August 2008

080816

ENERGIE-CHRONIK


Weiterer Zwischenfall in Tricastin

Das Entsorgungsunternehmen Socatri in der französischen Nuklearanlage Tricastin, das im Juli mit dem Auslaufen uranhaltigen Wassers in die Kanalisation Schlagzeilen machte (080705), scheint auch seine gasförmigen Emissionen nicht richtig im Griff zu haben. Anfang August stellte sich überraschend heraus, daß das Unternehmen schon am 4. Juli die jährlich zulässige Emissionsmenge an Kohlenstoff 14 - eines radioaktiven Isotops - um fünf Prozent überschritten hatte. Die Atomaufsicht ANS untersagte dem Unternehmen daraufhin bis zum Jahresende alle Aktivitäten, bei denen Kohlenstoff 14 freigesetzt wird, und ordnete den Vorfall in die Kategorie 1 der INES-Skala ein.

Laut Pressemitteilung der ANS vom 6. August hatte Socatri am 4. Juli bei der Behandlung fester radioaktiver Abfälle zunächst nur festgestellt, daß die für den Juni zulässige Emissionsmenge überschritten worden sei. Nach Stillegung des einschlägigen Betriebsteils hätten die Kohlenstoff-14-Emissionen aber angedauert. Erst bei den Nachforschungen über die Herkunft dieser Emissionen habe man erkannt, daß die zulässige Jahreshöchstmenge bereits überschritten war.