Februar 2008

080208

ENERGIE-CHRONIK


Nordpool zieht sich aus Strombörse EEX zurück

Die skandinavische Strombörse Nordpool zieht sich aus der in Leipzig ansässigen Strombörse EEX zurück. Wie das Unternehmen am 27. Februar mitteilte, wird es seine 17,39 Prozent betragende Beteiligung für 46 Millionen Euro an die Terminbörse Eurex verkaufen, die schon bisher mit 23,22 Prozent der größte Anteilseigner der EEX ist. Die Eurex teilte ihrerseits mit, daß sie zusätzlich noch 3,46 Prozent eigene Anteile von der EEX zum Preis von 9,15 Millionen Euro erwerben werde, wodurch sich ihre Beteiligung an der EEX auf insgesamt 44,07 Prozent erhöhen würde. Beide Transaktionen sollen voraussichtlich im zweiten Quartal 2008 abgeschlossen sein. Sie bedürfen allerdings noch der Zustimmung verschiedener Gremien und des Bundeskartellamtes. Außerdem könnten die anderen EEX-Aktionäre gemäß Konsortialvertrag ein Vorkaufsrecht auf die Nordpool-Anteile beanspruchen.

Die Eurex ist eine Tochter der Deutschen Börse AG. Sie war bereits die treibende Kraft bei der Gründung der Frankfurter Strombörse EEX (000119), während Nordpool die wenig später startende Strombörse LPX in Leipzig initiierte (000508). Nach der Fusion der Frankfurter EEX mit der LPX zur Strombörse EEX mit Sitz in Leipzig (011008) wurden beide Börsen zu den größten Anteilseignern der neuen EEX (siehe Grafik). Nordpool wurde 1996 von den Netzbetreibern Norwegens und Schwedens gegründet. Die skandinavische Strombörse kooperiert neuerdings mit der skandinavischen Wertpapierbörse OMX, die ihrerseits vor der Übernahme durch eine Bietergemeinschaft aus der US-Technologieböre NASDAQ und der staatlich kontrollierten Börse Dubai steht.

Mit dem Rückzug aus der EEX überläßt Nordpool der Eurex das Feld, die seit einigen Monaten den Zusammenschluß der EEX mit der Powernext in Paris betreibt (071003) und dabei von den führenden deutschen Energiekonzernen unterstützt wird (071208).

Links (intern)

So sieht bisher der Kreis der Anteilseigner an der EEX aus