Januar 2004 |
040111 |
ENERGIE-CHRONIK |
Spanien und Portugal vereinigen ab 20. April 2004 ihre Strommärkte. Ein entsprechendes Abkommen wurde am 20. Januar von den Ministerpräsidenten Aznar und Barroso in Lissabon unterzeichnet. Die Schaffung eines gemeinsamen iberischen Elektrizitätsmarkt MIBEL (Mercado Ibérico de Electricidade) war in den Grundzügen bereits im Juli 1998 vereinbart und November 2001 präzisiert worden (011211), doch konnte man sich zunächst nicht über den Termin des Inkrafttretens einigen (021015). Die Situation änderte sich durch die neue EU-Richtlinie zur Öffnung der Strommärkte, die ab 1. Juli 2004 den Markt für Industriekunden und ab 1. Juli 2007 auch für Haushaltskunden völlig liberalisiert (030601). Mit dem jetzt unterzeichneten MIBEL-Vertrag wollen Spanien und Portugal gemeinsam in diese neue Phase des europäischen Strommarktes eintreten. Er bedeutet, daß die Netze beider Länder eine gemeinsame Regulierungsbehörde haben werden und auch sonst denselben Vorschriften unterliegen. Allerdings ist der Verbundenheitsgrad der Netze Spaniens und Portugals immer noch sehr niedrig (031010) und ermöglicht deshalb weiterhin nur einen sehr beschränkten Stromaustausch. Für den Gasmarkt ist eine ähnliche Vereinbarung vorgesehen.