Juli 2021 |
210717 |
ENERGIE-CHRONIK |
Zu der kumulierten Windkraft-Leistung von 5,8
Gigawatt, die am Ende des ersten Halbjahrs erreicht wurde, hat das "Repowering"
von Altanlagen (210606) erheblich beigetragen.
Grafik: Deutsche Windguard
|
Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Deutschland 240 landgestützte Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 971 MW neu installiert. Wie die Deutsche Windguard am 27. Juli mitteilte, entspricht dies einer Steigerung um 62 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Da im selben Zeitraum 135 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 140 MW stillgelegt wurden, beträgt der Netto-Zubau im ersten Halbjahr 2021 folglich 831 MW.
Insgesamt waren zum Stichtag 30. Juni in Deutschland 29.715 Windenergieanlagen an Land installiert. Der kumulierte Anlagenbestand stieg um 1,5 Prozent auf 55.772 MW. Zur Erreichung des in § 4 des Erneuerbare-Energien-Gesetze vorgesehenen Ausbauziels von 57 Gigawatt für das Jahr 2022 wäre somit noch ein weiterer Netto-Zubau von gut 1,2 GW erforderlich. Dabei sind die im EEG 2021 festgeschriebenen Ausbauziele noch immer zu knapp bemessen, nachdem inzwischen sogar das Bundeswirtschaftsministerium die unrealistisch niedrige Prognose zum Strombedarf bis 2030 korrigiert hat (210702).
Die Stromerzeugung der Windkraftanlagen an Land lag im ersten Halbjahr 2021 bei etwa 51 TWh und blieb damit deutlich unterhalb der Menge des ersten Halbjahres 2020. Dies ist vor allem auf das erste Quartal zurückzuführen, das 2020 durch eine überdurchschnittliche und in diesem Jahr durch eine vergleichsweise geringe Einspeisung gekennzeichnet war.
Die monatlichen Börsenwerte für Windenergie haben sich nach dem starken Einbruch im Zusammenhang mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 mittlerweile vollständig erholt. Im Juni 2021 wurde mit einem Monatsmarktwert von 6,33 ct/kWh der bisherige Maximalwert aus dem Jahr 2018 abgelöst. Im Mittel über das erste Halbjahr 2021 liegt der mengengewichtete durchschnittliche Marktwert bei 4,32 ct/kWh und damit um 81 Prozent über dem Vorjahresmittel.