Dezember 1994 |
941203 |
ENERGIE-CHRONIK |
Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt traf am 5.12. mit Vertretern der Elektrizitätswirtschaft zu einem Gedankenaustausch über aktuelle energiepolitische Fragen zusammen. Seine Gesprächspartner erklärten dabei ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Mitwirkung an den Gesprächen über einen Energiekonsens, die Rexrodt möglichst bald wiederaufnehmen möchte. Zugleich betonten sie, daß die Option Kernenergie offengehalten werden müsse und die Elektrizitätswirtschaft an den Endlagerprojekten Gorleben und Konrad unverändert festhalte (FAZ, 7.12.; SZ, 7.12.; FR, 7.12.; siehe auch 941001, 941106 u. 941107)).
Nach Darstellung der Wirtschaftswoche (8.12.)
zeigten die Vertreter der Elektrizitätswirtschaft bei diesem
Gespräch "wenig Interesse an Rexrodts neuem Anlauf zu
einem Konsens". Sie machten dem Minister "unmißverständlich
klar, daß sie über eine Restlaufzeit bestehender Kernkraftwerke
nur dann verhandeln, wenn die Option auf den Bau eines neuen Reaktortyps,
den Siemens zusammen mit dem französischen Hersteller Framatome
entwickeln will, bestehenbleibt. Auf diese Vorbedingung werden
sich jedoch Grüne und die Sozialdemokraten kaum einlassen."