März 2007

070313

ENERGIE-CHRONIK


Fast alle neuen Windkraftanlagen haben eine Nennleistung von 1,5 MW und mehr

Der Trend zu immer größeren und leistungsstärkeren Windkraft-Anlagen hat sich 2006 fortgesetzt. Wie das "Deutsche Windenergie-Institut" in der neuesten Ausgabe seines Magazins berichtet, waren Ende 2006 in Deutschland 18 695 Windkraftanlagen in Betrieb, die ingesamt über eine Nennleistung von 20 622 Megawatt (MW) verfügten. Die durchschnittliche Nennleistung aller bestehenden Anlagen beträgt inzwischen 1,1 MW und hat sich damit gegenüber 1990 verzehnfacht (siehe Tabelle 1). Bei den 1 208 Neuanlagen des Jahres 2006 erreichte sie sogar 1,85 MW. Dabei lagen 61,6 Prozent der Anlagen im Bereich von 2 MW, weitere 10, 2 Prozent im Bereich von 2,1 bis 2,5 MW und weitere 1,5 Prozent (insgesamt 18 Anlagen) im Bereich von 3 bis 6 MW. Rund 95 Prozent aller neuen Windkraftanlagen verfügten über eine Nennleistung von mindestens 1,5 MW.

Die Nennleistung ist jene Leistung, die eine Windkraftanlage unter optimalen Bedingungen bzw. starkem Wind erbringen kann. Sie heißt so, weil die Anlagen je nach Windstärke oder auch gar nicht ins Netz einspeisen. In der Praxis des Netzbetriebs können bis zu 92 Prozent der Nennleistung nicht als gesicherte Leistung gelten (050201).

Anlagenbauer sind mit dem Geschäft zufrieden

Mit einem Zuwachs von 2 233 MW war 2006 für die einschlägige Industrie das bisher beste Jahr seit dem stürmischen Wachstum der Jahre 2002 bis 2003, als jährlich bis zu 3 247 MW neu hinzukamen. Entsprechend zufrieden zeigten sich der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) und der der Bundesverband WindEnergie (BWE) auf einer Pressekonferenz, die am 16. Januar in Berlin stattfand: Die Hersteller und Zulieferer von Windenergieanlagen (siehe Tabelle 2) hätten ihre Produktionskapazitäten erweitert und ihre Fertigung in Deutschland 2006 teilweise um über 50 Prozent steigern können. Wachstumstreiber seien erneut Exportmärkte in Europa, Nordamerika und Asien. An der Spitze lägen dabei die USA, wo 2006 rund 2 800 MW neu installiert wurden. Aber auch in Indien mit rund 1 500 MW oder China mit bis zu 1 000 MW habe es kräftiges Wachstum gegeben. Insgesamt seien damit weltweit etwa 75 000 MW Windenergieleistung installiert.

Um die führende Stellung Deutschlands als Entwicklungs- und Produktionsstandort der Windindustrie zu behaupten, hält der VDMA eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen in Deutschland für notwendig. Die Entscheidung der Bundesregierung zur Bereitstellung der Netze für Offshore-Windparks durch die Netzbetreiber (061102) und der Beschluss zum Bau eines Offshore-Testfelds seien große Schritte in die richtige Richtung gewesen. Als nächstes sei eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ersetzung alter durch neue und leistungsstärkere Anlagen (Repowering) erforderlich.

Installierte Nennleistung, Anzahl und Größe von Windkraftanlagen (WKA) in Deutschland von 1990 bis 2006
 
Nennleistung insgesamt in MW
Anzahl 
Nennleistung pro WKA in kW
 
Alle WKA
Zubau
Alle WKA
Zubau
Alle WKA
Zubau
1990
68
41
54
255
123,2
160,8
1991
110
42
806
258
135,9
162,8
1992
183
74
1211
405
151,1
181,5
1993
334
155
1791
586
186,0
264,3
1994
643
309
2617
834
245,7
370,6
1995
1137
505
3655
1070
310,9
472,2
1996
1546
428
4326
806
357,5
530,6
1997
2082
534
5193
849
400,8
628,9
1998
2875
793
6205
1010
463,3
785,6
1999
4445
1568
7875
1670
564,4
938,7
2000
6095
1665
9359
1490
651,2
1117,6
2001
8754
2659
11438
2079
765,3
1279,0
2002 12001 3247 13759 2328 872,2 1394,7
2003 14609 2645 15387 1703 949,4 1552,9
2004
16629
2037
16543
1201
1005,2
1696,0
2005 17574 1049 18428 1808 1048,6 1723,3
2006 20622 2233 18685 1208 1103,7 1848,6

Quelle: Deutsches Windenergie-Institut (DEWI)

Marktanteile bei neu installierten Windkraftanlagen in Deutschland von 2002 bis 2006

(siehe auch grafische Darstellung)

Marktanteil
seit 1982

  2006 2005 2004 2003 2002
Enercon 38,4 41,7 41,8 33,4 34
33,1
Vestas* 34,6 26,8 30 23,5 17,8
28,8
NEG Micon       8,2 8,3
Repower 7,6 5,5 9,2 10,7 6,8
7,6
GE Energy** 5,7 8,1 7,7 11,2 13,1
5,7
Nordex 4,8 7,8 4,4 4,8 8,7
4,8
Siemens Wind Power*** 4,7 4 4 5 7
4,7
Fuhrländer 2,4 2,6 1,3 0,9 1,4
2,4
Gamesa 1,3 2,8 0,6    
1,3
DeWind     0,5 1,3 2,4
Sonstige 0,6 0,6 0,4 0,9 0,2
0,6

* Vestas ab 2004 mit NEG Micon

** GE Energy übernahm 2002 die frühere Enron Wind (Salzberger), vormals Tacke

*** bis 2004 AN Windenergie (von Siemens übernommen)

Quelle: Deutsches Windenergie-Institut (DEWI)