Juni 2020

200610

ENERGIE-CHRONIK


Neun Milliarden Euro für Wasserstoff-Förderung

Im Rahmen ihres "Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets" (200601) will die schwarz-rote Bundesregierung neun Milliarden Euro für die Förderung von Wasserstoff-Technologien bereitstellen. Davon entfallen sieben Milliarden auf den "Markthochlauf von Wasserstofftechnologien in Deutschland" und zwei Milliarden auf "internationale Partnerschaften". Mit den Partnerschaften soll erreicht werden, dass der "Markthochlauf" mit einem möglichst großen Anteil an Wasserstoff aus CO2-freier oder zumindest "klimaneutraler" Erzeugung erfolgt. In Deutschland ist es nämlich nicht möglich, genügend Strom aus erneuerbaren Energien bereitzustellen, um die herkömmliche Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas und anderen fossilen Brennstoffen durch elektrolytisch erzeugten "grünen" Wasserstoff zu ersetzen (siehe Hintergrund).

Strategie-Papier mit dreimonatiger Verzögerung veröffentlicht

Am 10. Juni beschloss das Bundeskabinett das Papier zur "Nationalen Wasserstoffstrategie", das ursprünglich bereits im März veröffentlicht sollte (siehe PDF). Die dreimonatige Verzögerung ergab sich teils wegen der Corona-Krise, aber auch wegen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalitionsparteien und betroffenen Ressorts (200301). In einer gemeinsamem Mitteilung der fünf beteiligten Ministerien (Wirtschaft, Umwelt, Verkehr, Forschung, Zusammenarbeit) wird das Ziel des Papiers nun so zusammengefaßt: "Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln."

"Nationaler Wasserstoffrat" soll Ausschuss der Staatssekretäre unterstützen

Zuständig für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie ist ein Ausschuss, in den die beteiligten fünf Ministerien ihre jeweils zuständigen Staatssekretäre entsenden. Die Ministeriumsvertreter werden von einem neu gegründeten "Nationalen Wasserstoffrat" unterstützt, in den die Bundesregierung 26 von ihr ausgewählte "Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft" berufen hat (siehe Liste). Zur Unterstützung beider Gremien wird ferner eine "Leitstelle Wasserstoff" eingerichtet, die auch einen jährlichen "Monitoringbericht" erstellt.

 

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