Juli 2025 |
250709 |
ENERGIE-CHRONIK |
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Die Ausschreibungen für Windkraft an Land starteten im Mai 2017 mit drei starken Überzeichnungen des Angebots. Es handelte sich indessen eher um ein Strohfeuer, bei dem das mißratene Modell der "Bürgerenergiegesellschaften" eine große Rolle spielte (171112). Ab 2018 begann dann eine lange Durststrecke, auf der die ohnehin knapp bemessenen Ausschreibungsmengen regelmäßig unterzeichnet blieben. Ein erster Lichtblick bei der Auktion im September 2021 währte nicht lange (211019). Weniger Wirkung als erhofft brachte auch die ab Februar 2023 erfolgte Anhebung des zulässigen Höchstwerts von 5,88 auf 7,35 Cent/kWh, denn das vorsorglich ebenfalls angehobene Angebot war mehr als doppelt so hoch wie die tatsächlich eingereichte Gebotsmenge. Erst im August 2024 überstieg die Gebotsmenge wieder das Ausschreibungsvolumen (240907). Bei der darauf folgenden Auktion im November kam es dann sogar zu einem Rekordergebnis, das bislang nicht wieder erreicht wurde (241211). Mit den Ergebnissen der beiden jüngsten Ausschreibungen kann die Bundesnetzagentur aber ebenfalls sehr zufrieden sein. |
Bei der Mai-Ausschreibung für Windkraft an Land wurde das Angebot zum vierten Mal überzeichnet – und zum dritten Mal sehr deutlich – , nachdem es im August 2024 erstmals nicht mehr zu einer Unterzeichnung gekommen war (240907). Wie die Bundesnetzagentur am 3. Juli mitteilte, wurden für die ausgeschriebene Menge von 3.443 Megawatt (MW) 568 Gebote im Umfang von 4.972 MW eingereicht. Davon konnten 372 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 3.447 MW einen Zuschlag erlangen. 15 Gebote mussten vom Verfahren ausgeschlossen werden.
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte lagen zwischen 6,47 Cent/kWh und 6,94 Cent/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank gegenüber der Vorrunde weiter und lag mit 6,83 Cent/kWh deutlich unterhalb des Höchstwerts, der ab Februar 2023 von 5,88 auf 7,35 Cent/kWh erhöht wurde. Bei den darauf folgenden sieben Ausschreibungen hatte der durchschnittliche Zuschlagswert noch zwischen 7,34 und 7,31 Cent/kWh betragen. Bei der Auktion im November 2024 war er dann auf 7,15 Cent/kWh gesunken, und im Februar auf 7,00 Cent/kWh.
Regional betrachtet entfielen die größten Zuschlags-Volumina auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (1.002 MW, 126 Zuschläge), Niedersachsen (960 MW, 88 Zuschläge) und Hessen (379 MW, 39 Zuschläge).
Die nächste Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land findet am 1. August 2025 statt.