Januar 2000 |
000119 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die geplante europäische Strombörse EEX in Frankfurt (990601 u. 990721) wird mehrheitlich von führenden Unternehmen der Energiewirtschaft getragen. Wie die "European Energy Exchange AG" (EEX AG) mitteilte, haben diese Unternehmen verbindlich zugesichert, dass sie 52 Prozent der EEX AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung von 9,8 auf 20 Millionen Euro übernehmen werden. Die restlichen 48 Prozent wird die Eurex Zürich AG halten. Die EEX hat inzwischen ihr Konzept auf zwei Informationsveranstaltungen in Frankfurt und Hannover der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Den Planungen zufolge startet der Handel an der EEX in der zweiten Jahreshälfte mit einem Terminmarkt für Strom. Das Konzept für den mittlerweile ebenfalls beschlossenen Spotmarkt (10/99/14) soll in Kürze vorgestellt werden (Börsen-Zeitung, 11.1.; ZfK, 8.1.).
Die Leipziger Strombörse will am 15. Mai mit dem Spotmarkt starten. Dies kündigte der Geschäftsführer der Leipzig Power Exchange, Carlhans Uhle, an. Der Terminmarkt soll bis Anfang nächsten Jahres folgen (ZfK, 8.1.; FAZ, 19.1.).
Der Chef der Amsterdamer Strombörse APX, Bert den Ouden, hat in einem Interview mit dem Wirtschaftsblatt Financieele Dagblad (20.1.) die Befürchtung geäußert, dass APX-Kunden an die neuen Strombörsen in Frankfurt oder Leipzig abwandern könnten. Anlass für seine Warnung waren die heftigen Schwankungen, denen die Notierungen an der APX seit Beginn des Jahres unterliegen und die binnen eines Tages bis zu 500 Prozent erreichten. Die belgische Electrabel habe der APX bereits Manipulierung der Preise vorgeworfen (DPA, 20.1.; Handelsblatt, 24.1.).