April 2002

020418

ENERGIE-CHRONIK


Siemens begann mit Abbau der Hanauer Mox-Fabrik

Der Siemens-Konzern begann am 5. April mit der Demontage seiner Anlage zur Herstellung von Mischoxid-Brennelementen in Hanau. Zunächst werden einzelne Teile ausgebaut, für die es Weiterverwendung gibt. Der Rest des Werks wird verschrottet. Bis zum Herbst soll die Demontage abgeschlossen sein. Bisher gibt es allerdings noch keinen Interessenten, der die Bauten mit ihren zwei Meter dicken Stahlbetonwänden anderweitig nutzen möchte (FAZ/RMZ, 6.4.).

Die Anlage sollte ursprünglich die alte Hanauer Mischoxid-Fertigung ersetzen, die im April 1994 aufgegeben werden mußte, weil sie von der hessischen Landesregierung keine Genehmigung für den Weiterbetrieb erhielt (940403 u. 960412). Die neue Mox-Fabrik ging aber nie in Betrieb. Schon 1993 gab es Überlegungen, die Herstellung der plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelemente der französische "Cogema" überlassen (930906). 1995 kam das endgültige Aus für die Hanauer Brennelementefabrik, weil die Kernkraftwerksbetreiber ihre Finanzierungszusage nicht verlängerten (950701). Zeitweise gab es Pläne, die Anlage für die Verarbeitung russischen Waffen-Plutoniums zu verwenden (950509) oder sie nach Rußland zu exportieren (960412). Die Bundesregierung zeigte aber keine Bereitschaft, den Export der Anlage zu genehmigen (000711).