Oktober 2000 |
001019 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Prager Behörden genehmigten am 9.10. den Probetrieb des ersten Blocks im umstrittenen Kernkraftwerk Temelin (000913). Zuvor hatte die Staatliche Behörde für Reaktorsicherheit den Block inspiziert. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, fand sie "außer einigen Kleinigkeiten keine ernsthaften oder wesentlichen Mängel, die eine Inbetriebnahme des Blocks verhindern würden". Am 11.10. wurde der Reaktor kritisch. Am 26.10. kam es durch den Ausfall des zweiten Paars der Hauptumlaufpumpen zu einer Verzögerung bei der weiteren Inbetriebnahme. Die Kernsicherheitsbehörde bezeichnete den Vorfall als nicht gravierend und ordnete ihn auf Stufe 0 der INES-Skala ein.
Um den Protesten in Österreich und Deutschland entgegenzuwirken, hat der Kraftwerksbetreiber CEZ unter www.temelin-besuch.cz eine spezielle Website eingerichtet und in Zeitungsanzeigen dafür geworben.
Die Bayerische Landesbank wies am 24.10.
Vorwürfe zurück, wonach das KKW Temelin mit Hilfe von
Krediten deutscher Banken vollendet worden sei. Der Kredit in
Höhe von 280 Millionen Mark, den ein Bankenkonsortium dem
Kraftwerksbetreiber CEZ Ende 1998 gewährt habe, sei ausdrücklich
mit der Auflage verbunden gewesen, die Gelder nicht für Temelin
zu verwenden (FAZ, 25.10.).