Während der presselosen Zeit unter dem Sozialistengesetz bezogen die Mannheimer Genossen den "Volksfreund", den Adolf Geck in Offenburg herausgab. Einem kleineren Kreis blieb die Lektüre des "Sozialdemokrat" vorbehalten, der in Zürich gedruckt und auf Schleichwegen - die sogenannte Rote Feldpost - in Deutschland vertrieben wurde.
1885 kam es zu einer ersten Vorbesprechung über die Herausgabe einer neuen - natürlich getarnten - sozialdemokratischen Zeitung in Mannheim. Sie führte jedoch zu keinem Ergebnis. Im folgenden Jahr brachte der Metallarbeiter Willig den "Pionier" heraus, der sich im Untertitel "Südwestdeutsche Volkszeitung" nannte. Das Blatt wurde in F 4, 8 in der Druckerei von Dr. Hermann Haas gedruckt, der damals die Sozialdemokraten als Leser für seine "Badische Volks-Zeitung" zu gewinnen versuchte. "Der Pionier" blieb jedoch nicht lange lebensfähig, zumal sich der Staatsanwalt jede Nummer einzeln vornahm. Willig versuchte, durch eine schärfere Schreibweise die Staatsanwaltschaft zu einem generellen Verbot herauszufordern, was aber nicht gelang. Sie beharrte auf dem Verbot der Einzelnummern, und Willig stellte das Blatt schließlich ein. Die Justiz wollte ihn anschließend noch vier Monate ins Gefängnis sperren, aber Willig war inzwischen in die USA ausgewandert. Er sei dort - so lautete eine Auskunft des Mannheimer Bezirksamtes vom Juni 1887 - dem Vernehmen nach gestorben.