"Nicht Sozialismus und Christentum, sondern Kapitalismus und Christentum stehen einander gegenüber wie Wasser und Feuer." So lautete in der Weimarer Zeit das Credo einer Vereinigung von Christen beider Konfessionen, die sich "Bund der religiösen Sozialisten Deutschlands" nannte. Die Hauptgeschaftsstelle des Bundes führte Pfarrer Eckert in der Jungbuschstraße 9 in Mannheim.
Eckert galt als Führer der Linksopposition in der Mannheimer SPD. Als sich ein Teil der Sozialdemokraten dann in der "Sozialistischen Arbeiter-Partei" (SAP) formierte, trat auch Eckert aus der SPD aus, wurde jedoch Mitglied der KPD. Die Kirche, die ihn schon zuvor mit Disziplinarstrafen belegt hatte, schloß ihn daraufhin völlig vom Dienst aus.
Das wöchentliche Organ des "Bundes der religiösen Sozialisten Deutschlands" hieß anfangs "Sonntagsblatt des arbeitenden Volkes" und nahm 1931 den Titel "Der religlöse Sozialist" an. Sein Herausgeber, Pfarrer Eckert, verstand sich bis zu seinem Lebensende nicht als Anhänger des Marxismus oder Marxismus-Leninismus. Dennoch glaubte er, als Christ zu denselben politischen Schlußfolgerungen wie die Kommunisten zu gelangen. Der KPD kamen solche Bündnispartner im Zuge ihrer Volksfront-Taktik gelegen: Eckert wurde Reichstagsabgeordneter der KPD und trat in Versammlungen gemeinsam mit Thälmann auf. Das Dritte Reich überlebte er teilweise im Zuchthaus. Nach dem Krieg war er Staatsrat des Landes Südbaden sowie Landesvorsitzender, Landtagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der KPD. 1960 wurde er als Vorsitzender des kommunistisch gelenkten westdeutschen Friedensrates zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Er starb Ende 1972 im Alter von 79 Jahren als Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei.