht Wege zum Ziel der CO2-Neutralität" wurde auf eine Ankündigung des Staatspräsidenten Xi Jinping verwiesen, wonach China "vor 2030 den Höhepunkt bei CO2-Emissionen und vor 2060 die Spitze bei Kohlenstoff-Neutralität erreichen will". Diese Ziele würden nun in den 14. Fünfjahresplan von 2021 bis 2025 eingearbeitet. Sicher ist damit zumindest, dass die Chinesen ihre CO2-Emissionen bis 2030 weiter steigern werden.

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