September 2000 |
000913 |
ENERGIE-CHRONIK |
Experten aus Österreich und Tschechien
sollen gemeinsam die Sicherheit des südböhmischen Kernkraftwerks
Temelin untersuchen. Bis dahin wird das Kernkraftwerk keinesfalls
in Betrieb gehen. Dies vereinbarten Österreich und Tschechien
zur Beilegung des seit Jahren andauernden Streits um die Sicherheit
des neuerbauten Kernkraftwerks, das nur 60 Kilometer von der Grenze
zu Österreich entfernt liegt. Ähnlich wie beim slowakischen
Kernkraftwerk Mochovce, das inzwischen trotz der Proteste aus
Österreich in Betrieb ging (980617),
wurde in Temelin ein russischer WWER-Reaktor mit westlicher Technik
nachgerüstet. Wegen der Sicherheitsbedenken gegen Temelin
droht Österreich sogar den EU-Beitritt Tschechiens zu blockieren.
Auch das deutsche Bundesumweltministerium sieht seine Bedenken
bisher nicht ausgeräumt. Am 2.9. und 17.9. blockierten Demonstranten
aus Österreich, Deutschland und Tschechien verschiedene Grenzübergänge
von Österreich nach Tschechien, um gegen die Inbetriebnahme
des Kernkraftwerks zu protestieren (DPA, 13.9.; FAZ 31.8. u. 4.9.;
SZ, 7.9. u. 17.9.).