November 2020 |
201109 |
ENERGIE-CHRONIK |
Parallel zu den zehn kommunalen Energieversorgern, die beim Gericht der Europäischen Union gegen die Marktaufteilung zwischen E.ON und RWE klagen (200503) und die Bundesregierung vor einer Begünstigung "nationaler Champions" warnen (201004), haben kleinere Akteure der Energieszene die Initiative "Wir spielen nicht mit" gegründet. "Der Deal zwischen E.ON und RWE hätte so nie genehmigt werden dürfen", heißt es in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung vom 5. November. "Im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher setzen wir uns dafür ein, dass die Vielfalt im Energiemarkt erhalten bleibt! Denn nur ein lebendiger Wettbewerb mittelständischer Kommunalversorger, unabhängiger Anbieter und innovativer Start-ups sichert die nötige Innovationskraft für die Energiewende und orientiert sich konsequent an den Kundenbedürfnissen. Die Bundesregierung muss ihre Bevorzugung großer Player beenden und sich endlich für die Bürgerenergie sowie die mittelständischen kommunalen und unabhängigen Versorger stark machen."
Zu den ersten Mitgliedern der Initiative gehören die Energieversorger Bürgerwerke, Eins Energie in Sachsen, EWS Schönau, Greenpeace Energy eG, NATURSTROM und Polarstern sowie der Bund der Energieverbraucher, das Bündnis Bürgerenergie, der Grüner Strom Label e.V., der Landesverband Erneuerbare Energien NRW und der Verband UnternehmensGrün. Auch mehrere Bürgerenergie-Gesellschaften und bekannte Gesichter der Energieszene wie der Wissenschaftler Volker Quaschning sind Teil des Bündnisses.
Die Mitglieder der Initiative kritisieren nicht nur die Marktaufteilung mit
ihren potenziellen Auswirkungen auf den Wettbewerb, sondern auch die Art ihres
Zustandekommens durch drei Einzelverfahren, die unabhängig voneinander
bei der EU-Kommission und beim Bundeskartellamt verhandelt wurden. "Das
Verfahren ist intransparent und wird selbst jetzt noch durch die EU-Kommission
verschleppt", stellen sie fest.