August 2019 |
190812 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stadtwerke Köln belassen es vorläufig bei der nebenamtlichen Besetzung ihrer Geschäftsführung, die auch vollkommen ausreicht, da es sich um eine Holding ohne operatives Geschäft handelt. Wie sie am 27. August mitteilten, hat der Aufsichtsrat den Vorstandsvorsitzenden von RheinEnergie und GEW Köln, Dieter Steinkamp, als Sprecher der Geschäftsführung bestätigt. Neu zu Geschäftsführern berufen wurden die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks und der NetCologne-Geschäftsführer Timo von Lepel, die ihre ebenfalls nebenamtlichen Positionen ab 1. September übernehmen.
"Mit den heutigen Beschlüssen kehren wir zum Normalbetrieb in der Konzernleitung der Stadtwerke Köln zurück", erklärte dazu der Aufsichtsratsvorsitzende Garrelt Duin. Dieser Normalbetrieb war vor einem Jahr empfindlich gestört werden, weil ein kommunalpolitischer Klüngel aus SPD, CDU und Grünen versucht hat, bei der Holding einen an sich überflüssigen hauptamtlichen Geschäftsführer-Posten einzurichten, der mit bis zu 500.000 Euro dotiert gewesen wäre. Zugleich sollte dieser Posten ohne Ausschreibung dem bisherigen SPD-Fraktionsvorsitzenden im Kölner Stadtrat, Martin Börschel, zugeschanzt werden. Das Vorhaben scheiterte dann aber an der Berichterstattung der Medien, der Intervention der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und nicht zuletzt an der Empörung, mit der zahlreiche Mitglieder von Grünen, CDU und SPD auf den Nepotismus und die Selbstbedienungsmentalität ihrer Parteioberen reagierten (siehe Hintergrund, Mai 2018).
Grund zur Entwarnung gibt es indessen nicht, denn in der Pressemitteilung
heißt es weiter: "Die Frage, ob bei den Stadtwerken Köln neben
einer nebenamtlichen auch eine hauptamtliche Geschäftsführung eingerichtet
werden soll, wird den Aufsichtsrat in folgenden Sitzungen beschäftigen."
In der nächsten Sitzung am 20. September werde der Aufsichtsrat zunächst
"über die etwaige Bestellung eines weiteren nebenamtlichen Geschäftsführers"
entscheiden.