April 2019

190406

ENERGIE-CHRONIK


 


Batteriezellen kommen zu mehr als vier Fünftel aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Daran wird sich auch bis 2021 nichts ändern, wie diese Grafik aus dem Themenpapier des Europäischen Rechnungshofs zeigt. Eine von der EU forcierte Aufholjagd wäre allenfalls auf Basis einer überlegenen neuen Technologie sinnvoll.

EU-Rechnungshof sieht "Europäische Batterie-Allianz" mit Skepsis

Der Europäische Rechnungshof hat am 1. April ein Themenpapier vorgelegt, das die wichtigsten Herausforderungen für die Entwicklung der Energiespeicherung in der EU skizziert. In seiner Zusammenfassung des Papiers sieht er die Gefahr, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, um die strategischen Ziele der EU im Bereich Klimaschutz zu erreichen. Namentlich nennt er die "Europäische Energie-Allianz", deren Gründung im Oktober 2017 von der EU-Kommission bekanntgegeben wurde: "Die Europäische Batterie-Allianz konzentriert sich weitgehend auf bestehende, nicht auf bahnbrechende Technologien und läuft Gefahr, ihre ehrgeizigen Ziele nicht zu erreichen. Die EU liegt bei der Produktionskapazität für Batteriezellen hinter ihren Wettbewerbern zurück. Der derzeitige EU-Strategierahmen greift für die Bewältigung der mit der Energiewende verbundenen Herausforderungen möglicherweise zu kurz."

Mit der gegenwärtigen Batteriezell-Technik wird die EU nicht konkurrenzfähig

Im Berichtsteil des Papiers wird festgestellt, dass die Fabriken, die Lithium-Ionen-Batterien für
Elektrofahrzeuge herstellen, im Jahr 2017 weltweit nur zu rund 40 bis 50 Prozent ausgelastet waren. Die etablierten Hersteller könnten deshalb ihre überschüssigen Produktionskapazitäten nutzen, um mehr Batterien zu Grenzkosten herzustellen. Unter diesen Umständen sei es für die EU schwierig, auf diesem Markt mit der derzeitigen Technologie auf kosteneffiziente Weise Fuß zu fassen. Bevor die von der Batterie-Allianz als Zielwert für 2025 festgelegte Batteriezellen-Fertigung von 200 GWh erreicht sei, "könnte der EU-Batteriemarkt bereits weitgehend von Fabriken mit Sitz außerhalb der EU versorgt werden, oder die Automobilhersteller könnten ihre Produktion zum Teil aus der EU hinaus näher an die Batteriehersteller heran verlegt haben".

EU-Rechtvorschriften behindern Energiespeicherung und Klimaschutz

Bei dem Themenpapier handelt es sich um keinen Prüfbericht. Die Behörde will vielmehr vorab einen Beitrag leisten, damit die von der EU unternommenen Anstrengungen zur Energiespeicherung wirksam zu den Energie- und Klimazielen beitragen. Die dargelegten Fakten fußen vor allem auf Befragungen von EU-Mitarbeitern, einer Überprüfung von 452 relevanten Forschungsprojekten im Rahmen des Programms "Horizont 2020", Besuchen bei 17 Forschungsprojekten im Bereich der Energiespeicherung sowie Befragungen von 40 Forschungseinrichtungen, Organisationen, Verbänden, Regulierungsbehörden und Unternehmen aus dem Energiebereich. Bei der Befragung der letzteren Gruppe ergab sich unter anderem eine sehr negative Beurteilung der geltenden EU-Rechtsvorschriften mit Blick auf die Erfordernisse der Energiespeicherung und des Klimaschutzes:

 

 

 

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