April 2019 |
190406 |
ENERGIE-CHRONIK |
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Der Europäische Rechnungshof hat am 1. April ein Themenpapier vorgelegt, das die wichtigsten Herausforderungen für die Entwicklung der Energiespeicherung in der EU skizziert. In seiner Zusammenfassung des Papiers sieht er die Gefahr, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, um die strategischen Ziele der EU im Bereich Klimaschutz zu erreichen. Namentlich nennt er die "Europäische Energie-Allianz", deren Gründung im Oktober 2017 von der EU-Kommission bekanntgegeben wurde: "Die Europäische Batterie-Allianz konzentriert sich weitgehend auf bestehende, nicht auf bahnbrechende Technologien und läuft Gefahr, ihre ehrgeizigen Ziele nicht zu erreichen. Die EU liegt bei der Produktionskapazität für Batteriezellen hinter ihren Wettbewerbern zurück. Der derzeitige EU-Strategierahmen greift für die Bewältigung der mit der Energiewende verbundenen Herausforderungen möglicherweise zu kurz."
Im Berichtsteil des Papiers wird festgestellt, dass die Fabriken, die
Lithium-Ionen-Batterien für
Elektrofahrzeuge herstellen, im Jahr 2017 weltweit nur zu rund 40 bis 50
Prozent ausgelastet waren. Die etablierten Hersteller könnten deshalb ihre
überschüssigen Produktionskapazitäten nutzen, um mehr Batterien zu
Grenzkosten herzustellen. Unter diesen Umständen sei es für die EU
schwierig, auf diesem Markt mit der derzeitigen Technologie auf
kosteneffiziente Weise Fuß zu fassen. Bevor die von der Batterie-Allianz
als Zielwert für 2025 festgelegte Batteriezellen-Fertigung von 200 GWh
erreicht sei, "könnte der EU-Batteriemarkt bereits weitgehend von
Fabriken mit Sitz außerhalb der EU versorgt werden, oder die
Automobilhersteller könnten ihre Produktion zum Teil aus der EU hinaus
näher an die Batteriehersteller heran verlegt haben".
Bei dem Themenpapier handelt es sich um keinen Prüfbericht. Die Behörde will vielmehr vorab einen Beitrag leisten, damit die von der EU unternommenen Anstrengungen zur Energiespeicherung wirksam zu den Energie- und Klimazielen beitragen. Die dargelegten Fakten fußen vor allem auf Befragungen von EU-Mitarbeitern, einer Überprüfung von 452 relevanten Forschungsprojekten im Rahmen des Programms "Horizont 2020", Besuchen bei 17 Forschungsprojekten im Bereich der Energiespeicherung sowie Befragungen von 40 Forschungseinrichtungen, Organisationen, Verbänden, Regulierungsbehörden und Unternehmen aus dem Energiebereich. Bei der Befragung der letzteren Gruppe ergab sich unter anderem eine sehr negative Beurteilung der geltenden EU-Rechtsvorschriften mit Blick auf die Erfordernisse der Energiespeicherung und des Klimaschutzes: