Mai 2019

190508

ENERGIE-CHRONIK


 

In Deutschland bestehen die Strompreise der Haushaltskunden zu gut 54 Prozent aus Steuern und Abgaben. Ohne diese Belastung hätte 2018 der von Eurostat ermittelte Durchschnittspreis pro Kilowattstunde nicht 30 Cent, sondern 13,8 Cent betragen. Gröber ist das Mißverhältnis nur noch in Dänemark und Portugal, wo die staatlich auferlegten Belastungen mehr als 64 Prozent bzw. 55 Prozent des Haushaltsstrompreises ausmachen.

EU-Haushaltskunden zahlten 2018 deutlich mehr für Strom und Gas

Strom und Gas sind für Haushaltskunden in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union deutlich teurer geworden. Wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am 21. Mai mitteilte, stiegen die Strompreise zwischen dem zweiten Halbjahr 2017 und dem zweiten Halbjahr 2018 durchschnittlich um 3,5 Prozent auf 21,13 Cent pro Kilowattstunde. Im selben Zeitraum stiegen die Gaspreise um durchschnittlich 5,7 Prozent und lagen bei 6,7 Euro pro 100 kWh.

In Portugal und Deutschland ist die Belastung für Stromkunden am größten

Im Durchschnitt bestanden die Strompreise für Haushalte in der EU zu über einem Drittel (37 Prozent) aus Steuern und Abgaben. In Dänemark, Portugal und Deutschland wird sogar mehr als die Hälfte des Strompreises durch staatlich auferlegte Belastungen verursacht (siehe Grafik). Die in Euro bezifferten bzw. aus der Landeswährung umgerechneten Preise pro Kilowattstunde sind dabei nur bedingt aussagekräftig. Gewichtet man sie nach ihrer tatsächlichen Kaufkraft in der "Kunstwährung" KKS, sind portugiesische und deutsche Haushaltskunden der stärksten Belastung ausgesetzt. Die dänischen Verbraucher können ihre Stromrechnungen dagegen eher verschmerzen, obwohl ihnen die nominell höchsten Preise abverlangt werden: Mit einem KKS-Wert von 23,4 rangieren sie erst auf dem achten Platz – hinter Portugal (28,2), Deutschland (28,0), Spanien (27,4), Belgien (26,6), Rumänien (26,3), Zypern (24,5) und Polen (24,3).

 

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