April 2010 |
100409 |
ENERGIE-CHRONIK |
Mit einer 120 Kilometer langen Menschenkette zwischen den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel protestierten am 24. April rund 120.000 Menschen gegen die geplante Revision des Atomausstiegs (100302). Zugleich umzingelten etwa 10.000 Kernkraftgegner das Kernkraftwerk Biblis. Weitere 5000 Demonstranten versammelten sich vor dem Brennelemente-Zwischenlager Ahaus. Alle Kundgebungen verliefen friedlich. Offizieller Anlaß der Kundgebungen war der 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am Montag, 26. April.
Als Organisator der Menschenkette trat die Aktion KETTENreAKTION auf, die sich im Januar 2010 gebildet hatte. Neben verschiedenen Anti-Atom-Gruppen umfaßte sie auch SPD, Grüne und Linke. Ferner beteiligten sich Attac, BUND, DUH, IPPNW, Gliederungen von Gewerkschaften und Kirchen, der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. und Eurosolar. Ähnlich sah der Kreis der Aufrufer in Biblis aus.
An beiden Schauplätzen nutzten Politiker der Oppositionsparteien die Gelegenheit,
vor Kameras und Mikrofonen ihr Festhalten am Atomausstieg zu bekunden. So sah man
bei der Menschenkette im Norden den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, die grünen
Spitzenpolitiker Renate Künast, Jürgen Trittin und Cem Özdemir sowie
den Linken-Vize Klaus Ernst. In Biblis traten die Landesvorsitzenden von SPD und Grünen,
Schäfer-Gümbel und Al-Wazir, in Erscheinung.