September 1999 |
990918 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die vom Strombroker Ampere AG organisierte Ausschreibung für den gemeinsamen Stromeinkauf des baden-württembergischen Handwerks (990403) konnten RWE Energie und Neckarwerke Stuttgart AG (NWS) für sich entscheiden. Der Vertrag mit der Einkaufsgemeinschaft läuft ab 1. Oktober für ein Jahr. Kleine Betriebe mit einem Verbrauch von bis zu 30 000 kWh jährlich zahlen demnach 22,5 Pf/kWh inklusive Steuern, Betriebe mit höherem Stromverbrauch 20,5 Pf/kWh. Nach Angaben von Landeshandwerkspräsident Klaus Hackert entlastet der Liefervertrag die Betriebe um durchschnittlich ein Drittel der bisherigen Stromkosten, wobei knapp über 20 Prozent der Kosteneinsparung als Vermittlungsprovision an die Ampere AG zu entrichten seien. Bisher sind 2500 Betriebe der Einkaufsgemeinschaft beigetreten (Stuttg. Zeitung, 16.9.).
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) kritisierte in einer Pressemitteilung die Vereinbarung als "Mogelpackung", weil bei der Berechnung der Ersparnis nicht der jeweils günstigste EnBW-Tarif, sondern der höhere Allgemeine Tarif zugrunde gelegt worden sei. Außerdem sei für die Kunden nicht hinreichend klar, dass jeder Handwerker 30 Prozent seiner Stromkosten-Ersparnis an die Ampere AG abführen müsse (siehe auch 990606).