Januar 2002 |
020118 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission (RSK), Lothar Hahn, ist seit 1. Januar 2002 auch technisch-wissenschaftlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Er übernimmt die Nachfolge von Adolf Birkhofer, der diesen Posten seit 1977 innehatte und in den Ruhestand geht. Kaufmännisch-juristischer Geschäftsführer der GRS ist weiterhin Walter Leder.
Hahn war bereits bei Amtsantritt der gegenwärtigen Bundesregierung als GRS-Geschäftsführer im Gespräch ( 981103). Der Posten des technisch-wissenschaftlichen Geschäftsführers kam aber zunächst nicht in Betracht, da Birkhofers Vertrag von der alten Bundesregierung nochmals verlängert worden war. Stattdessen sollte Hahn den kaufmännisch-juristischen Geschäftsführer Walter Leder ersetzen. Nach internen Auseinandersetzungen um die Personalpolitik von Bundesumweltminister Trittin machte die neue Bundesregierung dann allerdings doch keinen Gebrauch von der Möglichkeit, Leders auslaufenden Vertrag zu kündigen (000615). Im Zuge der von Trittin betriebenen Neubesetzung der nukleartechnischen Gremien (981103) wurde Hahn jedoch in die Reaktorsicherheitskommission (RSK) berufen ( 990303), wo er Adolf Birkhofer als Vorsitzenden ablöste (990519).
Hahn war vom Präsidium der GRS einstimmig als neuer Geschäftsführer benannt worden. Dennoch konnte er auf einer ersten Sitzung des Aufsichtsrats am 5. Dezember 2001 nicht die erforderliche Dreiviertelmehrheit gewinnen. Die ablehnenden Stimmen sollen von den Vertretern von zwei Technischen Überwachungsvereinen gekommen sein. Möglicherweise spielte dabei eine Rolle, daß sich Hahn im Zusammenhang mit jüngsten Vorkommnissen (011001, 011003) kritisch über die Arbeit von TÜV-Gutachtern geäußert hat. Erst auf einer zweiten Sitzung am 20. Dezember klappte die Wahl (taz, 7.12.; FAZ, 8.12.).