August 2025 |
250810 |
ENERGIE-CHRONIK |
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Der enorme Gebote-Überschuss, der seit 2023 die Ausschreibungen für Solar 1 prägte, ist bei den jüngsten Auktionen am 1. März und am 1. Juli deutlich zurückgegangen. |
Die seit Anfang 2023 andauernde Überzeichnung der Ausschreibungen für Freiflächen-Solaranlagen (Solar 1) setzte sich auch bei den beiden jüngsten Auktionen fort, die zum 1. März und zum 1. Juli stattfanden. Sie war allerdings deutlich geringer als in den beiden Vorjahren, als das Angebot um das Doppelte und fast das Dreifache überzeichnet wurde. Außerdem hatte die Bundesnetzagentur den zulässigen Höchstwert ab Jahresbeginn von 7,37 auf 6,8 Cent pro Kilowattstunde gesenkt (241210). Ohne diese erneute Festlegung wäre der Höchstwert auf die mageren 5,9 Cent/kWh gesunken, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz in § 37b vorschreibt.
Trotz des Gebotsrückgangs und der Höchstwert-Absenkung blieben die durchschnittlichen Zuschlagswerte um bis zu 2,14 Cent/kWh unter dem neuen Limit und lagen zum dritten Mal in Folge unter 5 Cent/kWh. "Der Wettbewerb sorgt weiterhin für stabile Zuschlagswerte weit unterhalb des Höchstwerts", konstatierte deshalb zufrieden der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.
Juli-Ausschreibung noch um 24 Prozent überzeichnet
Wie die Behörde am 14. August mitteilte, wurden für die zum 1. Juli ausgeschriebene Menge von 2.266 Megawatt insgesamt 313 Gebote mit einem Volumen von 2.820 MW eingereicht. Sie war somit um 24 Prozent überzeichnet. Davon konnten 258 Gebote mit einem Umfang von 2.271 MW bezuschlagt werden. 36 Gebote mussten wegen formaler Mängel vom Verfahren ausgeschlossen werden.
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte schwankten zwischen 4,00 Cent/kWh und 6,26 Cent/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert lag bei 4,84 Cent/kWh und damit leicht oberhalb des Niveaus der Vorrunde (4,66 Cent/kWh).
Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel wie in den vorherigen Gebotsrunden auf Gebote für Standorte in Bayern (689 MW, 106 Zuschläge), gefolgt von Standorten in Rheinland-Pfalz (251 MW, 23 Zuschläge) und Niedersachsen (250 MW, 18 Zuschläge).
Die Ausschreibungsrunde zum Gebotstermin 1. März 2025 war mit 46 Prozent noch fast doppelt so stark überzeichnet. Die ausgeschriebene Menge betrug in dieser Runde 2.625 Megawatt (MW). Von den 420 eingereichten Geboten mit einem Volumen von 3.839 MW konnten 271 Gebote mit einem Umfang von 2.638 MW bezuschlagt werden. 35 Gebote mussten vom Verfahren ausgeschlossen werden.
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte schwankten zwischen 3,99 Cent/kWh und 4,88 Cent/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert lag bei 4,66 Cent/kWh und damit leicht unterhalb des Niveaus der Vorrunde (4,76 Cent/kWh). Dies war der niedrigste Zuschlagswert seit Juni 2018 (4,59 Cent/kWh).
Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel wie in den vorherigen Gebotsrunden auf Gebote für Standorte in Bayern (607 MW, 85 Zuschläge), gefolgt von Standorten in Brandenburg (367 MW, 24 Zuschläge) und Niedersachsen (315 MW, 31 Zuschläge).