Oktober 2019 |
191010 |
ENERGIE-CHRONIK |
Diese Grafik zeigt den Förderaufwand bei allen bisherigen Ausschreibungen für Photovoltaik- und Windkraftprojekte, einschließlich drei "technologieneutraler" Auktionen, bei denen nur die Photovoltaik zum Zuge kam. Solaranlagen waren generell weitaus begehrter als Windkraft-Projekte. Ganz rechts sind die Ergebnisse der drei letzten Windkraft-Auktionen zu sehen, bei denen so wenig Nachfrage und Konkurrenz bestand, dass sämtliche Bieter die gesetzte Höchstgrenze von 6,20 Cent/kWh voll ausschöpfen und in Zuschläge verwandeln konnten. |
Bei den Ausschreibungen für die beiden wichtigsten erneuerbaren Stromquellen dauert der Run auf Photovoltaik-Anlagen an. Das Interesse an Windkraft-Projekten ist dagegen seit Mai vorigen Jahres so gering geworden, dass es inzwischen überhaupt keinen Wettbewerb mehr gibt und die Zuschläge allesamt zum zulässigen Höchstwert vergeben werden. Sehr deutlich zeigte sich das wieder bei den beiden getrennten Ausschreibungen für Solar- und Windstrom, die zum 1. Oktober stattfanden.
Wie die Bundesnetzagentur am 18. Oktober mitteilte, wurden im Rahmen der Solarausschreibung 153 Gebote mit einem Leistungsumfang von 648 Megawatt abgegeben. Damit war die ausgeschriebene Menge von 150 Megawatt um mehr als das Vierfache überzeichnet. Insgesamt erteilte die Bundesnetzagentur 27 Zuschläge für eine Solarleistung von 153 Megawatt. Sie gingen ganz überwiegend an Projekte auf bayerischen Ackerflächen mit Nennleistungen zwischen 19 und 130 Megawatt. Die Zuschläge lagen zwischen 4,59 Cent/kWh und 5,20 Cent/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 4,90 Cent/kWh (Vorrunde 5,47 Cent/kWh).
Die gleichzeitig stattfindende Ausschreibung für Windenergieanlagen
an Land war dagegen zum fünften Mal massiv unterzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen
Menge von 675 Megawatt wurden nur 25 Gebote mit einem Volumen von 204 Megawatt
eingereicht. Das war weniger als ein Drittel der zu vergebenden Kapazität.
Fast alle Gebote schöpften den zulässigen Höchstwert von 6,20
Cent/kWh voll aus. Nur eines machte mit 6,19 Cent/kWh minimale Abstriche, was
aber nichts daran änderte, dass der durchschnittliche Zuschlagswert dennoch
6,20 Cent/kWh betrug. Da kein Gebot wegen Formfehlern ausgeschlossen werden
musste, erhielten alle den Zuschlag. Regional betrachtet verteilten sich die
Zuschläge mehrheitlich auf Brandenburg (neun Zuschläge mit 74 MW)
sowie jeweils sechs Zuschläge in Nordrhein-Westfalen (51 MW) und Schleswig-Holstein
(29 MW).