November 2021

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ENERGIE-CHRONIK


Wasserstoff-Projekte "element eins" und "Clean Hydrogen Coastline" kooperieren

Wie die beteiligten Unternehmen EWE, Gasunie Deutschland, TenneT und Thyssengas am 19. November mitteilten, haben sie eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenführung ihrer beiden Wasserstoff-Projekte „Clean Hydrogen Coastline" und "element eins" unterzeichnet. Das nunmehr gemeinsame Vorhaben soll "einen wichtigen Beitrag dafür leisten, die niedersächsische Küstenregion zu einem ersten europäischen Wasserstoffcluster bis 2026 zu entwickeln". Bei beiden Projekte liege der Schwerpunkt auf dem systemdienlichen Aufbau und der Nutzung von großtechnischen Infrastrukturen im nordwestlichen Niedersachsen. Mit ihrer Zusammenarbeit legten die Beteiligten den "Grundstein für eine komplette Wertschöpfungskette mit den Stufen Wasserstofferzeugung, Strominfrastruktur, großtechnische Wasserstoffspeicherung in Salzkavernen sowie Transport über zukünftige Wasserstoffpipelines auf der Basis bestehender Infrastrukturen". Die Kooperationsvereinbarung sei die Grundlage dafür, die weiteren Schritte einer Zusammenarbeit auszuloten und zu konkretisieren. Für die Realisierung des gemeinschaftlichen Projekts werde die Erlangung von Fördermitteln angestrebt.

Projekt "element eins" wurde schon vor schon drei Jahren vorgestellt

Mit "Element eins" verfolgen die Projektpartner Gasunie Deutschland, TenneT und Thyssengas seit drei Jahren das Konzept einer industriellen Strom-zu-Gas-Anlage im Leistungsbereich von 100 Megawatt. Als geeigneter Standort für den Elektrolyseur ist der Netzknoten Diele in Ostfriesland vorgesehen. Das Projekt wurde erstmals im Oktober 2018 vorgestellt, nachdem bereits im Juni der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und der zum E.ON-Konzern gehörende Gasfernleitungsbetreiber Open Grid Europe mit einem ähnlichen Vorhaben an die Öffentlichkeit getreten waren (181008). Die daraufhin von beiden Netzbetreiber-Konsortien gestellten Investitionsanträge (190404) wurden allerdings von der Bundesnetzagentur aufgrund der geltenden Rechtslage abgelehnt (190805).

"Clean Hydrogen Coastline" ist erst ein paar Monate alt

Das andere Projekt "Clean Hydrogen Coastline" wurde im März dieses Jahres gestartet. Das Konsortium besteht hier neben dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT und dem niedersächsischen Energiekonzern EWE mit seiner Bremer Tochter swb aus dem Gas-Fernleitungsbetreiber Gasunie sowie dem Stahlproduzenten ArcelorMittal Bremen und dem ebenfalls in Bremen angesiedelten Unternehmen Faun Umwelttechnik. Geplant ist die Errichtung von Elektrolyseuren mit einer Gesamtleistung von 200 MW am Standort Bremen, in der Nachbarschaft zu einem Stahlwerk als Verbraucher und mit Anbindung an einen EWE-Erdgasspeicher bei Huntorf, der auf Wasserstoff umgerüstet werden soll. Das Konsortium hat die Anerkennung seines Vorhabens als "Important Project of Common European Interest" (ICPEI) beantragt.

 

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