Dezember 2020 |
201201 |
ENERGIE-CHRONIK |
Bei den Ausschreibungen für Windkraftanlagen an Land, die seit 2018 von starker Unterzeichnung geprägt sind, gab es zum Jahresende einen Lichtblick: Die letzte von insgesamt sieben Ausschreibungen in diesem Jahr, die zum 1. Dezember stattfand, war um knapp 80 Prozent überzeichnet. Für die ausgeschriebene Menge von 366.901 Kilowatt wurden 96 Gebote im Umfang von 657.100 Kilowatt eingereicht. Davon konnten 58 Gebote mit einem Umfang von 399.700 Kilowatt bezuschlagt werden. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert betrug 5,91 Cent/kWh und lag damit unter dem der Vorrunde von 6,11 Cent/kWh.
Das bedeutet allerdings nicht zwingend eine Trendwende, wie der Vergleich mit den Vorjahresergebnissen zeigt: Auch 2019 war die letzte von insgesamt sechs Ausschreibungen, die zum 1. Dezember stattfand, um 37 Prozent überzeichnet (191212). Bei den fünf folgenden Ausschreibungen war die Nachfrage aber um 29 bis 63 Prozent geringer als das Angebot.
Insgesamt fanden bisher zwanzig Ausschreibungen für Windkraftanlagen an Land statt. Mangels Nachfrage standen dabei einem Angebot von 13.045.515 Kilowatt lediglich Zuschläge für 9.681.661Kilowatt gegenüber. Die drei ersten Ausschreibungen des Jahres 2017 waren noch von starker Überzeichnung und entsprechendem Wettbewerb geprägt. Der Nachfrageknick begann mit den vier Ausschreibungen des Jahres 2018, die zur Hälfte unterzeichnet blieben. Seitdem kam es nur noch bei den beiden letzten Ausschreibungen der Jahre 2019 und 2020 zu Überzeichnungen. Der mittlere Zuschlagswert betrug – über alle vier Jahre hinweg gerechnet – 5,82 Cent/kWh.
Dagegen waren bisher sämtliche Solarausschreibungen stark überzeichnet. So auch die letzte dieses Jahres, die ebenfalls zum 1. Dezember stattfand: Für die ausgeschriebene Menge von 256.955 Kilowatt wurden 186 Gebote mit einem Umfang von 936.066 kW abgegeben. Die Nachfrage war also fast viermal mal höher als das Angebot.
Einen Zuschlag erhielten 45 Gebote für eine zu errichtende Solarleistung von 264.159 Kilowatt. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank auf 5,10 Cent/kWh gegenüber 5,23 Cent/kWh in der Vorrunde. Die einzelnen Zuschlagswerte lagen zwischen 4,88 Cent/kWh und 5,26 Cent/kWh.
Bei den bisher insgesamt 19 regulären Solarausschreibungen (ohne die sechs Pilotaussschreibungen der Jahre 2015 und 2016) wurden Zuschläge für 3.938.300 Kilowatt Photovoltaik-Leistung vergeben. Der mittlere Zuschlagswert betrug dabei - über alle vier Jahre hinweg gerechnet - 4,97 Cent/kWh.