Februar 2020 |
200211 |
ENERGIE-CHRONIK |
Seit 2017 wurden bisher 14 Auktionen für Windkraftanlagen und zwölf für Solaranlagen durchgeführt. Hinzu gab es drei "technologieneutrale" Ausschreibungen, bei denen aber sämtliche Zuschläge auf Solar-Projekte entfielen. |
Die 14. Ausschreibung für Windkraft an Land, die zum 1. Februar stattfand, wurde erneut deutlich unterzeichnet. Der schwache Lichtblick, der sich aus der leichten Überzeichnung bei der vorangegangen Auktion zu ergeben schien, war demnach nur auf die besonders geringe Angebotsmenge zurückzuführen (191212). Der durchschnittliche Zuschlagswert betrug 6,18 Cent/kWh. Er war damit höher als in der Vorrunde (6,11 Cent/kWh) und nur noch knapp vom zulässigen Höchstwert entfernt, den die Bundesnetzagentur vorsichtshalber für das ganze Jahr 2020 auf 6,20 Cent/kWh festgelegt hat (191106).
Der ausgeschriebenen Menge von 900 MW standen lediglich 67 Gebote mit einem Volumen von 527 MW gegenüber. Den Zuschlag erhielten 66 Gebote mit 523 MW. Jeweils 14 Zuschläge entfielen auf Vorhaben in Schleswig-Holstein (103 MW) und in Nordrhein-Westfalen (97 MW). Es folgten Thüringen (11 Zuschläge für 56 MW), Brandenburg (6 Zuschläge für 59 MW) und Niedersachsen (6 Zuschläge für 56 MW).
Bei der 12. Ausschreibung für Photovoltaik, die ebenfalls zum 1. Februar stattfand, war dagegen die Nachfrage fast fünfmal größer als das Angebot: Für die ausgeschriebene Menge von 100 MW wurden 98 Gebote im Umfang von 493 MW abgegeben. Die Bundesnetzagentur bezuschlagte 18 Gebote für eine zu errichtende Solarleistung von 100.554 Kilowatt. Es handelte sich dabei überwiegend um Gebote für benachteiligte Flächen in Bayern (13 Zuschläge mit 75 MW). Die verbleibenden fünf Zuschläge verteilen sich auf Flächen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte lagen zwischen 3,55 Cent/kWh und 5,21 Cent/kWh. Im Vergleich zur Vorrunde (4,70 bis 6,20 Cent/kWh) sind sie wieder deutlich gesunken. Entsprechend verringerte sich der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert von 5,69 auf 5,01 Cent/kWh.
Das Ergebnis der Ausschreibung dokumentiere erneut die mittlerweile dramatische Situation für Windenergie an Land, erklärte dazu die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae. Die Energiebranche erwarte nun zügiges Handeln der Bundesregierung und schnellstmöglich ein Artikelgesetz zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Vor allem müsse der Solardeckel aufgehoben, das Ausbauziel für Windkraftanlagen auf See erhöht und die Abstandsregelung für Windkraftanlagen an Land geklärt werden.