November 2009

091109

ENERGIE-CHRONIK


EEX darf Zertifikate für Emissionshandel versteigern

Die Leipziger Strombörse "European Energy Exchange" (EEX) wird künftig im Auftrag der Bundesregierung die Treibhausgas-Emissionsberechtigungen versteigern. Wie das Bundesumweltministerium am 18. November mitteilte, hat es ihr auf Grundlage einer Ausschreibung den Zuschlag erteilt. Die EEX werde in Kürze die Einzelheiten zur Durchführung der Versteigerungen von Spot- und Terminkontrakten veröffentlichen.

Bereits seit zwei Jahren erhalten die deutschen Unternehmen im Emissionshandel nicht mehr alle Zertifikate kostenlos zugeteilt. Knapp 10 Prozent der Gesamtmenge - das sind 40 Millionen Berechtigungen pro Jahr - werden am Markt veräußert (070801, 070514). In den Jahren 2008 und 2009 hat die bundeseigene KfW-Bank die Zertifikate im Auftrag des Bundesumweltministeriums an den europäischen Emissionshandelsbörsen angeboten.

Nach § 21 des Zuteilungsgesetzes für die Handelsperiode von 2008 bis 2012 wird dieser Verkauf spätestens ab dem Jahr 2010 durch ein Versteigerungsverfahren abgelöst. Die im Handelszeitraum zur Verfügung stehende Menge von 40 Millionen Emissionsberechtigungen wird dabei pro Jahr in regelmäßigen Abständen in gleichen Teilmengen angeboten. Für die Auswahl der geeigneten Börse hat das Bundesumweltministerium eine "beschränkte Ausschreibung" durchgeführt und die in Frage kommenden Börsenplätze im In- und Ausland zur Angebotsabgabe aufgefordert. Um an der Ausschreibung teilzunehmen, mußten die Börsen den Betrieb eines funktionsfähigen Sekundärmarktes für den Spot- und Terminhandel mit Berechtigungen nachweisen. Wie das Ministerium mitteilte, gab es mehrere Angebote, die nach Kosten- und Qualitätskriterien bewertet wurden. Die Leipziger EEX habe sich dabei mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchgesetzt.

Die Rahmenbedingungen für das Versteigerungsverfahren hat die Bundesregierung in der Emissionshandels-Versteigerungsverordnung 2012 (EHVV 2012) festgelegt, die der Bundestag Anfang Juli 2009 verabschiedete. Laut Bundesumweltministerium setzt das Konzept für die Versteigerung an der Börse möglichst weitgehend auf die vorhandene Infrastruktur des Marktes. Damit gehe Deutschland einen kostengünstigen, sicheren und effizienten Weg und setze auch Maßstäbe für die weit größeren Auktionsmengen ab dem Jahr 2013.

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