März 2004 |
040312 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat am 16. März "vorsorglich" den Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg abgeschaltet. Zuvor war bei Wartungsarbeiten bemerkt worden, daß an Pumpen des Notkühlsystems die Stifte fehlten , mit denen die Motoren der Pumpen für den Fall eines Erdbebens zusätzlich gesichert werden sollen. Das Ereignis wurde von der EnBW in die Kategorie S (Sofortmeldung) und in die Kategorie 1 der INES-Skala eingestuft. Warum und wie lange die Stifte an den 29 Motoren fehlten, konnte bisher nicht geklärt werden.
Eine von der Aufsichtsbehörde angeordnete Überprüfung sämtlicher baden-württembergischen Kernkraftwerke ergab, daß in den Kernkraftwerken Obrigheim und Neckarwestheim 2 ebenfalls solche zusätzlichen Haltevorrichtungen an Pumpenmotoren fehlten. Der Mangel trat hier jedoch in weniger sicherheitsrelevanten Bereichen auf.
Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Druckwasserreaktor mit einer Leistung von 1458 MW, der 1984 in Betrieb ging. Er war bereits Ende 2001 siebzig Tage lang abgeschaltet gewesen, weil die Flutbehälter des Notkühlsystems nicht die vorgeschriebenen Borsäure-Konzentrationen und Füllstände aufgewiesen hatten (011212).