|
ENERGIE-CHRONIK |
|
(vom Bundestag am 27. Juni 2014 beschlossen)
Nichtamtliche Arbeitsfassung aller Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf Basis der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie vom 26. 6. 2014 zum ersten Entwurf der Bundesregierung vom 8. April 2014 und der vom Bundeskabinett am 7. Mai 2014 beschlossenen Ergänzungen zur Reform der Besonderen Ausgleichsregelung für stromkosten- und handelsintensive Unternehmen.
Veränderungen des Textes gegenüber den beiden Vorläufer-Entwürfen
sind durch Kursivschrift bzw. Durchstreichung kenntlich gemacht.
Die Artikel 2 - 24 zur Änderung weiterer Bestimmungen des Energiewirtschaftsrechts
sind in dieser Fassung nicht enthalten.
Die Korrekturen etlicher redaktioneller Fehler am verabschiedeten EEG sowie nachträgliche Änderungen für Biogasanlagen, die der Bundestag am 4. Juli 2014 im Rahmen des "Gesetzes zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr" beschloß, sind magentafarben markiert.
Artikel 1
Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien
(Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG 2014)
Inhaltsübersicht
Teil 1
Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Zweck und Ziel des Gesetzes
§ 2 Grundsätze des Gesetzes
§ 3 Ausbaupfad
§ 4 Anwendungsbereich Geltungsbereich
§ 5 Begriffsbestimmungen
§ 6 Anlagenregister
§ 7 Gesetzliches Schuldverhältnis
Teil 2
Anschluss, Abnahme, Übertragung und Verteilung
Abschnitt 1
Allgemeine Bestimmungen
§ 8 Anschluss
§ 9 Technische Vorgaben
§ 10 Ausführung und Nutzung des Anschlusses
§ 11 Abnahme, Übertragung und Verteilung
Abschnitt 2
Kapazitätserweiterung und Einspeisemanagement
§ 12 Erweiterung der Netzkapazität
§ 13 Schadensersatz
§ 14 Einspeisemanagement
§ 15 Härtefallregelung
Abschnitt 3
Kosten
§ 16 Netzanschluss
§ 17 Kapazitätserweiterung
§ 18 Vertragliche Vereinbarung
Teil 3
Finanzielle Förderung
Abschnitt 1
Allgemeine Förderbestimmungen
§ 19 Förderanspruch für Strom
§ 20 Wechsel zwischen Veräußerungsformen
§ 21 Verfahren für den Wechsel
§ 22 Förderbeginn und Förderdauer
§ 23 Berechnung der Förderung
§ 24 Verringerung der Förderung bei negativen
Preisen
§ 25 Verringerung der Förderung bei Pflichtverstößen
§ 26 Allgemeine Bestimmungen zur Absenkung der Förderung
§ 27 Jährliche Absenkung der Förderung
Absenkung der Förderung für Strom aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas,
Grubengas und Geothermie
§ 28 Absenkung der Förderung für Strom
aus Biomasse
§ 29 Absenkung der Förderung für Strom
aus Windenergieanlagen an Land
§ 30 Absenkung der Förderung für Strom
aus Windenergie auf See
§ 31 Absenkung der Förderung für Strom
aus solarer Strahlungsenergie
§ 32 Förderung für Strom aus mehreren
Anlagen
§ 33 Aufrechnung
Abschnitt 2
Geförderte Direktvermarktung
§ 34 Marktprämie
§ 35 Voraussetzungen der Marktprämie
§ 36 Fernsteuerbarkeit
Abschnitt 3
Einspeisevergütung
§ 37 Einspeisevergütung für
kleine Anlagen
§ 38 Einspeisevergütung in Ausnahmefällen
§ 39 Gemeinsame Bestimmungen für die Einspeisevergütung
Abschnitt 4
Besondere Förderbestimmungen (Sparten)
§ 40 Wasserkraft
§ 41 Deponiegas
§ 42 Klärgas
§ 43 Grubengas
§ 44 Biomasse
§ 45 Vergärung von Bioabfällen
§ 46 Vergärung von Gülle
§ 47 Gemeinsame Bestimmungen für Strom aus
Biomasse und Gasen
§ 48 Geothermie
§ 49 Windenergie an Land
§ 50 Windenergie auf See
§ 51 Solare Strahlungsenergie
Abschnitt 5
Besondere Förderbestimmungen (Flexibilität)
§ 52 Förderanspruch für
Flexibilität
§ 53 Flexibilitätszuschlag für neue Anlagen
§ 54 Flexibilitätsprämie für bestehende
Anlagen
Abschnitt 6
Besondere Förderbestimmungen (Ausschreibungen)
§ 55 Ausschreibung der Förderung für Freiflächenanlagen
Teil 4
Ausgleichsmechanismus
Abschnitt 1
Bundesweiter Ausgleich
§ 56 Weitergabe an den Übertragungsnetzbetreiber
§ 57 Ausgleich zwischen Netzbetreibern und Übertragungsnetzbetreibern
§ 58 Ausgleich zwischen den Übertragungsnetzbetreibern
§ 59 Vermarktung und EEG-Umlage durch
die Übertragungsnetzbetreiber
§ 60 EEG-Umlage für Elektrizitätsversorgungsunternehmen
§ 61 EEG-Umlage für Letztverbraucher und Eigenversorger
§ 62 Nachträgliche Korrekturen
Abschnitt 2
Besondere Ausgleichsregelung
§ 63 Grundsatz
§ 64 Stromkostenintensive Unternehmen
§ 65 Schienenbahnen
§ 66 Antragsstellung und Entscheidungswirkung
§ 67 Umwandlung von Unternehmen
§ 68 Rücknahme der Entscheidung,
Auskunft, Betretungsrecht
§ 69 Mitwirkungs- und Auskunftspflicht
Teil 5
Transparenz
Abschnitt 1
Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten
§ 70 Grundsatz
§ 71 Anlagenbetreiber
§ 72 Netzbetreiber
§ 73 Übertragungsnetzbetreiber
§ 74 Elektrizitätsversorgungsunternehmen
§ 75 Testierung
§ 76 Information der Bundesnetzagentur
§ 77 Information der Öffentlichkeit
Abschnitt 2
Stromkennzeichnung und Doppelvermarktungsverbot
§ 78 Stromkennzeichnung entsprechend
der EEG-Umlage
§ 79 Herkunftsnachweise
§ 80 Doppelvermarktungsverbot
Teil 6
Rechtsschutz und behördliches Verfahren
§ 81 Clearingstelle
§ 82 Verbraucherschutz
§ 83 Einstweiliger Rechtsschutz
§ 84 Nutzung von Seewasserstraßen
§ 85 Aufgaben der Bundesnetzagentur
§ 86 Bußgeldvorschriften
§ 83 Fachaufsicht
§ 87 Gebühren und Auslagen
Teil 7
Verordnungsermächtigungen, Berichte, Übergangsbestimmungen
Abschnitt 1
Verordnungsermächtigungen
§ 88 Verordnungsermächtigung
zur Ausschreibung der Förderung für Freiflächenanlagen
§ 89 Verordnungsermächtigung zur Stromerzeugung
aus Biomasse
§ 90 Verordnungsermächtigung zu Nachhaltigkeitsanforderungen
für Biomasse
§ 91 Verordnungsermächtigung zum Ausgleichsmechanismus
§ 92 Verordnungsermächtigung zu Herkunftsnachweisen
§ 93 Verordnungsermächtigung zum Anlagenregister
§ 94 Verordnungsermächtigungen zur Besonderen
Ausgleichsregelung
§ 95 Weitere Verordnungsermächtigungen
§ 96 Gemeinsame Bestimmungen
Abschnitt 2
Berichte
§ 97 Erfahrungsbericht
§ 98 Monitoringbericht
§ 99 Ausschreibungsbericht
Abschnitt 3
Übergangsbestimmungen
§ 100 Allgemeine Übergangsbestimmungen
§ 101 Übergangsbestimmungen für Strom
aus Biomasse Biogas
§ 102 Übergangsbestimmung zur Umstellung auf
Ausschreibungen
§ 103 Übergangs- und Härtefallbestimmungen
zur Besonderen Ausgleichsregelung
§ 104 Weitere Übergangsbestimmungen
Anlagen
Anlage 1: Höhe der Marktprämie
Anlage 2 : Referenzertrag
Anlage 3 : Voraussetzungen und Höhe der Flexibilitätsprämie
Anlage 4 : Stromkosten- oder handelsintensive Branchen
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Zweck und Ziel des Gesetzes
(1) Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern.
(2) Um den Zweck des Absatzes 1 zu erreichen, verfolgt dieses Gesetz das Ziel, den Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Bruttostromverbrauch stetig und kosteneffizient auf mindestens 80 Prozent bis zum Jahr 2050 zu erhöhen. Hierzu soll dieser Anteil betragen:
1. 40 bis 45 Prozent bis zum Jahr 2025 und
2. 55 bis 60 Prozent bis zum Jahr 2035.
(3) Das Ziel nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 dient auch dazu, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf mindestens 18 Prozent zu erhöhen.
(1) Strom aus erneuerbaren Energien und Grubengas soll in das Elektrizitätsversorgungssystem integriert werden. Die verbesserte Markt- und Netzintegration der erneuerbaren Energien soll zu einer Transformation des gesamten Energieversorgungssystems beitragen.
(2) Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas soll zum Zweck der Marktintegration direkt vermarktet werden.
(3) Die finanzielle Förderung für Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas soll stärker auf kostengünstige Technologien konzentriert werden. Dabei ist auch die mittel- und langfristige Kostenperspektive zu berücksichtigen.
(4) Die Kosten für die finanzielle Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas sollen unter Einbeziehung des Verursacherprinzips und energiewirtschaftlicher Aspekte angemessen verteilt werden.
(5) Die finanzielle Förderung und ihre Höhe sollen für Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas bis spätestens 2017 durch Ausschreibungen ermittelt werden. Zu diesem Zweck werden zunächst für Strom aus Freiflächenanlagen Erfahrungen mit einer wettbewerblichen Ermittlung der Höhe der finanziellen Förderung gesammelt. Bei der Umstellung auf Ausschreibungen soll die Akteursvielfalt bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erhalten bleiben.
(6) Die Ausschreibungen nach Absatz 5 sollen in einem Umfang von mindestens 5 Prozent der jährlich neu installierten Leistung europaweit geöffnet werden, soweit
1. eine völkerrechtliche Vereinbarung vorliegt, die die Kooperationsmaßnahmen im Sinne der Artikel 5 bis 8 oder des Artikels 11 der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG (ABl. L 140 vom 5.6.2009, S. 16) umsetzt,
2. die Förderung nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit erfolgt und
3. der physikalische Import des Stroms nachgewiesen werden kann.
Die Ziele nach § 1 Absatz 2 Satz 2 sollen erreicht werden durch
1. eine Steigerung der installierten Leistung der Windenergieanlagen an Land um 2 500 Megawatt pro Jahr (netto),
2. eine Steigerung der installierten Leistung der Windenergieanlagen auf See auf insgesamt 6 500 Megawatt im Jahr 2020 und 15 000 Megawatt im Jahr 2030,
3. eine Steigerung der installierten Leistung der Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie um 2 500 Megawatt pro Jahr (brutto) und
4. eine Steigerung der installierten Leistung der Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biomasse um bis zu 100 Megawatt pro Jahr (brutto).
§ 4 Anwendungsbereich Geltungsbereich
Neben der Festlegung des Ausbaupfads nach § 3 regelt dieses
Gesetz
1. den vorrangigen Anschluss von Anlagen im Bundesgebiet einschließlich
der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (Geltungsbereich des Gesetzes)
an die Netze,
2. die vorrangige Abnahme, Übertragung, Verteilung und
finanzielle Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas
durch die Netzbetreiber einschließlich seiner Veräußerung und
des Verhältnisses zu Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK),
3. den bundesweiten Ausgleich des abgenommenen Stroms sowie
der finanziellen Förderung.
Dieses Gesetz gilt für Anlagen, wenn und soweit die Erzeugung des Stroms im Bundesgebiet einschließlich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone erfolgt.
Im Sinne dieses Gesetzes ist oder sind
1. „Anlage“ jede Einrichtung zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas; als Anlage gelten auch Einrichtungen, die zwischengespeicherte Energie, die ausschließlich aus erneuerbaren Energien oder Grubengas stammt, aufnehmen und in elektrische Energie umwandeln,
2. „Anlagenbetreiber“, wer unabhängig vom Eigentum die Anlage für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas nutzt,
3. „Ausschreibung“ ein objektives, transparentes, diskriminierungsfreies und wettbewerbliches Verfahren zur Bestimmung der Höhe der finanziellen Förderung,
4. „Bemessungsleistung“ einer Anlage der Quotient aus der Summe der in dem jeweiligen Kalenderjahr erzeugten Kilowattstunden und der Summe der vollen Zeitstunden des jeweiligen Kalenderjahres abzüglich der vollen Stunden vor der erstmaligen Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas durch die Anlage und nach endgültiger Stilllegung der Anlage,
5. „Bilanzkreis“ ein Bilanzkreis nach § 3 Nummer 10a des Energiewirtschaftsgesetzes,
6. „Bilanzkreisvertrag“ ein Vertrag nach § 26 Absatz 1 der Stromnetzzugangsverordnung,
7. „Biogas“ Gas, das durch anaerobe Vergärung von Biomasse gewonnen wird,
8. „Biomethan“ Biogas oder sonstige gasförmige Biomasse, das oder die aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist worden ist,
9. „Direktvermarktung“ die Veräußerung von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas an Dritte, es sei denn, der Strom wird in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Anlage verbraucht und nicht durch ein Netz durchgeleitet,
10. „Direktvermarktungsunternehmer“, wer von dem Anlagenbetreiber mit der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas beauftragt ist oder Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas kaufmännisch abnimmt, ohne insoweit Letztverbraucher dieses Stroms oder Netzbetreiber zu sein,
11. „Energie- oder Umweltmanagementsystem“ ein System, das den Anforderungen der DIN EN ISO 50 001, Ausgabe Dezember 2011,1 entspricht, oder ein System im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahmen von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 761/2001, sowie der Beschlüsse der Kommission 2001/681/EG und 2006/193/EG (ABl. L342 vom 22.12.2009, S. 1) in der jeweils geltenden Fassung,
12. „Eigenversorger“ jede natürliche oder
juristische Person, die Strom verbraucht, der nicht von einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen
geliefert wird,
12. „Eigenversorgung“ der Verbrauch von Strom, den eine natürliche oder juristische Person im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang mit der Stromerzeugungsanlage selbst verbraucht, wenn der Strom nicht durch ein Netz durchgeleitet wird und diese Person die Stromerzeugungsanlage selbst betreibt,
13. „Elektrizitätsversorgungsunternehmen“ jede natürliche oder juristische Person, die Elektrizität an Letztverbraucher liefert,
14. „erneuerbare Energien“ a) Wasserkraft einschließlich der Wellen-, Gezeiten-, Salzgradienten- und Strömungsenergie, b) Windenergie, c) solare Strahlungsenergie, d) Geothermie, e) Energie aus Biomasse einschließlich Biogas, Biomethan, Deponiegas und Klärgas sowie aus dem biologisch abbaubaren Anteil von Abfällen aus Haushalten und Industrie,
15. „finanzielle Förderung“ die Zahlung des Netzbetreibers
an den Anlagenbetreiber auf Grund der Ansprüche nach § 19 oder §
50 § 52,
16. „Freiflächenanlage“ jede Anlage zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie, die nicht in, an oder auf einem Gebäude oder einer sonstigen baulichen Anlage, die vorrangig zu anderen Zwecken als der Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie errichtet worden ist, angebracht ist,
17. „Gebäude“ jede selbstständig benutzbare, überdeckte bauliche Anlage, die von Menschen betreten werden kann und vorrangig dazu bestimmt ist, dem Schutz von Menschen, Tieren oder Sachen zu dienen,
18. „Generator“ jede technische Einrichtung, die mechanische, chemische, thermische oder elektromagnetische Energie direkt in elektrische Energie umwandelt,
19. „Gülle“ jeder Stoff, der Gülle ist im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 (ABl. L 300 vom 14.11.2009, S. 1), die durch die Richtlinie 2010/63/EU (ABl. L 276 vom 20.10.2010, S. 33) geändert worden ist,
20. „Herkunftsnachweis“ ein elektronisches Dokument, das ausschließlich dazu dient, gegenüber einem Letztverbraucher im Rahmen der Stromkennzeichnung nach § 42 Absatz 1 Nummer 1 des Energiewirtschaftsgesetzes nachzuweisen, dass ein bestimmter Anteil oder eine bestimmte Menge des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde,
21. „Inbetriebnahme“ die erstmalige Inbetriebsetzung der Anlage nach Herstellung ihrer technischen Betriebsbereitschaft ausschließlich mit erneuerbaren Energien oder Grubengas; die technische Betriebsbereitschaft setzt voraus, dass die Anlage fest an dem für den dauerhaften Betrieb vorgesehenen Ort und dauerhaft mit dem für die Erzeugung von Wechselstrom erforderlichen Zubehör installiert wurde; der Austausch des Generators oder sonstiger technischer oder baulicher Teile nach der erstmaligen Inbetriebnahme führt nicht zu einer Änderung des Zeitpunkts der Inbetriebnahme,
22. „installierte Leistung“ einer Anlage die elektrische Wirkleistung, die die Anlage bei bestimmungsgemäßem Betrieb ohne zeitliche Einschränkungen unbeschadet kurzfristiger geringfügiger Abweichungen technisch erbringen kann,
23. „KWK-Anlage“ eine KWK-Anlage im Sinne von § 3 Absatz 2 des Kraft- Wärme-Kopplungsgesetzes,
24. „Letztverbraucher“ jede natürliche oder juristische Person, die Strom verbraucht,
25. „Monatsmarktwert“ der nach Anlage 1 rückwirkend berechnete tatsächliche Monatsmittelwert des energieträgerspezifischen Marktwerts von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris für die Preiszone Deutschland/Österreich in Cent pro Kilowattstunde,
26. „Netz“ die Gesamtheit der miteinander verbundenen technischen Einrichtungen zur Abnahme, Übertragung und Verteilung von Elektrizität für die allgemeine Versorgung,
27. „Netzbetreiber“ jeder Betreiber eines Netzes für die allgemeine Versorgung mit Elektrizität, unabhängig von der Spannungsebene,
28. „Schienenbahn“ jedes Unternehmen, das zum Zweck des Personen- oder Güterverkehrs Fahrzeuge wie Eisenbahnen, Magnetschwebebahnen, Straßenbahnen oder nach ihrer Bau- und Betriebsweise ähnliche Bahnen auf Schienen oder die für den Betrieb dieser Fahrzeuge erforderlichen Infrastrukturanlagen betreibt,
29. „Speichergas“ jedes Gas, das keine erneuerbare Energie ist, aber zum Zweck der Zwischenspeicherung von Strom aus erneuerbaren Energien ausschließlich unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird,
30. „Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung“ Strom im Sinne von § 3 Absatz 4 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes,
31. „Übertragungsnetzbetreiber“ der regelverantwortliche Netzbetreiber von Hoch- und Höchstspannungsnetzen, die der überregionalen Übertragung von Elektrizität zu nachgeordneten Netzen dienen,
32. „Umwandlung“ jede Umwandlung von Unternehmen nach dem Umwandlungsgesetz oder jede Übertragung sämtlicher Wirtschaftsgüter eines Unternehmens oder Unternehmensteils im Wege der Singularsukzession,
33. „Umweltgutachter“ jede Person oder Organisation, die nach dem Umweltauditgesetz in der jeweils geltenden Fassung als Umweltgutachter oder Umweltgutachterorganisation tätig werden darf,
34. „Unternehmen“ jede rechtsfähige
Personenvereinigung oder juristische Person mit Ausnahme der im Dritten Buch
des Aktiengesetzes geregelten verbundenen Unternehmen, die über einen
nach Art und Umfang in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb
verfügt, der unter Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr
nachhaltig mit eigener Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,
35. „Windenergieanlage an Land“ jede Anlage zur Erzeugung von Strom aus Windenergie, die keine Windenergieanlage auf See ist,
36. „Windenergieanlage auf See“ jede Anlage zur Erzeugung von Strom aus Windenergie, die auf See in einer Entfernung von mindestens drei Seemeilen gemessen von der Küstenlinie aus seewärts errichtet worden ist; als Küstenlinie gilt die in der Karte Nummer 2920 Deutsche Nordseeküste und angrenzende Gewässer, Ausgabe 1994, XII., sowie in der Karte Nummer 2921 Deutsche Ostseeküste und angrenzende Gewässer, Ausgabe 1994, XII., des - 16 - Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie im Maßstab 1 : 375 0002 dargestellte Küstenlinie,
37. „Wohngebäude“ jedes Gebäude, das nach seiner Zweckbestimmung überwiegend dem Wohnen dient, einschließlich Wohn-, Alten- und Pflegeheimen sowie ähnlichen Einrichtungen.
(1) Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Bundesnetzagentur) errichtet und betreibt ein Verzeichnis, in dem Anlagen zu registrieren sind (Anlagenregister). Im Anlagenregister sind die Angaben zu erheben und bereitzustellen, die erforderlich sind, um
1. die Integration des Stroms aus erneuerbaren Energien und Grubengas in das Elektrizitätsversorgungssystem zu fördern,
2. die Grundsätze nach § 2 Absatz 1 bis 3 und den Ausbaupfad nach § 3 zu überprüfen,
3. die Absenkung der Förderung nach den §§ 27
bis 29 §§ 28, 29 und 31 umzusetzen,
4. den bundesweiten Ausgleich des abgenommenen Stroms sowie der finanziellen Förderung zu erleichtern und
5. die Erfüllung nationaler, europäischer und internationaler Berichtspflichten zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erleichtern.
(2) Anlagenbetreiber müssen an das Anlagenregister insbesondere übermitteln:
1. Angaben zur Person des Anlagenbetreibers sowie zu
ihrer Person und ihre Kontaktdaten,
2. den Standort der Anlage,
3. den Energieträger, aus dem der Strom erzeugt wird,
4. die installierte Leistung der Anlage,
5. die Angabe, ob für den in der Anlage erzeugten Strom eine finanzielle Förderung in Anspruch genommen werden soll.
(3) Zur besseren Nachvollziehbarkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien wird das Anlagenregister der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hierzu werden die Angaben der registrierten Anlagen mit Ausnahme der Angaben nach Absatz 2 Nummer 1 auf der Internetseite des Anlagenregisters veröffentlicht und mindestens monatlich aktualisiert.
(4) Das Nähere einschließlich der Übermittlung
weiterer Angaben und der Weitergabe der im Anlagenregister gespeicherten Angaben
an Netzbetreiber und Dritte bestimmt eine Rechtsverordnung nach § 90
§ 93. Durch Rechtsverordnung nach § 90 §
93 kann auch geregelt werden, dass die Aufgaben des Anlagenregisters ganz
oder teilweise durch das Gesamtanlagenregister der Bundesnetzagentur nach §
53b des Energiewirtschaftsgesetzes zu erfüllen sind.
§ 7 Gesetzliches Schuldverhältnis
(1) Netzbetreiber dürfen die Erfüllung ihrer Pflichten nach diesem Gesetz nicht vom Abschluss eines Vertrages abhängig machen.
(2) Von den Bestimmungen dieses Gesetzes darf unbeschadet des
§ 11 Absatz 3 und 4 nicht zu Lasten des Anlagenbetreibers oder des Netzbetreibers
abgewichen werden. Dies gilt nicht für abweichende vertragliche Vereinbarungen
zu den §§ 5 bis 53, 66, 67, 76 und 96 55, 70, 71, 80 und
100 sowie zu den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen,
die
1. Gegenstand eines Prozessvergleichs im Sinne des § 794 Absatz 1 Nummer 1 der Zivilprozessordnung sind,
2. dem Ergebnis eines von den Verfahrensparteien bei der Clearingstelle
durchgeführten Verfahrens nach § 77 § 81 Absatz
4 Satz 1 Nummer 1 entsprechen oder
3. einer Entscheidung der Bundesnetzagentur für Elektrizität,
Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Bundesnetzagentur) nach
§ 81 § 85 entsprechen.
Teil 2
Anschluss, Abnahme, Übertragung und Verteilung
Abschnitt 1
Allgemeine Bestimmungen
(1) Netzbetreiber müssen Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas unverzüglich vorrangig an der Stelle an ihr Netz anschließen, die im Hinblick auf die Spannungsebene geeignet ist, und die in der Luftlinie kürzeste Entfernung zum Standort der Anlage aufweist, wenn nicht dieses oder ein anderes Netz einen technisch und wirtschaftlich günstigeren Verknüpfungspunkt aufweist; bei der Prüfung des wirtschaftlich günstigeren Verknüpfungspunkts sind die unmittelbar durch den Netzanschluss entstehenden Kosten zu berücksichtigen. Bei einer oder mehreren Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt höchstens 30 Kilowatt, die sich auf einem Grundstück mit bereits bestehendem Netzanschluss befinden, gilt der Verknüpfungspunkt des Grundstücks mit dem Netz als günstigster Verknüpfungspunkt.
(2) Anlagenbetreiber dürfen einen anderen Verknüpfungspunkt dieses oder eines anderen im Hinblick auf die Spannungsebene geeigneten Netzes wählen, es sei denn, die daraus resultierenden Mehrkosten des Netzbetreibers sind nicht unerheblich.
(3) Der Netzbetreiber darf abweichend von den Absätzen 1 und 2 der Anlage einen anderen Verknüpfungspunkt zuweisen, es sei denn, die Abnahme des Stroms aus der betroffenen Anlage nach § 11 Absatz 1 wäre an diesem Verknüpfungspunkt nicht sichergestellt.
(4) Die Pflicht zum Netzanschluss besteht auch dann, wenn die Abnahme des Stroms erst durch die Optimierung, die Verstärkung oder den Ausbau des Netzes nach § 12 möglich wird.
(5) Netzbetreiber müssen Einspeisewilligen nach Eingang eines Netzanschlussbegehrens unverzüglich einen genauen Zeitplan für die Bearbeitung des Netzanschlussbegehrens übermitteln. In diesem Zeitplan ist anzugeben,
1. in welchen Arbeitsschritten das Netzanschlussbegehren bearbeitet wird und
2. welche Informationen die Einspeisewilligen aus ihrem Verantwortungsbereich den Netzbetreibern übermitteln müssen, damit die Netzbetreiber den Verknüpfungspunkt ermitteln oder ihre Planungen nach § 12 durchführen können.
(6) Netzbetreiber müssen Einspeisewilligen nach Eingang der erforderlichen Informationen unverzüglich, spätestens aber innerhalb von acht Wochen, Folgendes übermitteln:
1. einen Zeitplan für die unverzügliche Herstellung des Netzanschlusses mit allen erforderlichen Arbeitsschritten,
2. alle Informationen, die Einspeisewillige für die Prüfung des Verknüpfungspunktes benötigen, sowie auf Antrag die für eine Netzverträglichkeitsprüfung erforderlichen Netzdaten,
3. einen nachvollziehbaren und detaillierten Voranschlag der Kosten, die den Anlagenbetreibern durch den Netzanschluss entstehen; dieser Kostenvoranschlag umfasst nur die Kosten, die durch die technische Herstellung des Netzanschlusses entstehen, und insbesondere nicht die Kosten für die Gestattung der Nutzung fremder Grundstücke für die Verlegung der Netzanschlussleitung,
4. die zur Erfüllung der Pflichten nach § 9 Absatz 1 und 2 erforderlichen Informationen.
Das Recht der Anlagenbetreiber nach § 10 Absatz 1 bleibt auch dann unberührt, wenn der Netzbetreiber den Kostenvoranschlag nach Satz 1 Nummer 3 übermittelt hat.
(1) Anlagenbetreiber und Betreiber von KWK-Anlagen müssen ihre Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 Kilowatt mit technischen Einrichtungen ausstatten, mit denen der Netzbetreiber jederzeit
1. die Einspeiseleistung bei Netzüberlastung ferngesteuert reduzieren kann und
2. die Ist-Einspeisung abrufen kann.
Die Pflicht nach Satz 1 gilt auch als erfüllt, wenn mehrere Anlagen, die gleichartige erneuerbare Energien einsetzen und über denselben Verknüpfungspunkt mit dem Netz verbunden sind, mit einer gemeinsamen technischen Einrichtung ausgestattet sind, mit der der Netzbetreiber jederzeit
1. die gesamte Einspeiseleistung bei Netzüberlastung ferngesteuert reduzieren kann und
2. die gesamte Ist-Einspeisung der Anlagen abrufen kann.
(2) Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie
1. mit einer installierten Leistung von mehr als 30 Kilowatt und höchstens 100 Kilowatt müssen die Pflicht nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 oder Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 erfüllen,
2. mit einer installierten Leistung von höchstens 30 Kilowatt müssen
a) die Pflicht nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 oder Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 erfüllen oder
b) am Verknüpfungspunkt ihrer Anlage mit dem Netz die maximale Wirkleistungseinspeisung auf 70 Prozent der installierten Leistung begrenzen.
(3) Mehrere Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie gelten unabhängig von den Eigentumsverhältnissen und ausschließlich zum Zweck der Ermittlung der installierten Leistung im Sinne der Absätze 1 und 2 als eine Anlage, wenn
1. sie sich auf demselben Grundstück oder Gebäude befinden und
2. innerhalb von zwölf aufeinanderfolgenden Kalendermonaten in Betrieb genommen worden sind.
Entsteht eine Pflicht nach Absatz 1 oder 2 für einen Anlagenbetreiber erst durch den Zubau von Anlagen eines anderen Anlagenbetreibers, kann er von diesem den Ersatz der daraus entstehenden Kosten verlangen.
(4) Solange ein Netzbetreiber die Informationen nach § 8 Absatz 6 Satz 1 Nummer 4 nicht übermittelt, greifen die in Absatz 7 bei Verstößen gegen Absatz 1 oder 2 genannten Rechtsfolgen nicht, wenn
1. die Anlagenbetreiber oder die Betreiber von KWK-Anlagen den Netzbetreiber schriftlich oder elektronisch zur Übermittlung der erforderlichen Informationen nach § 8 Absatz 6 Satz 1 Nummer 4 aufgefordert haben und
2. die Anlagen mit technischen Vorrichtungen ausgestattet sind, die geeignet sind, die Anlagen ein- und auszuschalten und ein Kommunikationssignal einer Empfangsvorrichtung zu verarbeiten.
(5) Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biogas müssen sicherstellen, dass bei der Erzeugung des Biogases
1. ein neu zu errichtendes Gärrestlager am Standort der Biogaserzeugung technisch gasdicht abgedeckt ist,
2. die hydraulische Verweilzeit in dem gasdichten und an eine
Gasverwertung angeschlossenen System
neuen System nach Nummer 1 mindestens 150 Tage beträgt und
3. zusätzliche Gasverbrauchseinrichtungen zur Vermeidung einer Freisetzung von Biogas verwendet werden.
Satz 1 Nummer 1 und 2 ist nicht anzuwenden, wenn zur Erzeugung
des Biogases ausschließlich Gülle eingesetzt wird. Satz 1 Nummer
2 ist ferner nicht anzuwenden, wenn für den in der Anlage erzeugten Strom
der Anspruch nach § 19 in Verbindung mit § 43 § 45
geltend gemacht wird.
(6) Betreiber von Windenergieanlagen an Land, die vor dem 1. Januar 2017 in Betrieb genommen worden sind, müssen sicherstellen, dass am Verknüpfungspunkt ihrer Anlage mit dem Netz die Anforderungen der Systemdienstleistungsverordnung erfüllt werden.
(7) Die Rechtsfolgen von Verstößen gegen Absatz 1,
2, 5 oder 6 richten sich bei Anlagen, für deren Stromerzeugung dem Grunde
nach ein Anspruch auf finanzielle Förderung nach § 19 besteht, nach
§ 24 § 25 Absatz 2 Nummer 1. Bei den übrigen
Anlagen entfällt der Anspruch der Anlagenbetreiber auf vorrangige Abnahme,
Übertragung und Verteilung nach § 11 für die Dauer des Verstoßes
gegen Absatz 1, 2, 5 oder 6; Betreiber von KWK-Anlagen verlieren in diesem Fall
ihren Anspruch auf Zuschlagszahlung nach § 4 Absatz 3 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes
oder, soweit ein solcher nicht besteht, ihren Anspruch auf vorrangigen Netzzugang
nach § 4 Absatz 4 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes.
(8) Die Pflichten und Anforderungen nach den §§ 21c, 21d und 21e des Energiewirtschaftsgesetzes und nach den auf Grund des § 21i Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes erlassenen Rechtsverordnungen bleiben unberührt.
§ 10 Ausführung und Nutzung des Anschlusses
(1) Anlagenbetreiber dürfen den Anschluss der Anlagen sowie die Einrichtung und den Betrieb der Messeinrichtungen einschließlich der Messung von dem Netzbetreiber oder einer fachkundigen dritten Person vornehmen lassen. Für Messstellenbetrieb und Messung gelten die Bestimmungen der §§ 21b bis 21h des Energiewirtschaftsgesetzes und der auf Grund von § 21i des Energiewirtschaftsgesetzes erlassenen Rechtsverordnungen.
(2) Die Ausführung des Anschlusses und die übrigen für die Sicherheit des Netzes notwendigen Einrichtungen müssen den im Einzelfall notwendigen technischen Anforderungen des Netzbetreibers und § 49 des Energiewirtschaftsgesetzes entsprechen.
(3) Bei der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien oder Grubengas ist zugunsten des Anlagenbetreibers § 18 Absatz 2 der Niederspannungsanschlussverordnung entsprechend anzuwenden.
§ 11 Abnahme, Übertragung und Verteilung
(1) Netzbetreiber müssen vorbehaltlich des § 14 den
gesamten nach § 19 Absatz 1 vermarkteten oder zur Verfügung gestellten
Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas, der in einer Veräußerungsform
nach § 20 Absatz 1 veräußert wird, unverzüglich vorrangig
physikalisch abnehmen, übertragen und verteilen. Macht der Anlagenbetreiber
den Anspruch nach § 19 in Verbindung mit § 35 § 37
oder § 36 § 38 geltend, umfasst die Pflicht aus
Satz 1 auch die kaufmännische Abnahme. Die Pflichten nach den Sätzen
1 und 2 sowie die Pflichten nach § 4 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 4 Satz
2 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes sind gleichrangig.
(2) Absatz 1 ist entsprechend anzuwenden, wenn die Anlage an das Netz des Anlagenbetreibers oder einer dritten Person, die nicht Netzbetreiber ist, angeschlossen ist und der Strom mittels kaufmännisch-bilanzieller Weitergabe in ein Netz angeboten wird.
(3) Die Pflichten nach Absatz 1 bestehen nicht, soweit Anlagenbetreiber oder Direktvermarktungsunternehmer und Netzbetreiber unbeschadet des § 15 zur besseren Integration der Anlage in das Netz ausnahmsweise vertraglich vereinbaren, vom Abnahmevorrang abzuweichen. Bei Anwendung vertraglicher Vereinbarungen nach Satz 1 ist sicherzustellen, dass der Vorrang für Strom aus erneuerbaren Energien angemessen berücksichtigt und insgesamt die größtmögliche Strommenge aus erneuerbaren Energien abgenommen wird.
(4) Die Pflichten nach Absatz 1 bestehen ferner nicht, soweit
Anlagenbetreiber und Netzbetreiber ausnahmsweise auf Grund vertraglicher
Vereinbarungen vom Abnahmevorrang abweichen und dies durch die Ausgleichsmechanismusverordnung
zugelassen ist.
(5) Die Pflichten zur vorrangigen Abnahme, Übertragung und Verteilung treffen im Verhältnis zum aufnehmenden Netzbetreiber, der nicht Übertragungsnetzbetreiber ist,
1. den vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber,
2. den nächstgelegenen inländischen Übertragungsnetzbetreiber, wenn im Netzbereich des abgabeberechtigten Netzbetreibers kein inländisches Übertragungsnetz betrieben wird, oder
3. insbesondere im Fall der Weitergabe nach Absatz 2 jeden sonstigen Netzbetreiber.
Abschnitt 2
Kapazitätserweiterung und Einspeisemanagement
§ 12 Erweiterung der Netzkapazität
(1) Netzbetreiber müssen auf Verlangen der Einspeisewilligen unverzüglich ihre Netze entsprechend dem Stand der Technik optimieren, verstärken und ausbauen, um die Abnahme, Übertragung und Verteilung des Stroms aus erneuerbaren Energien oder Grubengas sicherzustellen. Dieser Anspruch besteht auch gegenüber den Betreibern von vorgelagerten Netzen mit einer Spannung bis 110 Kilovolt, an die die Anlage nicht unmittelbar angeschlossen ist, wenn dies erforderlich ist, um die Abnahme, Übertragung und Verteilung des Stroms sicherzustellen.
(2) Die Pflicht erstreckt sich auf sämtliche für den Betrieb des Netzes notwendigen technischen Einrichtungen sowie die im Eigentum des Netzbetreibers stehenden oder in sein Eigentum übergehenden Anschlussanlagen.
(3) Der Netzbetreiber muss sein Netz nicht optimieren, verstärken und ausbauen, soweit dies wirtschaftlich unzumutbar ist.
(4) Die Pflichten nach § 4 Absatz 6 Absatz 1
des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes sowie nach § 12 Absatz 3 des Energiewirtschaftsgesetzes
bleiben unberührt.
(1) Verletzt der Netzbetreiber seine Pflicht aus § 12 Absatz 1, können Einspeisewillige Ersatz des hierdurch entstandenen Schadens verlangen. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Netzbetreiber die Pflichtverletzung nicht zu vertreten hat.
(2) Liegen Tatsachen vor, die die Annahme begründen, dass der Netzbetreiber seine Pflicht aus § 12 Absatz 1 nicht erfüllt hat, können Anlagenbetreiber Auskunft von dem Netzbetreiber darüber verlangen, ob und inwieweit der Netzbetreiber das Netz optimiert, verstärkt und ausgebaut hat.
(1) Netzbetreiber dürfen unbeschadet ihrer Pflicht nach § 12 ausnahmsweise an ihr Netz unmittelbar oder mittelbar angeschlossene Anlagen und KWK-Anlagen, die mit einer Einrichtung zur ferngesteuerten Reduzierung der Einspeiseleistung bei Netzüberlastung im Sinne von § 9 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, Satz 2 Nummer 1 oder Absatz 2 Nummer 1 oder 2 Buchstabe a ausgestattet sind, regeln, soweit
1. andernfalls im jeweiligen Netzbereich einschließlich des vorgelagerten Netzes ein Netzengpass entstünde,
2. der Vorrang für Strom aus erneuerbaren Energien, Grubengas und Kraft- Wärme-Kopplung gewahrt wird, soweit nicht sonstige Stromerzeuger am Netz bleiben müssen, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems zu gewährleisten, und
3. sie die verfügbaren Daten über die Ist-Einspeisung in der jeweiligen Netzregion abgerufen haben.
Bei der Regelung der Anlagen nach Satz 1 sind Anlagen im Sinne des § 9 Absatz 2 erst nachrangig gegenüber den übrigen Anlagen zu regeln. Im Übrigen müssen die Netzbetreiber sicherstellen, dass insgesamt die größtmögliche Strommenge aus erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung abgenommen wird.
(2) Netzbetreiber müssen Betreiber von Anlagen nach § 9 Absatz 1 spätestens am Vortag, ansonsten unverzüglich über den zu erwartenden Zeitpunkt, den Umfang und die Dauer der Regelung unterrichten, sofern die Durchführung der Maßnahme vorhersehbar ist.
(3) Netzbetreiber müssen die von Maßnahmen nach Absatz 1 Betroffenen unverzüglich über die tatsächlichen Zeitpunkte, den jeweiligen Umfang, die Dauer und die Gründe der Regelung unterrichten und auf Verlangen innerhalb von vier Wochen Nachweise über die Erforderlichkeit der Maßnahme vorlegen. Die Nachweise müssen eine sachkundige dritte Person in die Lage versetzen, ohne weitere Informationen die Erforderlichkeit der Maßnahme vollständig nachvollziehen zu können; zu diesem Zweck sind im Fall eines Verlangens nach Satz 1 letzter Halbsatz insbesondere die nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 erhobenen Daten vorzulegen. Die Netzbetreiber können abweichend von Satz 1 Betreiber von Anlagen nach § 9 Absatz 2 in Verbindung mit Absatz 3 nur einmal jährlich über die Maßnahmen nach Absatz 1 unterrichten, solange die Gesamtdauer dieser Maßnahmen 15 Stunden pro Anlage im Kalenderjahr nicht überschritten hat; diese Unterrichtung muss bis zum 31. Januar des Folgejahres erfolgen. § 13 Absatz 5 Satz 3 des Energiewirtschaftsgesetzes bleibt unberührt.
(1) Wird die Einspeisung von Strom aus einer Anlage zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, Grubengas oder Kraft-Wärme-Kopplung wegen eines Netzengpasses im Sinne von § 14 Absatz 1 reduziert, muss der Netzbetreiber, an dessen Netz die Anlage angeschlossen ist, die von der Maßnahme betroffenen Betreiber abweichend von § 13 Absatz 4 des Energiewirtschaftsgesetzes für 95 Prozent der entgangenen Einnahmen zuzüglich der zusätzlichen Aufwendungen und abzüglich der ersparten Aufwendungen entschädigen. Übersteigen die entgangenen Einnahmen nach Satz 1 in einem Jahr 1 Prozent der Einnahmen dieses Jahres, sind die von der Regelung betroffenen Betreiber ab diesem Zeitpunkt zu 100 Prozent zu entschädigen. Der Netzbetreiber, in dessen Netz die Ursache für die Regelung nach § 14 liegt, muss dem Netzbetreiber, an dessen Netz die Anlage angeschlossen ist, die Kosten für die Entschädigung ersetzen.
(2) Der Netzbetreiber kann die Kosten nach Absatz 1 bei der Ermittlung der Netzentgelte in Ansatz bringen, soweit die Maßnahme erforderlich war und er sie nicht zu vertreten hat. Der Netzbetreiber hat sie insbesondere zu vertreten, soweit er nicht alle Möglichkeiten zur Optimierung, zur Verstärkung und zum Ausbau des Netzes ausgeschöpft hat.
(3) Schadensersatzansprüche von Anlagenbetreibern gegen den Netzbetreiber bleiben unberührt.
Abschnitt 3
Kosten
(1) Die notwendigen Kosten des Anschlusses von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas an den Verknüpfungspunkt nach § 8 Absatz 1 oder 2 sowie der notwendigen Messeinrichtungen zur Erfassung des gelieferten und des bezogenen Stroms trägt der Anlagenbetreiber.
(2) Weist der Netzbetreiber den Anlagen nach § 8 Absatz 3 einen anderen Verknüpfungspunkt zu, muss er die daraus resultierenden Mehrkosten tragen.
Die Kosten der Optimierung, der Verstärkung und des Ausbaus des Netzes trägt der Netzbetreiber.
§ 18 Vertragliche Vereinbarung
(1) Netzbetreiber können infolge der Vereinbarung nach § 11 Absatz 3 entstandene Kosten im nachgewiesenen Umfang bei der Ermittlung des Netzentgelts in Ansatz bringen, soweit diese Kosten im Hinblick auf § 1 oder § 2 Absatz 1 wirtschaftlich angemessen sind.
(2) Die Kosten unterliegen der Prüfung auf Effizienz durch die Regulierungsbehörde nach Maßgabe der Bestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes.
Teil 3
Finanzielle Förderung
Abschnitt 1
Allgemeine Förderbestimmungen
(1) Betreiber von Anlagen, in denen ausschließlich erneuerbare Energien oder Grubengas eingesetzt werden, haben für den in diesen Anlagen erzeugten Strom gegen den Netzbetreiber einen Anspruch
1. auf die Marktprämie nach § 32 § 34,
wenn sie den Strom direkt vermarkten und dem Netzbetreiber das Recht überlassen,
diesen Strom als „Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas“
zu kennzeichnen (geförderte Direktvermarktung), oder
2. auf eine Einspeisevergütung nach § 35 §
37 oder § 36 § 38 , wenn sie den Strom dem Netzbetreiber
zur Verfügung stellen und soweit dies abweichend von § 2 Absatz 2
ausnahmsweise zugelassen ist.
(2) Auf die zu erwartenden Zahlungen nach Absatz 1 sind monatlich jeweils zum 15. Kalendertag für den Vormonat Abschläge in angemessenem Umfang zu leisten.
(3) Der Anspruch nach Absatz 1 wird nicht fällig und der
Anspruch auf monatliche Abschläge nach Absatz 2 entfällt, solange
Anlagenbetreiber ihre Pflichten zur Datenübermittlung für das jeweilige
Vorjahr nach § 67 § 71 nicht erfüllt haben.
(4) Der Anspruch nach Absatz 1 besteht auch dann, wenn der Strom vor der Einspeisung in das Netz zwischengespeichert worden ist. In diesem Fall bezieht sich der Anspruch auf die Strommenge, die aus dem Zwischenspeicher in das Netz eingespeist wird. Die Förderhöhe bestimmt sich nach der Höhe der finanziellen Förderung, die der Netzbetreiber nach Absatz 1 bei einer Einspeisung des Stroms in das Netz ohne Zwischenspeicherung an den Anlagenbetreiber zahlen müsste. Der Anspruch nach Absatz 1 besteht auch bei einem gemischten Einsatz von erneuerbaren Energien und Speichergasen.
§ 20 Wechsel zwischen Veräußerungsformen
(1) Anlagenbetreiber dürfen mit jeder Anlage nur zum ersten Kalendertag eines Monats zwischen den folgenden Veräußerungsformen wechseln:
1. der geförderten Direktvermarktung,
2. einer sonstigen Direktvermarktung,
3. der Einspeisevergütung nach § 35 §
37 und
4. der Einspeisevergütung nach § 36 §
38.
(2) Anlagenbetreiber dürfen den in einer Anlage erzeugten
Strom nicht anteilig in verschiedenen Veräußerungsformen nach
Absatz 1 veräußern. prozentual auf verschiedene Veräußerungsformen
nach Absatz 1 Nummer 1, 2 oder 3 aufteilen. In diesem Fall müssen sie die
Prozentsätze nachweislich jederzeit einhalten.
(3) Unbeschadet von Absatz 1 können Anlagenbetreiber jederzeit
1. ihren Direktvermarktungsunternehmer wechseln oder
2. den Strom vollständig oder anteilig an Dritte veräußern, sofern diese den Strom in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Anlage verbrauchen und der Strom nicht durch ein Netz durchgeleitet wird.
§ 21 Verfahren für den Wechsel
(1) Anlagenbetreiber müssen dem Netzbetreiber einen Wechsel zwischen den Veräußerungsformen nach § 20 Absatz 1 vor Beginn des jeweils vorangegangenen Kalendermonats mitteilen. Wechseln sie in die Veräußerungsform nach § 20 Absatz 1 Nummer 4 oder aus dieser heraus, können sie dem Netzbetreiber einen Wechsel abweichend von Satz 1 bis zum fünftletzten Werktag des Vormonats mitteilen.
(2) Bei den Mitteilungen nach Absatz 1 müssen die Anlagenbetreiber auch angeben:
1. die Veräußerungsform nach § 20 Absatz 1, in
die gewechselt wird, und
2. bei einem Wechsel in eine Direktvermarktung nach § 20
Absatz 1 Nummer 1 oder 2 den Bilanzkreis im Sinne des § 3 Nummer 10a
des Energiewirtschaftsgesetzes, dem der direkt vermarktete Strom zugeordnet
werden soll. , und
3. bei einer prozentualen Aufteilung des Stroms auf verschiedene Veräußerungsformen nach § 20 Absatz 2 die Prozentsätze, zu denen der Strom den Veräußerungsformen zugeordnet wird.
Im Fall des Satzes 1 Nummer 2 sollen die Anlagenbetreiber auch
den Bilanz- oder Unterbilanzkreis angeben, in den Ausgleichsenergiemengen einzustellen
sind.
(3) Soweit die Bundesnetzagentur keine Festlegung nach §
81 Absatz 3 Nummer 3 getroffen hat, müssen die Netzbetreiber spätestens
ab dem 1. April 2015 für den Wechsel zwischen den Veräußerungsformen
an die Vorgaben dieses Gesetzes angepasste bundesweit einheitliche, massengeschäftstaugliche
Verfahren einschließlich Verfahren für die vollständig automatisierte
elektronische Übermittlung und Nutzung der Meldungsdaten zur Verfügung
stellen, die den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes genügen. Für
diesen Datenaustausch ist ein einheitliches Datenformat vorzusehen. Die Verbände
der Elektrizitätsversorgungsunternehmen sowie der Anlagenbetreiber sind
an der Entwicklung der Verfahren und Formate für den Datenaustausch angemessen
zu beteiligen. Soweit die Bundesnetzagentur eine Festlegung nach §
85 Absatz 3 Nummer 3 getroffen hat, müssen Anlagenbetreiber für die
Übermittlung von Mitteilungen nach den Absätzen 1 und 2 das festgelegte
Verfahren und Format nutzen.
(4) Anlagenbetreiber müssen für die Übermittlung
von Mitteilungen nach den Absätzen 1 und 2 an den Netzbetreiber spätestens
ab dem 1. Juli 2015 das Verfahren und das Format nach Absatz 3 nutzen.
§ 22 Förderbeginn und Förderdauer
Die finanzielle Förderung ist jeweils für die Dauer von 20 Kalenderjahren zuzüglich des Inbetriebnahmejahres der Anlage zu zahlen. Beginn der Frist nach Satz 1 ist der Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage, soweit sich aus den nachfolgenden Bestimmungen nichts anderes ergibt.
(1) Die Höhe des Anspruchs auf finanzielle Förderung
bestimmt sich nach den hierfür als Berechnungsgrundlage anzulegenden Werten
für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas. Anzulegender Wert
ist der zur Ermittlung der Marktprämie oder der Einspeisevergütung
für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas zugrunde zu legende
Betrag nach den §§ 38 bis 49 oder 53 §§ 40 bis
51 oder 55 in Cent pro Kilowattstunde.
(2) Die Höhe der anzulegenden Werte für Strom, der in Abhängigkeit von der Bemessungsleistung oder der installierten Leistung der Anlage gefördert wird, bestimmt sich
1. bei einer finanziellen Förderung für Strom aus solarer Strahlungsenergie jeweils anteilig nach der installierten Leistung der Anlage im Verhältnis zu dem jeweils anzuwendenden Schwellenwert und
2. bei einer finanziellen Förderung in allen anderen Fällen jeweils anteilig nach der Bemessungsleistung der Anlage.
(3) In den anzulegenden Werten ist die Umsatzsteuer nicht enthalten.
(4) Die Höhe des Anspruchs auf finanzielle Förderung verringert sich
1. nach Maßgabe des § 24 bei negativen Preisen,
2. nach Maßgabe des § 24 §
25, des § 45 § 47 Absatz 4 oder der Nummer I.1.5
der Anlage 3 bei einem Verstoß gegen eine Bestimmung dieses Gesetzes,
3. nach Maßgabe der §§ 25 bis 29
§§ 26 bis 31 wegen der degressiven Ausgestaltung der finanziellen
Förderung,
4. nach Maßgabe des § 35 §
37 Absatz 3 oder des § 36 § 38 Absatz 2 bei der
Inanspruchnahme einer Einspeisevergütung,
5. nach Maßgabe des § 45 §
47 Absatz 1 Satz 2 für den dort genannten Anteil der in einem Kalenderjahr
erzeugten Strommenge aus Biogas oder
6. nach Maßgabe des § 53 §
55 Absatz 3 für Strom aus Freiflächenanlagen.
§ 24 Verringerung der Förderung bei negativen Preisen
(1) Wenn der Wert der Stundenkontrakte für die Preiszone Deutschland/Österreich am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris an mindestens sechs aufeinanderfolgenden Stunden negativ ist, verringert sich der anzulegende Wert nach § 23 Absatz 1 Satz 2 für den gesamten Zeitraum, in denen die Stundenkontrakte ohne Unterbrechung negativ sind, auf null.
(2) Wenn der Strom in einem Kalendermonat, in dem die Voraussetzungen nach Absatz 1 mindestens einmal erfüllt sind, in der Einspeisevergütung nach § 38 veräußert wird, muss der Anlagenbetreiber dem Netzbetreiber bei der Datenübermittlung nach § 71 Nummer 1 die Strommenge mitteilen, die er in dem Zeitraum eingespeist hat, in dem die Stundenkontrakte ohne Unterbrechung negativ gewesen sind; andernfalls verringert sich der Anspruch nach § 38 in diesem Kalendermonat um fünf Prozent pro Kalendertag, in dem dieser Zeitraum ganz oder teilweise liegt.
(3) Absatz 1 gilt nicht für
Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden
auf
1. Anlagen, die vor dem 1. Januar 2016 in Betrieb genommen worden sind,
2. Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von weniger als 3 Megawatt oder sonstige Anlagen mit einer installierten Leistung von weniger als 500 Kilowatt, wobei jeweils § 32 Absatz 1 Satz 1 entsprechend anzuwenden ist,
3. Demonstrationsprojekte.
§ 25 Verringerung der Förderung bei Pflichtverstößen
(1) Der anzulegende Wert nach § 23 Absatz 1 Satz 2 verringert sich auf null,
1. solange Anlagenbetreiber die zur Registrierung der Anlage erforderlichen
Angaben nicht nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach § 90
§ 93 an das Anlagenregister übermittelt haben,
2. solange und soweit Anlagenbetreiber einer nach Maßgabe
der Rechtsverordnung nach § 90 § 93 registrierten
Anlage eine Erhöhung der installierten Leistung der Anlage nicht nach Maßgabe
der Rechtsverordnung nach § 90 § 93 an das Anlagenregister
übermittelt haben.
3. wenn Anlagenbetreiber gegen § 20 Absatz 2 Satz 2 verstoßen,
4. solange bei Anlagen nach § 100 Absatz 2 Satz 2 der Nachweis nach § 100 Absatz 2 Satz 3 nicht erbracht ist.
Satz 1 Nummer 3 gilt bis zum Ablauf des dritten Kalendermonats, der auf die Beendigung des Verstoßes gegen § 20 Absatz 2 Satz 2 folgt.
(2) Der anzulegende Wert nach § 23 Absatz 1 Satz 2 verringert sich auf den Monatsmarktwert,
1. solange Anlagenbetreiber gegen § 9 Absatz 1, 2, 5 oder
6 oder § 20 Absatz 2 verstoßen,
2. wenn Anlagenbetreiber dem Netzbetreiber den Wechsel zwischen
den verschiedenen Veräußerungsformen nach § 20 Absatz 1 nicht
nach Maßgabe des § 21 übermittelt haben, wobei ein Verstoß
gegen § 21 Absatz 2 Satz 2 unbeachtlich ist,
3. wenn der Strom mit Strom aus mindestens einer anderen Anlage über eine gemeinsame Messeinrichtung abgerechnet wird und nicht
a) der gesamte über diese Messeinrichtung abgerechnete Strom direkt vermarktet wird oder
b) für den gesamten über diese Messeinrichtung abgerechneten Strom eine Einspeisevergütung in Anspruch genommen wird,
4. solange Anlagenbetreiber, die den in der Anlage erzeugten Strom
dem Netzbetreiber nach § 19 Absatz 1 Nummer 2 zur Verfügung stellen,
gegen § 37 § 39 Absatz 2 verstoßen, mindestens
jedoch für die Dauer des gesamten Kalendermonats, in dem ein solcher Verstoß
erfolgt ist,
5. wenn Anlagenbetreiber gegen die in § 76 §
80 geregelten Pflichten verstoßen,
6. soweit die Errichtung oder der Betrieb der Anlage dazu dient, die Vorbildfunktion öffentlicher Gebäude auf Grund einer landesrechtlichen Regelung nach § 3 Absatz 4 Nummer 1 des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes zu erfüllen, und wenn die Anlage keine KWK-Anlage ist.
Die Verringerung gilt im Fall des Satzes 1 Nummer 2 oder Nummer 3 bis zum Ablauf des Kalendermonats, der auf die Beendigung des Verstoßes folgt, und im Fall des Satzes 1 Nummer 5 für die Dauer des Verstoßes zuzüglich der darauf folgenden sechs Kalendermonate.
§ 26 Allgemeine Bestimmungen zur Absenkung der Förderung
(1) Die anzulegenden Werte sind unbeschadet des § 96
der §§ 100 und 101 der Berechnung der finanziellen Förderung
zu Grunde zu legen
1. für Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie, die vor dem 1. September 2014 in Betrieb genommen worden sind,
2. für Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Geothermie und für Strom aus Windenergieanlagen auf See, die vor dem 1. Januar 2018 in Betrieb genommen worden sind, und
3. für Strom aus sonstigen Anlagen, die vor dem 1. Januar 2016 in Betrieb genommen worden sind.
Sie sind ferner der Berechnung der finanziellen Förderung
für Strom aus Anlagen zu Grunde zu legen, die ab den in Satz 1 genannten
Zeitpunkten in Betrieb genommen werden, mit der Maßgabe, dass sich die
anzulegenden Werte nach Maßgabe der §§ 26 bis 29, §
35 §§ 27 bis 31, § 37 Absatz 3 und § 36
§ 38 Absatz 2 Satz 1 verringern. Die zum jeweiligen Inbetriebnahmezeitpunkt
errechneten anzulegenden Werte sind jeweils für die gesamte Förderdauer
nach § 22 anzuwenden.
(2) Die Veröffentlichungen, die für die Anwendung der
§§ 27 bis 29 §§ 28, 29, 31 und der Nummer
I.5 der Anlage 3 erforderlich sind, einschließlich der Veröffentlichung
der nach den §§ 27 bis 29 §§ 28, 29, 31
jeweils geltenden anzulegenden Werte regelt die Rechtsverordnung nach §
90 § 93, wobei für jeden Kalendermonat bis zum Ende des
Folgemonats nach Maßgabe dieser Rechtsverordnung veröffentlicht werden
muss:
1. für Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biomasse:
a) die Summe der installierten Leistung der Anlagen, die in diesem Zeitraum als in Betrieb genommen registriert worden sind (Brutto-Zubau),
b) die Summe der installierten Leistung, die nach dem 31. Juli 2014 erstmalig in Anlagen in Betrieb gesetzt wird, die vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen worden sind,
2. für Windenenergieanlagen an Land:
a) die Summe der installierten Leistung der Anlagen, die in diesem Zeitraum als in Betrieb genommen registriert worden sind,
b) die Summe der installierten Leistung der Anlagen, die in diesem Zeitraum als endgültig stillgelegt registriert worden sind, und
c) die Differenz zwischen den Werten nach Buchstabe a und b (Netto- Zubau),
3. für Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie die Summe der installierten Leistung der Anlagen, die in diesem Zeitraum als in Betrieb genommen registriert worden sind (Brutto-Zubau).
(3) Die anzulegenden Werte werden nach der Berechnung nach Absatz
1 in Verbindung mit den §§ 26 bis 29 §§ 27 bis
31 auf zwei Stellen nach dem Komma gerundet. Für die Berechnung der
Höhe der anzulegenden Werte auf Grund einer erneuten Anpassung nach Absatz
1 in Verbindung mit den §§ 26 bis 29 §§ 27 bis
31 sind die ungerundeten Werte der vorherigen Anpassung zugrunde zu legen.
§ 26 Jährliche Absenkung der Förderung
Die anzulegenden Werte verringern sich für Strom aus
1. Wasserkraft nach § 38 ab dem Jahr 2016 jährlich
zum 1. Januar um 1,0 Prozent,
2. Deponiegas nach § 39, Klärgas nach § 40 und
Grubengas nach § 41 ab dem Jahr 2016 jährlich zum 1. Januar jeweils
um 1,5 Prozent,
3. Geothermie nach § 46 ab dem Jahr 2018 jährlich
zum 1. Januar um 5,0 Prozent,
4. Windenergieanlagen auf See
a) nach § 48 Absatz 2
aa) zum 1. Januar 2018 um 0,5 Cent pro Kilowattstunde,
bb) zum 1. Januar 2020 um 1,0 Cent pro Kilowattstunde und
cc) ab dem Jahr 2021 jährlich zum 1. Januar um 0,5 Cent pro Kilowattstunde,
b) nach § 48 Absatz 3 zum 1. Januar 2018 um 1,0 Cent pro
Kilowattstunde.
§ 27 Absenkung der Förderung für Strom ausWasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas und Geothermie
(1) Die anzulegenden Werte verringern sich ab dem Jahr 2016 jährlich zum 1. Januar für Strom aus
1. Wasserkraft nach § 40 um 0,5 Prozent,
2. Deponiegas nach § 41 um 1,5 Prozent,
3. Klärgas nach § 42 um 1,5 Prozent und
4. Grubengas nach § 43 um 1,5 Prozent.
(2) Die anzulegenden Werte für Strom aus Geothermie nach § 48 verringern sich ab dem Jahr 2018 jährlich zum 1. Januar um 5,0 Prozent.
§ 28 Absenkung der Förderung für Strom aus Biomasse
(1) Der Brutto-Zubau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biomasse soll nicht mehr als 100 Megawatt installierter Leistung pro Jahr betragen.
(2) Die anzulegenden Werte nach den §§ 42 bis 44
§§ 44 bis 46 verringern sich ab dem Jahr 2016 jeweils zum
1. Januar, 1. April, 1. Juli und 1. Oktober eines Jahres um 0,5 Prozent gegenüber
den in den jeweils vorangegangenen drei Kalendermonaten geltenden anzulegenden
Werten.
(3) Die Absenkung nach Absatz 2 erhöht sich auf 1,27 Prozent,
wenn der nach § 25 § 26 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe
a veröffentlichte Brutto-Zubau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus
Biomasse in dem gesamten Bezugszeitraum nach Absatz 4 das Ziel nach Absatz 1
überschreitet.
(4) Bezugszeitraum ist der Zeitraum nach dem letzten Kalendertag des 18. Monats und vor dem ersten Kalendertag des fünften Monats, der einem Zeitpunkt nach Absatz 2 vorangeht.
§ 29 Absenkung der Förderung für Strom aus Windenergieanlagen an Land
(1) Der Zielkorridor für den Netto-Zubau von Windenergieanlagen an Land beträgt 2400 bis 2600 Megawatt pro Jahr.
(2) Die anzulegenden Werte nach § 47 § 49
verringern sich ab dem Jahr 2016 jeweils zum 1. Januar, 1. April, 1. Juli und
1. Oktober eines Jahres um 0,4 Prozent gegenüber den in den jeweils vorangegangenen
drei Kalendermonaten geltenden anzulegenden Werten.
(3) Die Absenkung der anzulegenden Werte nach Absatz 2 erhöht
sich, wenn der nach § 25 § 26 Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe
c veröffentlichte Netto-Zubau von Windenergieanlagen an Land in dem gesamten
Bezugszeitraum nach Absatz 6 den Zielkorridor nach Absatz 1
1. um bis zu 200 Megawatt überschreitet, auf 0,5 Prozent,
2. um mehr als 200 Megawatt überschreitet, auf 0,6 Prozent,
3. um mehr als 400 Megawatt überschreitet, auf 0,8 Prozent,
4. um mehr als 600 Megawatt überschreitet, auf 1,0 Prozent oder
5. um mehr als 800 Megawatt überschreitet, auf 1,2 Prozent.
(4) Die Absenkung der anzulegenden Werte nach Absatz 2 verringert
sich, wenn der nach § 25 § 26 Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe
c veröffentlichte Netto-Zubau von Windenergieanlagen an Land in dem gesamten
Bezugszeitraum nach Absatz 6 den Zielkorridor nach Absatz 1
1. um bis zu 200 Megawatt unterschreitet, auf 0,3 Prozent,
2. um mehr als 200 Megawatt unterschreitet, auf 0,2 Prozent oder
3. um mehr als 400 Megawatt unterschreitet, auf null.
(5) Die Absenkung der anzulegenden Werte nach Absatz 2 verringert
sich auf null und es erhöhen sich die anzulegenden Werte nach §
47 § 49 gegenüber den in den jeweils vorangegangenen drei Kalendermonaten
geltenden anzulegenden Werten, wenn der nach § 25 § 26
Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe c veröffentlichte Netto-Zubau von Windenergieanlagen
an Land in dem gesamten Bezugszeitraum nach Absatz 6 den Zielkorridor nach Absatz
1
1. um mehr als 600 Megawatt unterschreitet, um 0,2 Prozent oder
2. um mehr als 800 Megawatt unterschreitet, um 0,4 Prozent.
(6) Bezugszeitraum ist der Zeitraum nach dem letzten Kalendertag des 18. Monats und vor dem ersten Kalendertag des 5. Monats, der einem Zeitpunkt nach Absatz 2 vorangeht.
§ 30 Absenkung der Förderung für Strom aus Windenergie auf See
(1) Für Strom aus Windenergie auf See verringern sich die anzulegenden Werte
1. nach § 50 Absatz 2
a) zum 1. Januar 2018 um 0,5 Cent pro Kilowattstunde,
b) zum 1. Januar 2020 um 1,0 Cent pro Kilowattstunde und
c) ab dem Jahr 2021 jährlich zum 1. Januar um 0,5 Cent pro Kilowattstunde,
2. nach § 50 Absatz 3 zum 1. Januar 2018 um 1,0 Cent pro Kilowattstunde.
(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 ist abweichend von § 26 Absatz 1 Satz 2 und 3 der Zeitpunkt der Betriebsbereitschaft der Windenergieanlage auf See nach § 17e Absatz 2 Satz 1 und 4 des Energiewirtschaftsgesetzes maßgeblich, wenn die Netzanbindung nicht zu dem verbindlichen Fertigstellungstermin nach § 17d Absatz 2 Satz 5 des Energiewirtschaftsgesetzes fertiggestellt ist.
§ 31 Absenkung der Förderung für Strom aus solarer Strahlungsenergie
(1) Der Zielkorridor für den Brutto-Zubau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie beträgt 2 400 bis 2 600 Megawatt pro Jahr.
(2) Die anzulegenden Werte nach § 49 § 51
verringern sich ab dem 1. September 2014 monatlich zum ersten Kalendertag eines
Monats um 0,5 Prozent gegenüber den in dem jeweils vorangegangenen Kalendermonat
geltenden anzulegenden Werten. Die monatliche Absenkung nach Satz 1 erhöht
oder verringert sich jeweils zum 1. Januar, 1. April, 1. Juli und 1. Oktober
jedes Jahres nach Maßgabe der Absätze 3 und 4.
(3) Die monatliche Absenkung der anzulegenden Werte nach Absatz
2 Satz 2 erhöht sich, wenn der nach § 25 § 26
Absatz 2 Nummer 3 veröffentlichte Brutto-Zubau von Anlagen zur Erzeugung
von Strom aus solarer Strahlungsenergie in dem gesamten Bezugszeitraum nach
Absatz 5 den Zielkorridor nach Absatz 1
1. um bis zu 900 Megawatt überschreitet, auf 1,00 Prozent,
2. um mehr als 900 Megawatt überschreitet, auf 1,40 Prozent,
3. um mehr als 1 900 Megawatt überschreitet, auf 1,80 Prozent,
4. um mehr als 2 900 Megawatt überschreitet, auf 2,20 Prozent,
5. um mehr als 3 900 Megawatt überschreitet, auf 2,50 Prozent oder 6. um mehr als 4 900 Megawatt überschreitet, auf 2,80 Prozent.
(4) Die monatliche Absenkung der anzulegenden Werte nach Absatz
2 Satz 2 verringert sich, wenn der nach § 25 § 26
Absatz 2 Nummer 3 veröffentlichte Brutto-Zubau von Anlagen zur Erzeugung
von Strom aus solarer Strahlungsenergie in dem gesamten Bezugszeitraum nach
Absatz 5 den Zielkorridor nach Absatz 1
1. um bis zu 900 Megawatt unterschreitet, auf 0,25 Prozent,
2. um mehr als 900 Megawatt unterschreitet, auf null oder
3. um mehr als 1 400 Megawatt unterschreitet, auf null; die anzulegenden
Werte nach § 49
§ 51 erhöhen sich zum ersten Kalendertag des jeweiligen Quartals
einmalig um 1,50 Prozent.
(5) Bezugszeitraum ist der Zeitraum nach dem letzten Kalendertag des 14. Monats und vor dem ersten Kalendertag des letzten Monats, der einem Zeitpunkt nach Absatz 2 vorangeht.
(6) Wenn die Summe der installierten Leistung geförderter
Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie erstmals den Wert
52 000 Megawatt überschreitet, verringern sich die anzulegenden Werte nach
§ 49 § 51 zum ersten Kalendertag des zweiten auf die
Überschreitung folgenden Kalendermonats auf null. Geförderte Anlagen
sind alle Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie,
1. die nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach §
90 § 93 als geförderte Anlage registriert worden sind,
2. für die der Standort und die installierte Leistung nach § 16 Absatz 2 Satz 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung, nach § 17 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe a des Erneuerbare- Energien-Gesetzes in der am 31. März 2012 geltenden Fassung oder nach § 17 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe a des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung an die Bundesnetzagentur übermittelt worden sind oder
3. vor dem 1. Januar 2009 2010 in Betrieb genommen worden
sind; die Summe der installierten Leistung ist von der Bundesnetzagentur unter
Berücksichtigung der Meldungen im PV-Meldeportal, den in ihrem
Photovoltaik-Meldeportal und der Daten der Übertragungsnetzbetreiber
und des Statistischen Bundesamtes zu schätzen.
§ 32 Förderung für Strom aus mehreren Anlagen
(1) Mehrere Anlagen gelten unabhängig von den Eigentumsverhältnissen und ausschließlich zum Zweck der Ermittlung des Anspruchs nach § 19 für den jeweils zuletzt in Betrieb gesetzten Generator als eine Anlage, wenn
1. sie sich auf demselben Grundstück oder sonst in unmittelbarer räumlicher Nähe befinden,
2. sie Strom aus gleichartigen erneuerbaren Energien erzeugen,
3. der in ihnen erzeugte Strom nach den Regelungen dieses Gesetzes in Abhängigkeit von der Bemessungsleistung oder der installierten Leistung der Anlage finanziell gefördert wird und
4. sie innerhalb von zwölf aufeinanderfolgenden Kalendermonaten in Betrieb genommen worden sind.
Abweichend von Satz 1 stehen mehrere Anlagen unabhängig von den Eigentumsverhältnissen und ausschließlich zum Zweck der Ermittlung des Anspruchs nach § 19 für den jeweils zuletzt in Betrieb gesetzten Generator einer Anlage gleich, wenn sie Strom aus Biogas mit Ausnahme von Biomethan erzeugen und das Biogas aus derselben Biogaserzeugungsanlage stammt.
(2) Unbeschadet von Absatz 1 Satz 1 stehen mehrere Anlagen nach
§ 49 § 51 Absatz 1 Nummer 2 und 3 unabhängig
von den Eigentumsverhältnissen und ausschließlich zum Zweck der Ermittlung
des Anspruchs nach § 19 für den jeweils zuletzt in Betrieb gesetzten
Generator einer Anlage gleich, wenn sie
1. innerhalb derselben Gemeinde, die für den Erlass des Bebauungsplans zuständig ist, errichtet worden sind und
2. innerhalb von 24 aufeinanderfolgenden Kalendermonaten in einem Abstand von bis zu 2 Kilometern in der Luftlinie, gemessen vom äußeren Rand der jeweiligen Anlage, in Betrieb genommen worden sind.
(3) Anlagenbetreiber können Strom aus mehreren Anlagen, die gleichartige erneuerbare Energien oder Grubengas einsetzen, über eine gemeinsame Messeinrichtung abrechnen. In diesem Fall ist für die Berechnung der Förderung vorbehaltlich des Absatz 1 die installierte Leistung jeder einzelnen Anlage maßgeblich.
(4) Wird Strom aus mehreren Windenergieanlagen über eine gemeinsame Messeinrichtung abgerechnet, erfolgt abweichend von Absatz 3 die Zuordnung der Strommengen zu den Windenergieanlagen im Verhältnis des jeweiligen Referenzertrags.
(1) Die Aufrechnung von Ansprüchen des Anlagenbetreibers nach § 19 mit einer Forderung des Netzbetreibers ist nur zulässig, soweit die Forderung unbestritten oder rechtskräftig festgestellt ist.
(2) Das Aufrechnungsverbot des § 23 Absatz 3 der Niederspannungsanschlussverordnung gilt nicht, soweit mit Ansprüchen aus diesem Gesetz aufgerechnet wird.
Abschnitt 2
Geförderte Direktvermarktung
(1) Anlagenbetreiber können für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas, den sie nach § 20 Absatz 1 Nummer 1 direkt vermarkten und der tatsächlich eingespeist sowie von einem Dritten abgenommen worden ist, von dem Netzbetreiber eine Marktprämie verlangen.
(2) Die Höhe der Marktprämie wird kalendermonatlich berechnet. Die Berechnung erfolgt rückwirkend anhand der für den jeweiligen Kalendermonat berechneten Werte nach Anlage 1.
§ 35 Voraussetzungen der Marktprämie
Der Anspruch auf Zahlung der Marktprämie besteht nur, wenn
1. für den Strom kein vermiedenes Netzentgelt nach § 18 Absatz 1 Satz 1 der Stromnetzentgeltverordnung in Anspruch genommen wird,
2. der Strom in einer Anlage erzeugt wird, die fernsteuerbar im
Sinne von § 34 § 36 Absatz 1 ist, und
3. der Strom in einem Bilanz- oder Unterbilanzkreis bilanziert wird, in dem ausschließlich folgender Strom bilanziert wird:
a) Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas, der in der Veräußerungsform des § 20 Absatz 1 Nummer 1 direkt vermarktet wird, oder
b) Strom, der nicht unter Buchstabe a fällt und dessen Einstellung in den Bilanz- oder Unterbilanzkreis nicht von dem Anlagenbetreiber oder dem Direktvermarktungsunternehmer zu vertreten ist.
Die Voraussetzung nach Satz 1 Nummer 2 muss nicht vor dem Beginn des zweiten auf die Inbetriebnahme der Anlage folgenden Kalendermonats erfüllt sein.
(1) Anlagen sind fernsteuerbar im Sinne von § 33 §
35 Nummer 2, wenn die Anlagenbetreiber
1. die technischen Einrichtungen vorhalten, die erforderlich sind, damit ein Direktvermarktungsunternehmer oder eine andere Person, an die der Strom veräußert wird, jederzeit
a) die jeweilige Ist-Einspeisung abrufen kann und
b) die Einspeiseleistung ferngesteuert reduzieren kann, und
2. dem Direktvermarktungsunternehmer oder der anderen Person, an die der Strom veräußert wird, die Befugnis einräumen, jederzeit
a) die jeweilige Ist-Einspeisung abzurufen und
b) die Einspeiseleistung ferngesteuert in einem Umfang zu reduzieren, der für eine bedarfsgerechte Einspeisung des Stroms erforderlich und nicht nach den genehmigungsrechtlichen Vorgaben nachweislich ausgeschlossen ist.
Satz 1 Nummer 1 ist auch erfüllt, wenn für mehrere Anlagen, die über denselben Verknüpfungspunkt mit dem Netz verbunden sind, gemeinsame technische Einrichtungen vorgehalten werden, mit der der Direktvermarktungsunternehmer oder die andere Person jederzeit die gesamte Ist-Einspeisung der Anlagen abrufen und die gesamte Einspeiseleistung der Anlagen ferngesteuert reduzieren kann.
(2) Für Anlagen, bei denen nach § 21c des Energiewirtschaftsgesetzes Messsysteme im Sinne des § 21d des Energiewirtschaftsgesetzes einzubauen sind, die die Anforderungen nach § 21e des Energiewirtschaftsgesetzes erfüllen, muss die Abrufung der Ist-Einspeisung und die ferngesteuerte Reduzierung der Einspeiseleistung nach Absatz 1 über das Messsystem erfolgen; § 21g des Energiewirtschaftsgesetzes ist zu beachten. Solange der Einbau eines Messsystems nicht technisch möglich im Sinne des § 21c Absatz 2 des Energiewirtschaftsgesetzes ist, sind unter Berücksichtigung der einschlägigen Standards und Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik Übertragungstechniken und Übertragungswege zulässig, die dem Stand der Technik bei Inbetriebnahme der Anlage entsprechen; § 21g des Energiewirtschaftsgesetzes ist zu beachten. Satz 2 ist entsprechend anzuwenden für Anlagen, bei denen aus sonstigen Gründen keine Pflicht zum Einbau eines Messsystems nach § 21c des Energiewirtschaftsgesetzes besteht.
(3) Die Nutzung der technischen Einrichtungen nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 sowie die Befugnis, die nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 dem Direktvermarktungsunternehmer oder der anderen Person eingeräumt wird, dürfen das Recht des Netzbetreibers zum Einspeisemanagement nach § 14 nicht beschränken.
Abschnitt 3
Einspeisevergütung
§ 37 Einspeisevergütung für kleine Anlagen
(1) Anlagenbetreiber können für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas, den sie nach § 20 Absatz 1 Nummer 3 dem Netzbetreiber zur Verfügung stellen, von diesem Netzbetreiber eine Einspeisevergütung verlangen.
(2) Der Anspruch auf eine Einspeisevergütung besteht
1. für Strom aus Anlagen, die vor dem 1. Januar 2016 in Betrieb genommen worden sind und eine installierte Leistung von höchstens 500 Kilowatt haben, und
2. für Strom aus Anlagen, die nach dem 31. Dezember 2015
und vor dem 1. Januar 2017 in Betrieb genommen worden sind und eine installierte
Leistung von höchstens 250 100 Kilowatt haben, und
3. für Strom aus Anlagen, die nach dem 31. Dezember 2016
in Betrieb genommen worden sind und eine installierte Leistung von höchstens
100 Kilowatt haben.
(3) Die Höhe der Einspeisevergütung berechnet sich aus
den anzulegenden Werten und den §§ 20 bis 30 32, wobei
von den anzulegenden Werten vor der Absenkung nach den §§ 25 bis
29 §§ 26 bis 31
1. 0,2 Cent pro Kilowattstunde für Strom im Sinne der §§
38 bis 46 §§ 40 bis 48 abzuziehen ist und
2. 0,4 Cent pro Kilowattstunde für Strom im Sinne der §§
47 bis 49 §§ 49 bis 51 abzuziehen ist.
(4) Unabhängig von den Eigentumsverhältnissen und ausschließlich
zum Zweck der Ermittlung der installierten Leistung nach Absatz 2 ist §
30 § 32 Absatz 1 Satz 1 entsprechend anzuwenden.
§ 38 Einspeisevergütung in Ausnahmefällen
(1) Anlagenbetreiber können für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas, den sie nach § 20 Absatz 1 Nummer 4 dem Netzbetreiber zur Verfügung stellen, von diesem Netzbetreiber eine Einspeisevergütung verlangen.
(2) Die Höhe der Einspeisevergütung berechnet sich aus
den anzulegenden Werten und den §§ 20 bis 30 32, wobei
sich die anzulegenden Werte nach der Absenkung nach den §§ 25 bis
29 §§ 26 bis 31 um 20 Prozent gegenüber dem nach
§ 25 § 26 Absatz 3 Satz 1 anzulegenden Wert verringern.
Auf die nach Satz 1 ermittelten anzulegenden Werte ist § 25 §
26 Absatz 3 Satz 1 entsprechend anzuwenden.
§ 39 Gemeinsame Bestimmungen für die Einspeisevergütung
(1) Der Anspruch auf eine Einspeisevergütung besteht nur für Strom, der nach § 11 tatsächlich von einem Netzbetreiber abgenommen worden ist.
(2) Anlagenbetreiber, die dem Netzbetreiber Strom nach § 20 Absatz 1 Nummer 3 oder Nummer 4 zur Verfügung stellen, müssen ab diesem Zeitpunkt und für diesen Zeitraum dem Netzbetreiber den gesamten in dieser Anlage erzeugten Strom,
1. für den dem Grunde nach ein Anspruch nach § 19 besteht,
2. der nicht in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Anlage verbraucht wird und
3. der durch ein Netz durchgeleitet wird,
zur Verfügung stellen. Sie dürfen mit dieser Anlage nicht am Regelenergiemarkt teilnehmen.
Abschnitt 4
Besondere Förderbestimmungen (Sparten)
(1) Für Strom aus Wasserkraft beträgt der anzulegende Wert
1. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 500 Kilowatt 12,52 Cent pro Kilowattstunde,
2. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 2 Megawatt 8,25 Cent pro Kilowattstunde,
3. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 5 Megawatt 6,31 Cent pro Kilowattstunde,
4. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 10 Megawatt 5,54 Cent pro Kilowattstunde,
5. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 20 Megawatt 5,34 Cent pro Kilowattstunde,
6. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 50 Megawatt 4,28 Cent pro Kilowattstunde
7. ab einer Bemessungsleistung von mehr als 50 Megawatt 3,30
3,50 Cent pro Kilowattstunde.
(2) Der Anspruch auf finanzielle Förderung besteht auch für
Strom aus Anlagen, die vor dem 1. Januar 2009 in Betrieb genommen wurden, wenn
nach dem 31. Juli 2014 durch eine wasserrechtlich zugelassene Ertüchtigungsmaßnahme
die installierte Leistung oder das Leistungsvermögen der Anlage
erhöht wurde. Satz 1 ist auf nicht zulassungspflichtige Ertüchtigungsmaßnahmen
anzuwenden, wenn das Leistungsvermögen um mindestens zehn Prozent erhöht
wurde. Der Anspruch nach Satz 1 oder 2 besteht ab dem Abschluss
der Maßnahme für die Dauer von 20 Jahren zuzüglich des restlich
verbleibenden Teils des Jahres, in dem die Maßnahme nach Satz 1
Ertüchtigungsmaßnahme abgeschlossen worden ist.
(3) Für Strom aus Wasserkraft, der in Anlagen nach Absatz
2 Satz 1 mit einer installierten Leistung von mehr als 5 Megawatt erzeugt
wird, besteht ein Anspruch auf finanzielle Förderung nur für den Strom,
der der Leistungserhöhung nach Absatz 2 Satz 1 zuzurechnen ist. Wenn die
Anlage vor dem 1. August 2014 eine installierte Leistung bis einschließlich
5 Megawatt aufwies, besteht für den Strom, der diesem Leistungsanteil entspricht,
der Anspruch nach der bislang geltenden Regelung.
(4) Der Anspruch auf finanzielle Förderung nach Absatz 1 besteht nur, wenn die Anlage errichtet worden ist
1. im räumlichen Zusammenhang mit einer ganz oder teilweise bereits bestehenden oder einer vorrangig zu anderen Zwecken als der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft neu zu errichtenden Stauanlage oder
2. ohne durchgehende Querverbauung.
Für Strom aus Deponiegas beträgt der anzulegende Wert
1. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 500 Kilowatt 8,42 Cent pro Kilowattstunde und
2. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 5 Megawatt 5,83 Cent pro Kilowattstunde.
Für Strom aus Klärgas beträgt der anzulegende Wert
1. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 500 Kilowatt 6,69 Cent pro Kilowattstunde und
2. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 5 Megawatt 5,83 Cent pro Kilowattstunde.
(1) Für Strom aus Grubengas beträgt der anzulegende Wert
1. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 1 Megawatt
6,74 Cent pro pro Kilowattstunde,
2. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 5 Megawatt
4,91 4,30 Cent pro Kilowattstunde und
3. ab einer Bemessungsleistung von mehr als 5 Megawatt 4,00
3,80 Cent pro Kilowattstunde.
(2) Der Anspruch nach Absatz 1 besteht nur, wenn das Grubengas aus Bergwerken des aktiven oder stillgelegten Bergbaus stammt.
Für Strom aus Biomasse im Sinne der Biomasseverordnung beträgt der anzulegende Wert
1. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 150 Kilowatt 13,66 Cent pro Kilowattstunde,
2. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 500 Kilowatt 11,78 Cent pro Kilowattstunde,
3. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 5 Megawatt 10,55 Cent pro Kilowattstunde und
4. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 20 Megawatt 5,85 Cent pro Kilowattstunde.
§ 45 Vergärung von Bioabfällen
(1) Für Strom aus Anlagen, in denen Biogas eingesetzt wird, das durch anaerobe Vergärung von Biomasse im Sinne der Biomasseverordnung mit einem Anteil von getrennt erfassten Bioabfällen im Sinne der Abfallschlüssel Nummer 20 02 01, 20 03 01 und 20 03 02 der Nummer 1 des Anhangs 1 der Bioabfallverordnung in dem jeweiligen Kalenderjahr von durchschnittlich mindestens 90 Masseprozent gewonnen worden ist, beträgt der anzulegende Wert
1. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 500 Kilowatt 15,26 Cent pro Kilowattstunde und
2. bis einschließlich einer Bemessungsleistung von 20 Megawatt 13,38 Cent pro Kilowattstunde.
(2) Ein Anspruch auf finanzielle Förderung besteht nur, wenn die Einrichtungen zur anaeroben Vergärung der Bioabfälle unmittelbar mit einer Einrichtung zur Nachrotte der festen Gärrückstände verbunden sind und die nachgerotteten Gärrückstände stofflich verwertet werden.
Für Strom aus Anlagen, in denen Biogas eingesetzt wird, das durch anaerobe Vergärung von Biomasse im Sinne der Biomasseverordnung gewonnen worden ist, beträgt der anzulegende Wert 23,73 Cent pro Kilowattstunde, wenn
1. der Strom am Standort der Biogaserzeugungsanlage erzeugt wird,
2. die installierte Leistung am Standort der Biogaserzeugungsanlage insgesamt höchstens 75 Kilowatt beträgt und
3. zur Erzeugung des Biogases in dem jeweiligen Kalenderjahr durchschnittlich ein Anteil von Gülle mit Ausnahme von Geflügelmist und Geflügeltrockenkot von mindestens 80 Masseprozent eingesetzt wird.
§ 47 Gemeinsame Bestimmungen für Strom aus Biomasse und Gasen
(1) Der Anspruch auf finanzielle Förderung für Strom aus Biogas besteht für Strom, der in Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 Kilowatt erzeugt wird, nur für den Anteil der in einem Kalenderjahr erzeugten Strommenge, der einer Bemessungsleistung der Anlage von 50 Prozent des Wertes der installierten Leistung entspricht. Für den darüber hinausgehenden Anteil der in dem Kalenderjahr erzeugten Strommenge verringert sich der Anspruch auf finanzielle Förderung in der Veräußerungsform nach § 20 Absatz 1 Nummer 1 auf null und in den Veräußerungsformen nach § 20 Absatz 1 Nummer 3 und 4 auf den Monatsmarktwert.
(2) Der Anspruch auf finanzielle Förderung für Strom aus Biomasse besteht ferner nur,
1. wenn der Anlagenbetreiber durch eine Kopie eines Einsatzstoff-Tagebuchs mit Angaben und Belegen über Art, Menge und Einheit sowie Herkunft der eingesetzten Stoffe den Nachweis führt, welche Biomasse und in welchem Umfang Speichergas oder Grubengas eingesetzt werden,
2. soweit bei Anlagen, in denen Biomethan eingesetzt wird, der
Strom in aus Kraft- Wärme-Kopplung erzeugt wird, und
3. wenn in Anlagen flüssige Biomasse eingesetzt wird, für den Stromanteil aus flüssiger Biomasse, die zur Anfahr-, Zünd- und Stützfeuerung notwendig ist; flüssige Biomasse ist Biomasse, die zum Zeitpunkt des Eintritts in den Brennoder Feuerraum flüssig ist.
Pflanzenölmethylester ist in dem Umfang als Biomasse anzusehen, der zur Anfahr-, Zünd- und Stützfeuerung notwendig ist.
(3) Für den Anspruch auf finanzielle Förderung für
Strom aus Biomasse nach § 42, § 43 oder § 44 §
44, § 45 oder § 46 ist ab dem ersten Kalenderjahr, das auf seine
erstmalige Inanspruchnahme folgt, jährlich bis zum 28. Februar eines Jahres
jeweils für das vorangegangene Kalenderjahr nachzuweisen:
1. die Erfüllung der Voraussetzungen nach Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 nach den anerkannten Regeln der Technik; die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik wird vermutet, wenn die Anforderungen des von der Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft – AGFW – e. V. herausgegebenen Arbeitsblatts FW 308 – Zertifizierung von KWK-Anlagen – Ermittlung des KWK-Stroms in der jeweils geltenden Fassung nachgewiesen werden; der Nachweis muss durch Vorlage eines Gutachtens eines Umweltgutachters mit einer Zulassung für den Bereich Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energien oder für den Bereich Wärmeversorgung erfolgen; anstelle des Nachweises nach Satz 1 können für serienmäßig hergestellte KWK-Anlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 2 Megawatt geeignete Unterlagen des Herstellers vorgelegt werden, aus denen die thermische und elektrische Leistung sowie die Stromkennzahl hervorgehen,
2. der Stromanteil aus flüssiger Biomasse nach Absatz 2 Satz 1 Nummer 3 durch Vorlage einer Kopie eines Einsatzstoff-Tagebuchs.
Bei der erstmaligen Inanspruchnahme des Anspruchs nach §
19 in Verbindung mit § 42 oder § 43 § 44 oder §
45 ist ferner die Eignung der Anlage zur Erfüllung der Voraussetzungen
im Sinne von Satz 1 Nummer 1 durch ein Gutachten eines Umweltgutachters mit
einer Zulassung für den Bereich Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren
Energien oder für den Bereich Wärmeversorgung nachzuweisen.
(4) Der Anspruch auf finanzielle Förderung für Strom aus Biomasse verringert sich in dem jeweiligen Kalenderjahr insgesamt auf den Wert „MWEPEX“ nach Nummer 2.1 der Anlage 1 zu diesem Gesetz, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 3 nicht nachgewiesen werden.
(5) Der Anspruch auf finanzielle Förderung für Strom
aus Biomasse nach § 43 oder § 44 § 45 oder §
46 kann nicht mit § 42 § 44 kombiniert werden.
(6) Aus einem Erdgasnetz entnommenes Gas ist jeweils als Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomethan oder Speichergas anzusehen,
1. soweit die Menge des entnommenen Gases im Wärmeäquivalent am Ende eines Kalenderjahres der Menge von Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomethan oder Speichergas entspricht, die an anderer Stelle im Geltungsbereich dieses Gesetzes in das Erdgasnetz eingespeist worden ist, und
2. wenn für den gesamten Transport und Vertrieb des Gases von seiner Herstellung oder Gewinnung, seiner Einspeisung in das Erdgasnetz und seinem Transport im Erdgasnetz bis zu seiner Entnahme aus dem Erdgasnetz Massenbilanzsysteme verwendet worden sind.
(7) Der Anspruch auf finanzielle Förderung für Strom
aus Biomethan nach § 42 oder § 43 § 44 oder §
45 besteht auch, wenn das Biomethan vor seiner Entnahme aus dem Erdgasnetz
anhand der Energieerträge der zur Biomethanerzeugung eingesetzten Einsatzstoffe
bilanziell in einsatzstoffbezogene Teilmengen geteilt wird. Die bilanzielle
Teilung in einsatzstoffbezogene Teilmengen einschließlich der Zuordnung
der eingesetzten Einsatzstoffe zu der jeweiligen Teilmenge ist im Rahmen der
Massenbilanzierung nach Absatz 6 Nummer 2 zu dokumentieren.
(8) Soweit nach den Absätzen 2 oder 3 der Nachweis durch eine Kopie eines Einsatzstoff- Tagebuchs zu führen ist, sind die für den Nachweis nicht erforderlichen personenbezogenen Angaben im Einsatzstoff-Tagebuch von dem Anlagenbetreiber zu schwärzen.
Für Strom aus Geothermie beträgt der anzulegende Wert 25,20 Cent pro Kilowattstunde.
(1) Für Strom aus Windenergieanlagen an Land beträgt der anzulegende Wert 4,95 Cent pro Kilowattstunde (Grundwert).
(2) Abweichend von Absatz 1 beträgt der anzulegende Wert in den ersten fünf Jahren ab der Inbetriebnahme der Anlage 8,9 Cent pro Kilowattstunde (Anfangswert). Diese Frist verlängert sich um einen Monat pro 0,36 Prozent des Referenzertrags, um den der Ertrag der Anlage 130 Prozent des Referenzertrags unterschreitet. Zusätzlich verlängert sich die Frist um einen Monat pro 0,48 Prozent des Referenzertrags, um den der Ertrag der Anlage 100 Prozent des Referenzertrags unterschreitet. Referenzertrag ist der errechnete Ertrag der Referenzanlage nach Maßgabe der Anlage 2 zu diesem Gesetz.
(3) Für Anlagen mit einer installierten Leistung bis einschließlich 50 Kilowatt wird für die Berechnung der Dauer der Anfangsvergütung angenommen, dass ihr Ertrag 75 Prozent des Referenzertrages beträgt.
(1) Für Strom aus Windenergieanlagen auf See beträgt der anzulegende Wert 3,90 Cent pro Kilowattstunde (Grundwert).
(2) Abweichend von Absatz 1 beträgt der anzulegende Wert
in den ersten zwölf Jahren ab der Inbetriebnahme der Windenergieanlage
auf See 15,40 Cent pro Kilowattstunde (Anfangswert). Der Zeitraum nach Satz
1 verlängert sich für jede über zwölf Seemeilen hinausgehende
volle Seemeile, die die Anlage von der Küstenlinie nach § 5 Nummer
35 36 zweiter Halbsatz entfernt ist, um 0,5 Monate und für
jeden über eine Wassertiefe von 20 Metern hinausgehenden vollen Meter Wassertiefe
um 1,7 Monate. Die Wassertiefe ist ausgehend von dem Seekartennull zu bestimmen.
(3) Wenn die Windenergieanlage auf See vor dem 1. Januar 2020
in Betrieb genommen worden ist und der Anlagenbetreiber dies vor Inbetriebnahme
der Anlage von dem Netzbetreiber verlangt, beträgt der anzulegende Wert
abweichend von Absatz 1 in den ersten acht Jahren ab der Inbetriebnahme der
Anlage 19,40 Cent pro Kilowattstunde. Wenn vor dem 1. Januar 2020 die
Windenergieanlage auf See in Betrieb genommen oder ihre Betriebsbereitschaft
unter den Voraussetzungen des § 30 Absatz 2 hergestellt worden ist, beträgt
der anzulegende Wert abweichend von Absatz 1 in den ersten acht Jahren ab der
Inbetriebnahme der Anlage 19,40 Cent pro Kilowattstunde, wenn dies der Anlagenbetreiber
vor Inbetriebnahme der Anlage von dem Netzbetreiber verlangt. In diesem
Fall entfällt der Anspruch nach Absatz 2 Satz 1, während der Anspruch
auf die Zahlung nach Absatz 2 Satz 2 mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden
ist, dass der Anfangswert im Zeitraum der Verlängerung 15,40 Cent pro Kilowattstunde
beträgt.
(4) Ist die Einspeisung aus einer Windenergieanlage auf See länger als sieben aufeinanderfolgende Tage nicht möglich, weil die Leitung nach § 17d Absatz 1 Satz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes nicht rechtzeitig fertiggestellt oder gestört ist und der Netzbetreiber dies nicht zu vertreten hat, verlängert sich der Zeitraum der finanziellen Förderung nach den Absätzen 2 und 3, beginnend mit dem achten Tag der Störung, um den Zeitraum der Störung. Satz 1 ist nicht anzuwenden, soweit der Betreiber der Windenergieanlage auf See die Entschädigung nach § 17e Absatz 1 oder Absatz 2 des Energiewirtschaftsgesetzes in Anspruch nimmt. Nimmt der Betreiber der Windenergieanlage auf See die Entschädigung nach § 17e Absatz 2 des Energiewirtschaftsgesetzes in Anspruch, verkürzt sich der Anspruch auf Förderung nach den Absätzen 2 und 3 um den Zeitraum der Verzögerung.
(5) Die Absätze 1 bis 4 sind nicht auf Windenergieanlagen auf See anzuwenden deren Errichtung nach dem 31. Dezember 2004 in einem Gebiet der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone oder des Küstenmeeres genehmigt worden ist, das nach § 57 in Verbindung mit § 32 Absatz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes oder nach Landesrecht zu einem geschützten Teil von Natur und Landschaft erklärt worden ist. Satz 1 ist bis zur Unterschutzstellung auch für solche Gebiete anzuwenden, die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit der Europäischen Kommission als Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung oder als Europäische Vogelschutzgebiete benannt hat.
(1) Für Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer
Strahlungsenergie beträgt der anzulegende Wert vorbehaltlich der Absätze
2 und 3 bis einschließlich einer installierten Leistung von 10 Megawatt
9,23 Cent pro Kilowattstunde abzüglich der Absenkung nach § 29
unter Berücksichtigung der Absenkung oder Erhöhung nach §
31, wenn die Anlage
1. in, an oder auf einem Gebäude oder einer sonstigen baulichen Anlage angebracht ist und das Gebäude oder die sonstige bauliche Anlage vorrangig zu anderen Zwecken als der Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie errichtet worden ist,
2. auf einer Fläche errichtet worden ist, für die ein Verfahren nach § 38 Satz 1 des Baugesetzbuchs durchgeführt worden ist, oder
3. im Bereich eines beschlossenen Bebauungsplans im Sinne des § 30 des Baugesetzbuchs errichtet worden ist und
a) der Bebauungsplan vor dem 1. September 2003 aufgestellt und später nicht mit dem Zweck geändert worden ist, eine Anlage zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie zu errichten,
b) der Bebauungsplan vor dem 1. Januar 2010 für die Fläche, auf der die Anlage errichtet worden ist, ein Gewerbe- oder Industriegebiet im Sinne der §§ 8 und 9 der Baunutzungsverordnung ausgewiesen hat, auch wenn die Festsetzung nach dem 1. Januar 2010 zumindest auch mit dem Zweck geändert wurde, eine Anlage zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie zu errichten, oder
c) der Bebauungsplan nach dem 1. September 2003 zumindest auch mit dem Zweck der Errichtung einer Anlage zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie aufgestellt oder geändert worden ist und sich die Anlage
aa) auf Flächen befindet, die längs von Autobahnen oder Schienenwegen liegen, und die Anlage in einer Entfernung bis zu 110 Metern, gemessen vom äußeren Rand der befestigten Fahrbahn, errichtet worden ist,
bb) auf Flächen befindet, die zum Zeitpunkt des Beschlusses über die Aufstellung oder Änderung des Bebauungsplans bereits versiegelt waren, oder
cc) auf Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militärischer Nutzung befindet und diese Flächen zum Zeitpunkt des Beschlusses über die Aufstellung oder Änderung des Bebauungsplans nicht rechtsverbindlich als Naturschutzgebiet im Sinne des § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes oder als Nationalpark im Sinne des § 24 des Bundesnaturschutzgesetzes festgesetzt worden sind.
(2) Für Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer
Strahlungsenergie, die ausschließlich in, an oder auf einem Gebäude
oder einer Lärmschutzwand angebracht sind, beträgt der anzulegende
Wert, jeweils abzüglich der Absenkung nach § 29 jeweils
unter Berücksichtigung der Absenkung oder Erhöhung nach § 31,
1. bis einschließlich einer installierten Leistung von 10 Kilowatt 13,15 Cent pro Kilowattstunde,
2. bis einschließlich einer installierten Leistung von 40 Kilowatt 12,80 Cent pro Kilowattstunde,
3. bis einschließlich einer installierten Leistung von 1 Megawatt 11,49 Cent pro Kilowattstunde und
4. bis einschließlich einer installierten Leistung von 10 Megawatt 9,23 Cent pro Kilowattstunde.
(3) Für Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie, die ausschließlich in, an oder auf einem Gebäude angebracht sind, das kein Wohngebäude ist und das im Außenbereich nach § 35 des Baugesetzbuchs errichtet wurde, ist Absatz 2 nur anzuwenden, wenn
1. nachweislich vor dem 1. April 2012
a) für das Gebäude der Bauantrag oder der Antrag auf Zustimmung gestellt oder die Bauanzeige erstattet worden ist,
b) im Fall einer nicht genehmigungsbedürftigen Errichtung, die nach Maßgabe des Bauordnungsrechts der zuständigen Behörde zur Kenntnis zu bringen ist, für das Gebäude die erforderliche Kenntnisgabe an die Behörde erfolgt ist oder
c) im Fall einer sonstigen nicht genehmigungsbedürftigen, insbesondere genehmigungs-, anzeige- und verfahrensfreien Errichtung mit der Bauausführung des Gebäudes begonnen worden ist,
2. das Gebäude im räumlich-funktionalen Zusammenhang mit einer nach dem 31. März 2012 errichteten Hofstelle eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebes steht oder
3. das Gebäude der dauerhaften Stallhaltung von Tieren dient und von der zuständigen Baubehörde genehmigt worden ist;
im Übrigen ist Absatz 1 Nummer 1 anzuwenden.
(4) Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie, die Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie auf Grund eines technischen Defekts, einer Beschädigung oder eines Diebstahls an demselben Standort ersetzen, sind abweichend von § 5 Nummer 21 bis zur Höhe der vor der Ersetzung an demselben Standort installierten Leistung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie als zu dem Zeitpunkt in Betrieb genommen anzusehen, zu dem die ersetzten Anlagen in Betrieb genommen worden sind. Der Anspruch auf Förderung für die nach Satz 1 ersetzten Anlagen entfällt endgültig.
Abschnitt 5
Besondere Förderbestimmungen (Flexibilität)
§ 52 Förderanspruch für Flexibilität
(1) Anlagenbetreiber haben gegen den Netzbetreiber einen Anspruch
auf finanzielle Förderung nach Maßgabe des § 51, § 52
oder § 53 § 53, § 54 oder § 55 für die
Bereitstellung installierter Leistung, wenn für den in der Anlage erzeugten
Strom dem Grunde nach auch ein Anspruch auf finanzielle Förderung nach
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in der für die Anlage maßgeblichen
Fassung besteht; dieser Anspruch bleibt unberührt.
(2) Die §§ 19 Absatz 2 und 3, § 30
32 Absatz 1 und § 31 33 sind entsprechend anzuwenden.
§ 53 Flexibilitätszuschlag für neue Anlagen
(1) Der Anspruch nach § 50 52 beträgt
für die Bereitstellung flexibler installierter Leistung in Anlagen zur
Erzeugung von Strom aus Biogas mit einer installierten Leistung von mehr als
100 Kilowatt 40 Euro pro Kilowatt installierter Leistung und Jahr (Flexibilitätszuschlag).
(2) Ein Anspruch auf einen Flexibilitätszuschlag besteht
nur, wenn der Anlagenbetreiber für den in § 45 47
Absatz 1 bestimmten Anteil der in einem Kalenderjahr erzeugten Strommenge eine
finanzielle Förderung nach § 19 in Verbindung mit § 42 oder
§ 43 § 44 oder § 45 in Anspruch nimmt und dieser
Anspruch nicht nach § 24 25 verringert ist.
(3) Der Flexibilitätszuschlag kann für die gesamte Förderdauer nach § 22 verlangt werden.
§ 54 Flexibilitätsprämie für bestehende Anlagen
Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biogas, die nach dem am 31. Juli 2014 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen worden sind, können ergänzend zu einer Veräußerung des Stroms in den Veräußerungsformen nach § 20 Absatz 1 Nummer 1 und 2 von dem Netzbetreiber eine Prämie für die Bereitstellung zusätzlicher installierter Leistung für eine bedarfsorientierte Stromerzeugung (Flexibilitätsprämie) verlangen. Der Anspruch nach Satz 1 beträgt 130 Euro pro Kilowatt flexibel bereitgestellter zusätzlicher installierter Leistung und Jahr, wenn die Voraussetzungen nach Nummer I der Anlage 3 erfüllt sind. Die Höhe der Flexibilitätsprämie bestimmt sich nach Nummer II der Anlage 3.
Abschnitt 6
Besondere Förderbestimmungen (Ausschreibungen)
§ 55 Ausschreibung der Förderung für Freiflächenanlagen
(1) Die Bundesnetzagentur muss die finanzielle Förderung
und ihre Höhe für Strom aus Freiflächenanlagen nach § 19
oder für die Bereitstellung installierter Leistung aus Freiflächenanlagen
nach § 50 52 nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach
§ 85 88 im Rahmen von Ausschreibungen ermitteln. Die Bundesnetzagentur
macht die Ausschreibungen nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach §
85 88 bekannt.
(2) Ein Anspruch auf eine finanzielle Förderung im Fall der Ausschreibung besteht, wenn
1. der Anlagenbetreiber über eine Förderberechtigung
verfügt, die im Rahmen der Ausschreibung nach Maßgabe der Rechtsverordnung
nach § 85 88 für die Anlage durch Zuschlag erteilt
oder später der Anlage verbindlich zugeordnet worden ist,
2. die Anlage im Bereich eines beschlossenen Bebauungsplans im Sinne des § 30 des Baugesetzbuches errichtet worden ist, der zumindest auch mit dem Zweck aufgestellt oder geändert worden ist, eine Anlage zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie zu errichten,
3. ab der Inbetriebnahme der Anlage der gesamte während der Förderdauer nach § 22 in der Anlage erzeugte Strom in das Netz eingespeist und nicht selbst verbraucht wird und
4. die weiteren Voraussetzungen nach diesem Gesetz mit Ausnahme
der Voraussetzungen nach § 49 51 Absatz 1 und die Voraussetzungen
der Rechtsverordnung nach § 85 88 erfüllt sind.
(3) Für Strom aus Freiflächenanlagen, die ab dem ersten
Tag des siebten auf die erstmalige Bekanntmachung einer Ausschreibung nach Absatz
1 Satz 2 folgenden Kalendermonats in Betrieb genommen worden sind, verringert
sich der anzulegende Wert nach § 49 51 Absatz 1 Nummer
2 und 3 auf null. Für Strom aus Freiflächenanlagen, die vor dem in
Satz 1 genannten Zeitpunkt in Betrieb genommen worden sind, sind die Absätze
1 und 2 nicht anzuwenden.
(4) Die Bundesnetzagentur veröffentlicht nach Maßgabe
der Rechtsverordnung nach § 85 88 das Ergebnis der Ausschreibungen
einschließlich der Höhe der finanziellen Förderung, für
die jeweils der Zuschlag erteilt wurde. Die Bundesnetzagentur teilt den betroffenen
Netzbetreibern die Zuordnung einer Förderberechtigung zu einer Anlage im
Sinne des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 einschließlich der Höhe der
finanziellen Förderung nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach §
85 88 mit.
Teil 4
Ausgleichsmechanismus
Abschnitt 1
Bundesweiter Ausgleich
§ 56 Weitergabe an den Übertragungsnetzbetreiber
Netzbetreiber müssen unverzüglich an den vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber weitergeben:
1. den nach § 19 Absatz 1 Nummer 2 vergüteten Strom und
2. für den gesamten nach § 19 Absatz 1 finanziell geförderten Strom das Recht, diesen Strom als „Strom aus erneuerbaren Energien, gefördert nach dem Erneuerbare- Energien-Gesetz“ zu kennzeichnen.
§ 57 Ausgleich
zwischen den Netzbetreibern und den Übertragungsnetzbetreibern
(1) Vorgelagerte Übertragungsnetzbetreiber müssen den
Netzbetreibern die nach § 19 oder § 50 52 geleisteten
finanziellen Förderungen nach Maßgabe des Teils 3 erstatten.
(2) Übertragungsnetzbetreiber müssen Netzbetreibern 50 Prozent der notwendigen Kosten erstatten, die ihnen durch eine effiziente Nachrüstung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie entstehen, wenn die Netzbetreiber auf Grund der Systemstabilitätsverordnung zu der Nachrüstung verpflichtet sind. § 11 Absatz 5 ist entsprechend anzuwenden.
(3) Netzbetreiber müssen vermiedene Netzentgelte nach § 18 der Stromnetzentgeltverordnung, die nach § 18 Absatz 1 Satz 3 Nummer 1 der Stromnetzentgeltverordnung nicht an Anlagenbetreiber gewährt werden und nach § 18 Absatz 2 und 3 der Stromnetzentgeltverordnung ermittelt worden sind, an die vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber auszahlen. § 11 Absatz 5 Nummer 2 ist entsprechend anzuwenden.
(4) Die Zahlungen nach den Absätzen 1 bis 3 sind zu saldieren. Auf die Zahlungen sind monatliche Abschläge in angemessenem Umfang zu entrichten.
(5) Zahlt ein Übertragungsnetzbetreiber dem Netzbetreiber
eine höhere als im Teil 3 vorgesehene finanzielle Förderung, muss
er den Mehrbetrag zurückfordern. Der Rückforderungsanspruch verjährt
mit Ablauf des 31. Dezember des zweiten auf die Einspeisung folgenden Kalenderjahres;
die Pflicht nach Satz 1 erlischt insoweit. Die Sätze 1 und 2 sind im Verhältnis
von aufnehmendem Netzbetreiber und Anlagenbetreiber entsprechend anzuwenden,
es sei denn, die Zahlungspflicht ergibt sich aus einer vertraglichen Vereinbarung.
§ 31 33 Absatz 1 ist auf Ansprüche nach Satz 3 nicht
anzuwenden.
§ 58 Ausgleich zwischen den Übertragungsnetzbetreibern
(1) Die Übertragungsnetzbetreiber müssen
1. die Informationen über den unterschiedlichen Umfang und den zeitlichen Verlauf der nach § 19 finanziell geförderten Strommengen speichern,
2. die Informationen über die Zahlungen von finanziellen
Förderungen nach § 19 oder § 50 52 speichern,
3. die Strommengen nach Nummer 1 unverzüglich untereinander vorläufig ausgleichen,
4. monatliche Abschläge in angemessenem Umfang auf die Zahlungen nach Nummer 2 entrichten und
5. die Strommengen nach Nummer 1 und die Zahlungen nach Nummer 2 nach Maßgabe von Absatz 2 abrechnen.
Bei der Speicherung und Abrechnung der Zahlungen nach Satz 1 Nummer
2, 4 und 5 sind die Saldierungen auf Grund des § 55 57
Absatz 4 zugrunde zu legen.
(2) Die Übertragungsnetzbetreiber ermitteln jährlich
bis zum 31. Juli die Strommenge, die sie im vorangegangenen Kalenderjahr nach
§ 11 oder § 54 56 abgenommen und nach § 19 oder
§ 55 57 finanziell gefördert sowie nach Absatz 1 vorläufig
ausgeglichen haben, einschließlich der Strommenge, für die sie das
Recht erhalten haben, den Strom als „Strom aus erneuerbaren Energien oder
Grubengas“ zu kennzeichnen, und den Anteil dieser Menge an der gesamten
Strommenge, die Elektrizitätsversorgungsunternehmen im Bereich des jeweiligen
Übertragungsnetzbetreibers im vorangegangenen Kalenderjahr an Letztverbraucher
geliefert haben.
(3) Übertragungsnetzbetreiber, die größere Mengen
abzunehmen hatten, als es diesem durchschnittlichen Anteil entspricht, haben
gegen die anderen Übertragungsnetzbetreiber einen Anspruch auf Abnahme
und Vergütung nach den §§ 19 und 50 52, bis auch
diese Netzbetreiber eine Strommenge abnehmen, die dem Durchschnittswert entspricht.
Übertragungsnetzbetreiber, die, bezogen auf die gesamte von Elektrizitätsversorgungsunternehmen
im Bereich des jeweiligen Übertragungsnetzbetreibers im vorangegangenen
Kalenderjahr gelieferte Strommenge, einen höheren Anteil der finanziellen
Förderung nach § 55 57 Absatz 1 zu vergüten oder
einen höheren Anteil der Kosten nach § 55 57 Absatz
2 zu ersetzen haben, als es dem durchschnittlichen Anteil aller Übertragungsnetzbetreiber
entspricht, haben gegen die anderen Übertragungsnetzbetreiber einen Anspruch
auf Erstattung der finanziellen Förderung oder Kosten, bis die Kostenbelastung
aller Übertragungsnetzbetreiber dem Durchschnittswert entspricht.
§ 59 Vermarktung
und EEG-Umlage durch die Übertragungsnetzbetreiber
(1) Die Übertragungsnetzbetreiber müssen selbst
oder gemeinsam den nach den § 19 Absatz 1 Nummer 2 vergüteten
Strom diskriminierungsfrei, transparent und unter Beachtung der Vorgaben der
Ausgleichsmechanismusverordnung vermarkten.
(2) Die Übertragungsnetzbetreiber können von Elektrizitätsversorgungsunternehmen,
die Strom an Letztverbraucher liefern, anteilig zu dem jeweils von den Elektrizitätsversorgungsunternehmen
an ihre Letztverbraucher gelieferten Strom die Kosten für die erforderlichen
Ausgaben nach Abzug der erzielten Einnahmen und nach Maßgabe der Ausgleichsmechanismusverordnung
verlangen (EEG-Umlage). Es wird widerleglich vermutet, dass Energiemengen, die
aus einem beim Übertragungsnetzbetreiber geführten Bilanzkreis an
physikalische Entnahmestellen abgegeben werden und für die keine bilanzkreisscharfe
Meldung eines Elektrizitätsversorgungsunternehmens nach § 70 vorliegt,
von dem Inhaber des betreffenden Bilanzkreises an Letztverbraucher geliefert
wurden. Der Anteil ist so zu bestimmen, dass jedes Elektrizitätsversorgungsunternehmen
für jede von ihm an einen Letztverbraucher gelieferte Kilowattstunde Strom
dieselben Kosten trägt. Auf die Zahlung der EEG-Umlage sind monatliche
Abschläge in angemessenem Umfang zu entrichten.
(3) Einwände gegen Forderungen der Übertragungsnetzbetreiber
auf Zahlungen nach Absatz 2 berechtigen zum Zahlungsaufschub oder zur Zahlungsverweigerung
nur, soweit die ernsthafte Möglichkeit eines offensichtlichen Fehlers besteht.
Eine Aufrechnung gegen Forderungen nach Absatz 2 ist nicht zulässig. Im
Fall von Zahlungsrückständen von mehr als einer Abschlagsforderung
dürfen die Übertragungsnetzbetreiber den Bilanzkreisvertrag gegenüber
dem Elektrizitätsversorgungsunternehmen kündigen, wenn die Zahlung
der Rückstände trotz Mahnung und Androhung der Kündigung drei
Wochen nach Androhung der Kündigung nicht vollständig erfolgt ist.
Die Androhung der Kündigung kann mit der Mahnung verbunden werden. Die
Sätze 1, 3 und 4 sind für die Meldung der Energiemengen nach §
70 mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden, dass die Frist für die
Meldung der Daten nach Androhung der Kündigung sechs Wochen beträgt.
(4) Für Strom, der zum Zweck der Zwischenspeicherung an
einen elektrischen, chemischen, mechanischen oder physikalischen Stromspeicher
geliefert oder geleitet wird, entfällt der Anspruch der Übertragungsnetzbetreiber
auf Zahlung der EEGUmlage nach den Absätzen 2 oder 3, wenn dem Stromspeicher
Energie ausschließlich zur Wiedereinspeisung von Strom in das Netz entnommen
wird. Satz 1 ist auch für Strom anzuwenden, der zur Erzeugung von Speichergas
eingesetzt wird, das in das Erdgasnetz eingespeist wird, wenn das Speichergas
unter Berücksichtigung der Anforderungen nach § 45 Absatz 2 Nummer
1 und 2 zur Stromerzeugung eingesetzt und der Strom tatsächlich in das
Netz eingespeist wird. Der Anspruch der Übertragungsnetzbetreiber auf Zahlung
der EEG-Umlage nach den Absätzen 2 und 3 entfällt ferner für
Strom, der an Netzbetreiber zum Ausgleich physikalisch bedingter Netzverluste
als Verlustenergie nach § 10 der Stromnetzentgeltverordnung geliefert wird.
(5) Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die ihrer Pflicht
zur Zahlung der EEGUmlage nach Absatz 2 nicht rechtzeitig nachgekommen sind,
müssen diese Geldschuld nach § 352 Absatz 2 des Handelsgesetzbuchs
ab Eintritt der Fälligkeit verzinsen. Satz 1 ist entsprechend anzuwenden,
wenn die Fälligkeit nicht eintreten konnte, weil das Elektrizitätsversorgungsunternehmen
die von ihm gelieferten Strommengen entgegen § 70 nicht oder nicht rechtzeitig
dem Übertragungsnetzbetreiber gemeldet hat; ausschließlich zum Zweck
der Verzinsung ist in diesem Fall die Geldschuld für die Zahlung der EEG-Umlage
auf die nach § 70 mitzuteilende Strommenge eines Jahres spätestens
am 1. Januar des Folgejahres als fällig zu betrachten.
§ 60 EEG-Umlage für Elektrizitätsversorgungsunternehmen
(1) Die Übertragungsnetzbetreiber können von Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die Strom an Letztverbraucher liefern, anteilig zu dem jeweils von den Elektrizitätsversorgungsunternehmen an ihre Letztverbraucher gelieferten Strom die Kosten für die erforderlichen Ausgaben nach Abzug der erzielten Einnahmen und nach Maßgabe der Ausgleichsmechanismusverordnung verlangen (EEG-Umlage). Es wird widerleglich vermutet, dass Energiemengen, die aus einem beim Übertragungsnetzbetreiber geführten Bilanzkreis an physikalische Entnahmestellen abgegeben werden und für die keine bilanzkreisscharfe Meldung eines Elektrizitätsversorgungsunternehmens nach § 74 vorliegt, von dem Inhaber des betreffenden Bilanzkreises an Letztverbraucher geliefert wurden. Der Anteil ist so zu bestimmen, dass jedes Elektrizitätsversorgungsunternehmen für jede von ihm an einen Letztverbraucher gelieferte Kilowattstunde Strom dieselben Kosten trägt. Auf die Zahlung der EEG-Umlage sind monatliche Abschläge in angemessenem Umfang zu entrichten.
(2) Einwände gegen Forderungen der Übertragungsnetzbetreiber auf Zahlungen nach Absatz 1 berechtigen zum Zahlungsaufschub oder zur Zahlungsverweigerung nur, soweit die ernsthafte Möglichkeit eines offensichtlichen Fehlers besteht. Eine Aufrechnung gegen Forderungen nach Absatz 2 ist nicht zulässig. Im Fall von Zahlungsrückständen von mehr als einer Abschlagsforderung dürfen die Übertragungsnetzbetreiber den Bilanzkreisvertrag gegenüber dem Elektrizitätsversorgungsunternehmen kündigen, wenn die Zahlung der Rückstände trotz Mahnung und Androhung der Kündigung drei Wochen nach Androhung der Kündigung nicht vollständig erfolgt ist. Die Androhung der Kündigung kann mit der Mahnung verbunden werden. Die Sätze 1, 3 und 4 sind für die Meldung der Energiemengen nach § 74 mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden, dass die Frist für die Meldung der Daten nach Androhung der Kündigung sechs Wochen beträgt.
(3) Für Strom, der zum Zweck der Zwischenspeicherung
an einen elektrischen, chemischen, mechanischen oder physikalischen Stromspeicher
geliefert oder geleitet wird, entfällt der Anspruch der Übertragungsnetzbetreiber
auf Zahlung der EEGUmlage nach den Absätzen 1 oder 2, wenn dem Stromspeicher
Energie ausschließlich zur Wiedereinspeisung von Strom in das Netz entnommen
wird. Satz 1 ist auch für Strom anzuwenden, der zur Erzeugung von Speichergas
eingesetzt wird, das in das Erdgasnetz eingespeist wird, wenn das Speichergas
unter Berücksichtigung der Anforderungen nach § 47 Absatz
2 Absatz 6 Nummer 1 und 2 zur
Stromerzeugung eingesetzt und der Strom tatsächlich in das Netz eingespeist
wird. Der Anspruch der Übertragungsnetzbetreiber auf Zahlung der EEG-Umlage
nach den Absätzen 1 und 2 entfällt ferner für Strom, der an Netzbetreiber
zum Ausgleich physikalisch bedingter Netzverluste als Verlustenergie nach §
10 der Stromnetzentgeltverordnung geliefert wird.
(4) Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die ihrer Pflicht zur Zahlung der EEGUmlage nach Absatz 2 nicht rechtzeitig nachgekommen sind, müssen diese Geldschuld nach § 352 Absatz 2 des Handelsgesetzbuchs ab Eintritt der Fälligkeit verzinsen. Satz 1 ist entsprechend anzuwenden, wenn die Fälligkeit nicht eintreten konnte, weil das Elektrizitätsversorgungsunternehmen die von ihm gelieferten Strommengen entgegen § 74 nicht oder nicht rechtzeitig dem Übertragungsnetzbetreiber gemeldet hat; ausschließlich zum Zweck der Verzinsung ist in diesem Fall die Geldschuld für die Zahlung der EEG-Umlage auf die nach § 74 mitzuteilende Strommenge eines Jahres spätestens am 1. Januar des Folgejahres als fällig zu betrachten.
§ 61 Eigenversorgung
EEG-Umlage für Letztverbraucher und Eigenversorger
(1) Übertragungsnetzbetreiber können von Eigenversorgern
für Strom, der den Eigenversorgern nicht von einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen
geliefert wird, die EEG-Umlage verlangen. Die Regelungen dieses Gesetzes für
Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind auf Eigenversorger entsprechend
anzuwenden.
(2) Der Anspruch nach Absatz 1 entfällt
1. für Strom, den der Eigenversorger selbst verbraucht,
aus Bestandsanlagen, die der Eigenversorger vor dem 1. September 2011 betrieben
und zur Eigenversorgung genutzt hat,
2. für Strom aus sonstigen Bestandsanlagen nach Absatz
3,
3. für den Kraftwerkseigenverbrauch nach Absatz 4,
4. für Strom von Eigenversorgern, die weder unmittelbar
noch mittelbar an ein Netz angeschlossen sind,
5. für Eigenversorger, die sich vollständig selbst
mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen und für den Strom aus ihren
Anlagen, den sie nicht selbst verbrauchen, keine finanzielle Förderung
nach Teil 3 in Anspruch nehmen, und
6. für kleine Eigenversorgungsanlagen nach Absatz 5.
Satz 1 Nummer 2 gilt nur,
1. wenn der Eigenversorger die Stromerzeugungsanlage als Eigenerzeuger
betreibt,
2. soweit der Eigenversorger den Strom selbst verbraucht und
3. sofern der Strom nicht durch ein Netz durchgeleitet wird,
es sei denn, der Strom wird im räumlichen Zusammenhang zu der Stromerzeugungsanlage
verbraucht.
Satz 1 Nummer 3 bis 6 gilt nur, wenn der Eigenversorger die
Stromerzeugungsanlage selbst betreibt und soweit er den Strom im räumlichen
Zusammenhang mit der Stromerzeugungsanlage selbst verbraucht und der Strom nicht
durch ein Netz durchgeleitet wird.
(3) Als Bestandsanlage im Sinne des Absatz 2 Satz 1 Nummer
2 gilt jede Stromerzeugungsanlage,
1. die der Eigenversorger vor dem 1. August 2014 betrieben
und zur Eigenversorgung genutzt hat,
2. die vor dem 23. Januar 2014 nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz
genehmigt oder nach einer anderen Bestimmung des Bundesrechts zugelassen worden
ist und vor dem 1. Januar 2015 zur Eigenversorgung genutzt worden ist oder
3. die eine Stromerzeugungsanlage nach Nummer 1 oder 2 an demselben
Standort erneuert, erweitert oder ersetzt, es sei denn, die installierte Leistung
ist durch die Erneuerung, Erweiterung oder Ersetzung um mehr als 30 Prozent
erhöht worden.
(4) Der Kraftwerkseigenverbrauch ist der Strom, der in den
Neben- und Hilfsanlagen einer Stromerzeugungsanlage zur Erzeugung von Strom
im technischen Sinne verbraucht wird.
(5) Kleine Eigenversorgungsanlagen sind Stromerzeugungsanlagen
mit einer installierten Leistung von höchstens 10 Kilowatt. Bei diesen
Stromerzeugungsanlagen entfällt der Anspruch nach Absatz 1 für höchstens
10 Megawattstunden selbst verbrauchten Strom im Jahr; dies gilt ab der Inbetriebnahme
der Stromerzeugungsanlage für die Dauer von 20 Kalenderjahren zuzüglich
des Inbetriebnahmejahres. § 30 ist entsprechend anzuwenden.
(6) Für den Strom aus der Stromerzeugungsanlage eines
Eigenversorgers, der nicht unter die Absätze 2 bis 5 fällt und den
der Eigenversorger in unmittelbarer räumlicher Nähe zu der Stromerzeugungsanlage
selbst verbraucht und nicht durch ein Netz durchleitet, verringert sich die
EEG-Umlage
1. um 50 Prozent im Fall des Betriebs
a) einer Anlage nach § 5 Nummer 1 oder
b) einer KWK-Anlage, die hocheffizient im Sinne des §
53a Absatz 1 Satz 3 des Energiesteuergesetzes ist und einen Monats- oder Jahresnutzungsgrad
von mindestens 70 Prozent nach § 53a Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 Energiesteuergesetz
erreicht, oder
2. um 85 Prozent, sofern der Eigenversorger ein Unternehmen
des produzierenden Gewerbes nach Abschnitt B oder C der Klassifikation der Wirtschaftszweige
des Statistischen Bundesamtes, Ausgabe 20083 ist, unabhängig von der für
die Stromerzeugung eingesetzten Energie.
(7) Für die Überprüfung der Pflicht von Eigenversorgern
zur Zahlung der EEGUmlage können die Übertragungsnetzbetreiber sich
die folgenden Daten übermitteln lassen, soweit dies erforderlich ist:
1. von den Hauptzollämtern Daten über Eigenerzeuger
und Versorger, wenn und soweit dies im Stromsteuergesetz oder in einer auf der
Grundlage des Stromsteuergesetzes erlassenen Rechtsverordnung zugelassen ist,
und
2. vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle die
Daten über die Eigenversorger nach § 8 Absatz 1 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes.
Die Übertragungsnetzbetreiber können die Daten nach
Satz 1 Nummer 2 automatisiert mit den Daten nach § 70 Satz 3 abgleichen.
Die nach Satz 1 erhobenen Daten sind nach Abschluss der Überprüfung
nach Satz 1 Nummer 1 oder des Abgleichs nach Satz 2 jeweils unverzüglich
zu löschen.
(8) Bei der Berechnung der selbst erzeugten und verbrauchten
Strommengen nach den Absätzen 2 bis 6 darf Strom nur bis zu der Höhe
des aggregierten Eigenverbrauchs, bezogen auf jedes 15-Minuten-Intervall (Zeitgleichheit),
berücksichtigt werden.
(1) Die Übertragungsnetzbetreiber können von Letztverbrauchern für die Eigenversorgung folgende Anteile der EEG-Umlage nach § 60 Absatz 1 verlangen:
1. 30 Prozent für Strom, der nach dem 31. Juli 2014 und vor dem 1. Januar 2016 verbraucht wird,
2. 35 Prozent für Strom, der nach dem 31. Dezember 2015 und vor dem 1. Januar 2017 verbraucht wird, und
3. 40 Prozent für Strom, der ab dem 1. Januar 2017 verbraucht wird.
Der Wert nach Satz 1 erhöht sich auf 100 Prozent der EEG-Umlage, wenn
1. die Stromerzeugungsanlage weder eine Anlage nach § 5 Nummer 1 noch eine KWK-Anlage ist, die hocheffizient im Sinne des § 53a Absatz 1 Satz 3 des Energiesteuergesetzes ist und einen Monats- oder Jahresnutzungsgrad von mindestens 70 Prozent nach § 53a Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 des Energiesteuergesetzes erreicht, oder
2. der Eigenversorger seine Meldepflicht nach § 74 bis zum 31. Mai des Folgejahres nicht erfüllt hat.
Die Übertragungsnetzbetreiber können von Letztverbrauchern ferner für den sonstigen Verbrauch von Strom, der nicht von einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen geliefert wird, 100 Prozent der EEG-Umlage nach § 60 Absatz 1 verlangen. Die Bestimmungen dieses Gesetzes für Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind auf Letztverbraucher, die nach den Sätzen 1 bis 3 zur Zahlung verpflichtet sind, entsprechend anzuwenden.
(2) Der Anspruch nach Absatz 1 entfällt bei Eigenversorgungen,
1. soweit der Strom in den Neben- und Hilfsanlagen einer Stromerzeugungsanlage zur Erzeugung von Strom im technischen Sinne verbraucht wird (Kraftwerkseigenverbrauch),
2. wenn der Eigenversorger weder unmittelbar noch mittelbar an ein Netz angeschlossen ist,
3. wenn sich der Eigenversorger selbst vollständig mit
Strom aus erneuerbaren Energien versorgt und für den Strom aus seiner Anlage,
den er nicht selbst verbraucht, keine finanzielle Förderung nach Teil 3
in Anspruch nimmt, und oder
4. wenn Strom aus Stromerzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung von höchstens 10 Kilowatt erzeugt wird, für höchstens 10 Megawattstunden selbst verbrauchten Stroms pro Kalenderjahr; dies gilt ab der Inbetriebnahme der Stromerzeugungsanlage für die Dauer von 20 Kalenderjahren zuzüglich des Inbetriebnahmejahres; § 32 Absatz 1 Satz 1 ist entsprechend anzuwenden.
(3) Der Anspruch nach Absatz 1 entfällt ferner bei Bestandsanlagen,
1. wenn der Letztverbraucher die Stromerzeugungsanlage als Eigenerzeuger betreibt,
2. soweit der Letztverbraucher den Strom selbst verbraucht und
3. sofern der Strom nicht durch ein Netz durchgeleitet wird, es sei denn, der Strom wird im räumlichen Zusammenhang zu der Stromerzeugungsanlage verbraucht.
Eine Bestandsanlage ist jede Stromerzeugungsanlage,
1. die der Letztverbraucher vor dem 1. August 2014 als Eigenerzeuger unter Einhaltung der Anforderungen des Satzes 1 betrieben hat,
2. die vor dem 23. Januar 2014 nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt oder nach einer anderen Bestimmung des Bundesrechts zugelassen worden ist, nach dem 1. August 2014 erstmals Strom erzeugt hat und vor dem 1. Januar 2015 unter Einhaltung der Anforderungen des Satzes 1 genutzt worden ist oder
3. die eine Stromerzeugungsanlage nach Nummer 1 oder 2 an demselben Standort erneuert, erweitert oder ersetzt, es sei denn, die installierte Leistung ist durch die Erneuerung, Erweiterung oder Ersetzung um mehr als 30 Prozent erhöht worden.
(4) Für Bestandsanlagen, die bereits vor dem 1. September 2011 in Betrieb genommen worden sind, ist Absatz 3 anzuwenden mit den Maßgaben, dass
1. Absatz 3 Satz 1 Nummer 3 nicht anzuwenden ist und
2. Absatz 3 Satz 2 Nummer 3 nur anzuwenden ist, wenn
a) die Anforderungen von Absatz 3 Satz 1 Nummer 3 erfüllt sind oder
b) die gesamte Stromerzeugungsanlage schon vor dem 1. Januar
2011 im Eigentum des Letztverbrauchers stand, der die Privilegierung nach Absatz
2 Absatz 3 in Anspruch nimmt,
und die Stromerzeugungsanlage auf dem Betriebsgrundstück des Letztverbrauchers
errichtet wurde.
(5) Für die Überprüfung der Pflicht von Eigenversorgern zur Zahlung der EEG-Umlage können sich die Übertragungsnetzbetreiber die folgenden Daten übermitteln lassen, soweit dies erforderlich ist:
1. von den Hauptzollämtern Daten über Eigenerzeuger und Eigenversorger, wenn und soweit dies im Stromsteuergesetz oder in einer auf der Grundlage des Stromsteuergesetzes erlassenen Rechtsverordnung zugelassen ist,
2. vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle die Daten über die Eigenversorger nach § 8 Absatz 1 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung und
3. von den Betreibern von nachgelagerten Netzen Kontaktdaten der Eigenversorger sowie weitere Daten zur Eigenversorgung einschließlich des Stromverbrauchs von an ihr Netz angeschlossenen Eigenversorgern.
Die Übertragungsnetzbetreiber können die Daten nach Satz 1 Nummer 2 und 3 automatisiert mit den Daten nach § 74 Satz 3 abgleichen. Die nach Satz 1 erhobenen Daten dürfen ausschließlich so genutzt werden, dass deren unbefugte Offenbarung ausgeschlossen ist. Sie sind nach Abschluss der Überprüfung nach Satz 1 Nummer 1 oder des Abgleichs nach Satz 2 jeweils unverzüglich zu löschen.
(6) Strom, für den die Übertragungsnetzbetreiber nach Absatz 1 die Zahlung der EEG-Umlage verlangen können, muss von dem Letztverbraucher durch geeichte Messeinrichtungen erfasst werden.
(7) Bei der Berechnung der selbst erzeugten und verbrauchten Strommengen nach den Absätzen 1 bis 6 darf Strom nur bis zu der Höhe des aggregierten Eigenverbrauchs, bezogen auf jedes 15-Minuten-Intervall (Zeitgleichheit), berücksichtigt werden. Eine Messung der Ist-Einspeisung ist nur erforderlich, wenn nicht schon technisch sichergestellt ist, dass Erzeugung und Verbrauch des Stroms zeitgleich erfolgen. Andere Bestimmungen, die eine Messung der Ist-Einspeisung verlangen, bleiben unberührt.
§ 62 Nachträgliche Korrekturen
(1) Bei der jeweils nächsten Abrechnung sind Änderungen der abzurechnenden Strommenge oder der finanziellen Förderungen zu berücksichtigen, die sich aus folgenden Gründen ergeben:
1. aus Rückforderungen auf Grund von § 55 57
Absatz 5,
2. aus einer rechtskräftigen Gerichtsentscheidung im Hauptsacheverfahren,
3. aus der Übermittlung und den Abgleich von Daten nach §
58 61 Absatz 7,
4. aus einem zwischen den Verfahrensparteien durchgeführten
Verfahren bei der Clearingstelle nach § 77 81 Absatz 4
Satz 1 Nummer 1,
5. aus einer Entscheidung der Bundesnetzagentur nach § 81
85 oder
6. aus einem vollstreckbaren Titel, der erst nach der Abrechnung
nach § 56 58 Absatz 1 ergangen ist.
(2) Ergeben sich durch die Verbrauchsabrechnung der Elektrizitätsversorgungsunternehmen
gegenüber Letztverbrauchern Abweichungen gegenüber den Strommengen,
die einer Endabrechnung nach § 70 74 zugrunde liegen, sind
diese Änderungen bei der jeweils nächsten Abrechnung zu berücksichtigen.
§ 71 75 ist entsprechend anzuwenden.
Abschnitt 2
Besondere Ausgleichsregelung
Auf Antrag begrenzt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle abnahmestellenbezogen
1. nach Maßgabe des § 61 64 die EEG-Umlage
für Strom, der von stromkostenintensiven Unternehmen selbst verbraucht
wird, um den Beitrag dieser Unternehmen zur EEG-Umlage in einem Maße zu
halten, das mit ihrer internationalen Wettbewerbssituation vereinbar ist, und
ihre Abwanderung in das Ausland zu verhindern, und
2. nach Maßgabe des § 62 65 die EEG-Umlage
für Strom, der von Schienenbahnen selbst verbraucht wird, um die intermodale
Wettbewerbsfähigkeit der Schienenbahnen zu erhalten,
soweit hierdurch jeweils die Ziele des Gesetzes nicht gefährdet werden und die Begrenzung mit dem Interesse der Gesamtheit der Stromverbraucher vereinbar ist.
§ 64 Stromkostenintensive Unternehmen
(1) Bei einem Unternehmen, das einer Branche nach Anlage 4 zuzuordnen ist, erfolgt die Begrenzung nur, soweit es nachweist, dass und inwieweit
1. im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr die nach §
57 60 Absatz 2 oder § 58 61 umlagepflichtige
und selbst verbrauchte Strommenge an einer Abnahmestelle, an der das Unternehmen
einer Branche nach Anlage 4 zuzuordnen ist, mehr als 1 Gigawattstunde betragen
hat,
2. die Stromkostenintensität
a) bei einem Unternehmen, das einer Branche nach Liste 1 der Anlage 4 zuzuordnen ist, mindestens den folgenden Wert betragen hat:
aa) 16 Prozent für die Begrenzung im Kalenderjahr 2015 und
bb) 17 Prozent für die Begrenzung ab dem Kalenderjahr 2016,
b) bei einem Unternehmen, das einer Branche nach Liste 2 der Anlage 4 zuzuordnen ist, mindestens 20 Prozent betragen hat und
3. das Unternehmen ein zertifiziertes Energie- oder Umweltmanagementsystem
betreibt. das Unternehmen ein zertifiziertes Energie- oder Umweltmanagementsystem
oder, sofern das Unternehmen im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr weniger
als 5 Gigawattstunden Strom verbraucht hat, ein alternatives System zur Verbesserung
der Energieeffizienz nach § 3 der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung
in der jeweils zum Zeitpunkt des Endes des letzten abgeschlossenen Geschäftsjahrs
geltenden Fassung betreibt.
(2) Die EEG-Umlage wird an den Abnahmestellen, an denen das Unternehmen einer Branche nach Anlage 4 zuzuordnen ist, für den Strom, den das Unternehmen dort im Begrenzungszeitraum selbst verbraucht, wie folgt begrenzt:
1. Die EEG-Umlage wird für den Stromanteil bis einschließlich 1 Gigawattstunde nicht begrenzt (Selbstbehalt). Dieser Selbstbehalt muss im Begrenzungsjahr zuerst gezahlt werden.
2. Die EEG-Umlage wird für den Stromanteil über 1 Gigawattstunde
auf 15 Prozent der nach § 57 60 Absatz 2 ermittelten EEG-Umlage
begrenzt.
3. Die Höhe der nach Nummer 2 zu zahlenden EEG-Umlage wird in Summe aller begrenzten Abnahmestellen des Unternehmens auf höchstens den folgenden Anteil der Bruttowertschöpfung begrenzt, die das Unternehmen im arithmetischen Mittel der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre erzielt hat:
a) 0,5 Prozent der Bruttowertschöpfung, sofern die Stromkostenintensität des Unternehmens mindestens 20 Prozent betragen hat, oder
b) 4,0 Prozent der Bruttowertschöpfung, sofern die Stromkostenintensität des Unternehmens weniger als 20 Prozent betragen hat.
4. Die Begrenzung nach den Nummern 2 und 3 erfolgt nur so weit,
dass die von dem Unternehmen zu zahlende EEG-Umlage für den Stromanteil
über 1 Gigawattstunde den folgenden Wert von 0,1 Cent je Kilowattstunde
nicht unterschreitet; der Selbstbehalt nach Nummer 1 bleibt unberührt.:
a) 0,05 Cent pro Kilowattstunde an Abnahmestellen, an denen das Unternehmen einer Branche mit der laufenden Nummer 130, 131 oder 132 nach Anlage 4 zuzuordnen ist, oder
b) 0,1 Cent pro Kilowattstunde an sonstigen Abnahmestellen;
der Selbstbehalt nach Nummer 1 bleibt unberührt.
(3) Die Erfüllung der Voraussetzungen nach den Absätzen
1 und 2 ist wie folgt nachzuweisen: Die Erfüllung der Voraussetzungen
nach Absatz 1 und die Bruttowertschöpfung, die nach Absatz 2 Nummer 3 für
die Begrenzungsentscheidung zugrunde gelegt werden muss (Begrenzungsgrundlage),
sind wie folgt nachzuweisen:
1. für die Voraussetzungen nach Absatz 1 Nummer 1 und 2 und die Begrenzungsgrundlage nach Absatz 2 durch
a) die Stromlieferungsverträge und die Stromrechnungen für das letzte abgeschlossene Geschäftsjahr,
b) die Angabe der jeweils in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren von einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen gelieferten oder selbst erzeugten und selbst verbrauchten sowie weitergeleiteten Strommengen und
c) die Bescheinigung eines Wirtschaftsprüfers, einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eines vereidigten Buchprüfers oder einer Buchprüfungsgesellschaft auf Grundlage der geprüften Jahresabschlüsse nach den Vorgaben des Handelsgesetzbuches für die letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre; die Bescheinigung muss die folgenden Angaben enthalten:
aa) Angaben zum Betriebszweck und zu der Betriebstätigkeit des Unternehmens,
bb) Angaben zu den Strommengen des Unternehmens, die von Elektrizitätsversorgungsunternehmen geliefert oder selbst erzeugt und selbst verbraucht wurden, einschließlich der Angabe, in welcher Höhe ohne Begrenzung für diese Strommengen die EEG-Umlage zu zahlen gewesen wäre, und
cc) sämtliche Bestandteile der Bruttowertschöpfung;
auf die Bescheinigung sind die §§ 319 Absatz 2 bis 4, 319b Absatz 1, 320 Absatz 2 und 323 des Handelsgesetzbuchs entsprechend anzuwenden; in der Bescheinigung ist darzulegen, dass die in ihr enthaltenen Daten mit hinreichender Sicherheit frei von wesentlichen Falschangaben und Abweichungen sind; bei der Ermittlung der Bruttowertschöpfung ist eine Wesentlichkeitsschwelle von fünf Prozent ausreichend,
d) einen Nachweis über die Klassifizierung des Unternehmens durch die statistischen Ämter der Länder in Anwendung der Klassifikation der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamtes, Ausgabe 2008, und die Einwilligung des Unternehmens, dass sich das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle von den statistischen Ämtern der Länder die Klassifizierung des bei ihnen registrierten Unternehmens und seiner Betriebsstätten übermitteln lassen kann,
2. für die Voraussetzungen nach Absatz 1 Nummer 3 durch ein
gültiges DIN EN ISO 50001-Zertifikat, oder einen gültigen Eintragungs-
oder Verlängerungsbescheid der EMAS-Registrierungsstelle über die
Eintragung in das EMAS-Register oder einen gültigen Nachweis des Betriebs
eines alternativen Systems zur Verbesserung der Energieeffizienz; §
4 Absatz 1 und 2 der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung in der jeweils
zum Zeitpunkt des Endes des letzten abgeschlossenen Geschäftsjahrs geltenden
Fassung ist entsprechend anzuwenden.
(4) Unternehmen, die nach dem 30. Juni des Vorjahres neu gegründet wurden, können abweichend von Absatz 3 Nummer 1 im ersten Jahr nach der Neugründung Daten über ein Rumpfgeschäftsjahr übermitteln, im zweiten Jahr nach der Neugründung Daten für das erste abgeschlossene Geschäftsjahr und im dritten Jahr nach der Neugründung Daten für das erste und zweite abgeschlossene Geschäftsjahr. Für das erste Jahr nach der Neugründung ergeht die Begrenzungsentscheidung unter Vorbehalt des Widerrufs. Nach Vollendung des ersten abgeschlossenen Geschäftsjahres erfolgt eine nachträgliche Überprüfung der Antragsvoraussetzungen und des Begrenzungsumfangs durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle anhand der Daten des abgeschlossenen Geschäftsjahres. Absatz 3 ist im Übrigen entsprechend anzuwenden. Neu gegründete Unternehmen sind nur solche, die unter Schaffung von im Wesentlichen neuem Betriebsvermögen ihre Tätigkeit erstmals aufnehmen; sie dürfen nicht durch Umwandlung entstanden sein. Neu geschaffenes Betriebsvermögen liegt vor, wenn über das Grund- und Stammkapital hinaus weitere Vermögensgegenstände des Anlage- oder Umlaufvermögens erworben, gepachtet oder geleast wurden. Es wird unwiderleglich vermutet, dass der Zeitpunkt der Neugründung der Zeitpunkt ist, an dem erstmals Strom zu Produktionszwecken verbraucht wird.
(5) Die Absätze 1 bis 4 sind für selbständige Teile eines Unternehmens, das einer Branche nach Liste 1 der Anlage 4 zuzuordnen ist, entsprechend anzuwenden. Ein selbständiger Unternehmensteil liegt nur vor, wenn es sich um einen Teilbetrieb mit eigenem Standort oder einen vom übrigen Unternehmen am Standort abgegrenzten Betrieb mit den wesentlichen Funktionen eines Unternehmens handelt, der Unternehmensteil jederzeit als rechtlich selbständiges Unternehmen seine Geschäfte führen könnte, seine Erlöse wesentlich mit externen Dritten erzielt und über eine eigene Abnahmestelle verfügt. Für den selbständigen Unternehmensteil sind eine eigene Bilanz und eine eigene Gewinn- und Verlustrechnung in entsprechender Anwendung der für alle Kaufleute geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufzustellen. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung nach Satz 3 sind in entsprechender Anwendung der §§ 317 bis 323 des Handelsgesetzbuches zu prüfen.
(6) Im Sinne dieses Paragraphen ist
1. „Abnahmestelle“ die Summe aller räumlich und physikalisch zusammenhängenden elektrischen Einrichtungen einschließlich der Eigenversorgungsanlagen eines Unternehmens, die sich auf einem in sich abgeschlossenen Betriebsgelände befinden und über einen oder mehrere Entnahmepunkte mit dem Netz verbunden sind; sie muss über eigene Stromzähler an allen Entnahmepunkten und Eigenversorgungsanlagen verfügen,
2. „Bruttowertschöpfung“ die Bruttowertschöpfung des Unternehmens zu Faktorkosten nach der Definition des Statistischen Bundesamtes, Fachserie 4, Reihe 4.3, Wiesbaden 2007, ohne Abzug der Personalkosten für Leiharbeitsverhältnisse, und
3. „Stromkostenintensität“ das Verhältnis
der maßgeblichen Stromkosten einschließlich der Stromkosten für
nach § 58 61 umlagepflichtige selbst verbrauchte Strommengen
zum arithmetischen Mittel der Bruttowertschöpfung in den letzten drei abgeschlossenen
Geschäftsjahren des Unternehmens; hierbei werden die maßgeblichen
Stromkosten berechnet durch die Multiplikation des arithmetischen Mittels des
Stromverbrauchs des Unternehmens in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren
oder dem standardisierten Stromverbrauch, der nach Maßgabe einer Verordnung
nach § 91 94 Nummer 6 ermittelt wird, mit dem durchschnittlichen
Strompreis für Unternehmen mit ähnlichen Stromverbräuchen, der
nach Maßgabe einer Verordnung nach § 91 94 Nummer
7 zugrunde zu legen ist; die durch vorangegangene Begrenzungsentscheidungen
hervorgerufenen Wirkungen bleiben bei der Berechnung der Stromkostenintensität
außer Betracht.
(7) Für die Zuordnung eines Unternehmens zu den Branchen nach Anlage 4 ist der Zeitpunkt des Endes des letzten abgeschlossenen Geschäftsjahrs maßgeblich.
(1) Bei einer Schienenbahn erfolgt die Begrenzung der EEG-Umlage nur, sofern sie nachweist, dass und inwieweit im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr die an der betreffenden Abnahmestelle selbst verbrauchte Strommenge unmittelbar für den Fahrbetrieb im Schienenbahnverkehr verbraucht wurde und unter Ausschluss der rückgespeisten Energie mindestens 2 Gigawattstunden betrug.
(2) Für eine Schienenbahn wird die EEG-Umlage für die
gesamte Strommenge, die das Unternehmen unmittelbar für den Fahrbetrieb
im Schienenbahnverkehr selbst verbraucht, unter Ausschluss der rückgespeisten
Energie an der betreffenden Abnahmestelle auf 20 Prozent der nach § 57
60 Absatz 2 1 ermittelten EEG-Umlage begrenzt.
(3) Abnahmestelle im Sinne der Absätze 1 und 2 ist die Summe
der Verbrauchsstellen für den Fahrbetrieb im Schienenbahnverkehr des Unternehmens.
§ 61 64 Absatz 3 Nummer 1 Buchstabe a bis c und
Absatz 4 ist entsprechend anzuwenden, wobei die Bescheinigung nach §
61 Absatz 3 Nummer 1 Buchstabe c auch die Angaben zu den Mengen des unmittelbar
für den Fahrbetrieb im Schienenbahnverkehr selbst verbrauchten Stroms und
der rückgespeisten Energie enthalten muss. Es wird unwiderleglich vermutet,
dass der Zeitpunkt der Neugründung der Zeitpunkt ist, zu dem erstmals Strom
zu Fahrbetriebszwecken verbraucht wird.
§ 66 Antragstellung und Entscheidungswirkung
(1) Der Antrag nach § 60 63 in Verbindung
mit § 61 64 einschließlich der Bescheinigungen nach
§ 61 64 Absatz 3 Nummer 1 Buchstabe c und Nummer 2 ist
jeweils zum 30. Juni eines Jahres (materielle Ausschlussfrist) für das
folgende Kalenderjahr zu stellen. Satz 1 ist entsprechend anzuwenden auf Anträge
nach § 60 63 in Verbindung mit § 62 65
einschließlich der Bescheinigungen nach § 61 64 Absatz
3 Nummer 1 Buchstabe c. Einem Antrag nach den Sätzen 1 und 2 müssen
die übrigen in den §§ 61 64 oder 62 65
genannten Unterlagen beigefügt werden.
(2) Ab dem Antragsjahr 2015 muss der Antrag elektronisch über das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingerichtete Portal gestellt werden. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wird ermächtigt, Ausnahmen von der Pflicht zur elektronischen Antragstellung nach Satz 1 durch Allgemeinverfügung, die im Bundesanzeiger bekannt zu machen ist, verbindlich festzulegen.
(3) Neu gegründete Unternehmen im Sinne des § 61
64 Absatz 4 können den Antrag abweichend von Absatz 1 Satz 1 bis
zum 30. September eines Jahres für das folgende Kalenderjahr stellen. Satz
1 ist für neu gegründete Schienenbahnen entsprechend anzuwenden.
(4) Die Entscheidung ergeht mit Wirkung gegenüber der antragstellenden Person, dem Elektrizitätsversorgungsunternehmen und dem regelverantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber. Sie wirkt jeweils für das dem Antragsjahr folgende Kalenderjahr (Begrenzungsjahr).
(5) Der Anspruch des an der betreffenden Abnahmestelle regelverantwortlichen
Übertragungsnetzbetreibers auf Zahlung der EEG-Umlage gegenüber den
betreffenden Elektrizitätsversorgungsunternehmen wird nach Maßgabe
der Entscheidung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle begrenzt.
Die Übertragungsnetzbetreiber haben diese Begrenzung beim Ausgleich nach
§ 56 58 zu berücksichtigen. Erfolgt während des
Geltungszeitraums der Entscheidung ein Wechsel des an der betreffenden Abnahmestelle
regelverantwortlichen Übertragungsnetzbetreibers oder des betreffenden
Elektrizitätsversorgungsunternehmens, muss die begünstigte Person
dies dem Übertragungsnetzbetreiber oder dem Elektrizitätsversorgungsunternehmen
und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unverzüglich
mitteilen.
§ 67 Umwandlung von Unternehmen
(1) Wurde das antragstellende Unternehmen in seinen letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren vor der Antragstellung oder in dem danach liegenden Zeitraum bis zum Ende der materiellen Ausschlussfrist umgewandelt, so kann das antragstellende Unternehmen für den Nachweis der Anspruchsvoraussetzungen auf die Daten des Unternehmens vor seiner Umwandlung nur zurückgreifen, wenn die wirtschaftliche und organisatorische Einheit dieses Unternehmens nach der Umwandlung nahezu vollständig in dem antragstellenden Unternehmen erhalten geblieben ist. Andernfalls ist § 64 Absatz 4 Satz 1 bis 4 entsprechend anzuwenden.
(2) Wird das antragstellende oder begünstigte Unternehmen umgewandelt, so hat es dies dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unverzüglich schriftlich anzuzeigen.
(3) Geht durch die Umwandlung eines begünstigten Unternehmens dessen wirtschaftliche und organisatorische Einheit nahezu vollständig auf ein anderes Unternehmen über, so überträgt auf Antrag des anderen Unternehmens das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle den Begrenzungsbescheid auf dieses. Die Pflicht des antragstellenden Unternehmens zur Zahlung der nach § 60 Absatz 1 ermittelten EEG-Umlage besteht nur dann, wenn das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle den Antrag auf Übertragung des Begrenzungsbescheides ablehnt. In diesem Fall beginnt die Zahlungspflicht der nach § 60 Absatz 1 ermittelten EEG-Umlage mit dem Wirksamwerden der Umwandlung.
(4) Die Absätze 1 und 3 sind auf selbständige Unternehmensteile und auf Schienenbahnen entsprechend anzuwenden.
§ 68 Rücknahme der Entscheidung, Auskunft, Betretungsrecht
(1) Die Entscheidung nach § 60 63 ist mit
Wirkung auch für die Vergangenheit zurückzunehmen, wenn bekannt wird,
dass bei ihrer Erteilung die Voraussetzungen nach den §§ 61
64 oder 62 65 nicht vorlagen.
(2) Zum Zweck der Prüfung der gesetzlichen Voraussetzungen sind die Bediensteten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und dessen Beauftragte befugt, von den für die Begünstigten handelnden natürlichen Personen für die Prüfung erforderliche Auskünfte zu verlangen, innerhalb der üblichen Geschäftszeiten die geschäftlichen Unterlagen einzusehen und zu prüfen sowie Betriebs- und Geschäftsräume sowie die dazugehörigen Grundstücke der begünstigten Personen während der üblichen Geschäftszeiten zu betreten. Die für die Begünstigten handelnden natürlichen Personen müssen die verlangten Auskünfte erteilen und die Unterlagen zur Einsichtnahme vorlegen. Zur Auskunft Verpflichtete können die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung sie selbst oder in § 383 Absatz 1 Nummer 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichnete Angehörige der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten aussetzen würde.
§ 65 Mitwirkungs- und Auskunftspflicht
Unternehmen und Schienenbahnen, die eine Entscheidung nach §
60 63 beantragen oder erhalten haben, müssen bei der Evaluierung
und Fortschreibung der §§ 60 bis 64 §§ 63 bis
68 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesamt
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder deren Beauftragten mitwirken.
Sie müssen erteilen
1. Auskunft über sämtliche von ihnen selbst verbrauchten Strommengen, auch solche, die nicht von der Begrenzungsentscheidung erfasst sind, um eine Grundlage für die Entwicklung von Effizienzanforderungen zu schaffen,
2. Auskunft über mögliche und umgesetzte effizienzsteigernde Maßnahmen, insbesondere Maßnahmen, die durch den Betrieb des Energie- oder Umweltmanagementsystems oder eines alternativen Systems zur Verbesserung der Energieeffizienz aufgezeigt wurden,
3. Auskunft über sämtliche Bestandteile der Stromkosten des Unternehmens, soweit dies für die Ermittlung durchschnittlicher Strompreise für Unternehmen mit ähnlichen Stromverbräuchen erforderlich ist, und
4. auf Verlangen weitere Auskünfte, die zur Evaluierung und
Fortschreibung der §§ 60 bis 64 §§ 63 bis 68
erforderlich sind.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle kann die
Art der Auskunftserteilung nach Satz 2 Nummer 1 bis 4 näher ausgestalten.
Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse müssen gewahrt werden.
Teil 5
Transparenz
Abschnitt 1
Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten
Anlagenbetreiber, Netzbetreiber und Elektrizitätsversorgungsunternehmen
müssen einander die für den bundesweiten Ausgleich nach den §§
54 bis 59 §§ 56 bis 62 jeweils erforderlichen Daten, insbesondere
die in den §§ 67 bis 70 §§ 71 bis 74 genannten Daten,
unverzüglich zur Verfügung stellen. § 59 62 ist
entsprechend anzuwenden.
Anlagenbetreiber müssen dem Netzbetreiber
1. bis zum 28. Februar eines Jahres alle für die Endabrechnung des Vorjahres erforderlichen Daten zur Verfügung stellen und
2. bei Biomasseanlagen nach den §§ 42 bis 44
§§ 44 bis 46 die Art und Menge der Einsatzstoffe sowie Angaben zu
Wärmenutzungen und eingesetzten Technologien nach § 43 45
Absatz 2 oder § 45 47 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 oder zu
dem Anteil eingesetzter Gülle nach § 44 46 Nummer
3 in der für die Nachweisführung nach § 45 47
vorgeschriebenen Weise übermitteln.
(1) Netzbetreiber, die nicht Übertragungsnetzbetreiber sind, müssen ihrem vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber
1. die folgenden Angaben unverzüglich, nachdem sie verfügbar sind, zusammengefasst übermitteln:
a) die tatsächlich geleisteten finanziellen Förderungen für Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas oder für die Bereitstellung installierter Leistung nach den Förderbestimmungen des Erneuerbare-Energien- Gesetzes in der für die jeweilige Anlage anzuwendenden Fassung,
b) die von den Anlagenbetreibern erhaltenen Meldungen nach § 21 Absatz 1, jeweils gesondert für die verschiedenen Veräußerungsformen nach § 20 Absatz 1,
c) bei Wechseln in die Veräußerungsform nach § 20 Absatz 1 Nummer 4 zusätzlich zu den Angaben nach Buchstabe b den Energieträger, aus dem der Strom in der jeweiligen Anlage erzeugt wird, die installierte Leistung der Anlage sowie die Dauer, seit der die betreffende Anlage diese Veräußerungsform bereits nutzt,
d) die Kosten für die Nachrüstung nach § 55
57 Absatz 2 in Verbindung mit der Systemstabilitätsverordnung,
die Anzahl der nachgerüsteten Anlagen und die von ihnen erhaltenen Angaben
nach § 67 71 sowie
e) die sonstigen für den bundesweiten Ausgleich erforderlichen Angaben,
2. bis zum 31. Mai eines Jahres mittels Formularvorlagen, die
der Übertragungsnetzbetreiber auf seiner Internetseite zur Verfügung
stellt, in elektronischer Form die Endabrechnung für das Vorjahr sowohl
für jede einzelne Anlage als auch zusammengefasst vorlegen; § 30
32 Absatz 3 und 4 ist entsprechend anzuwenden; bis zum 31. Mai eines
Jahres ist dem vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber ein Nachweis über
die nach § 55 57 Absatz 2 Satz 1 zu ersetzenden Kosten
vorzulegen; spätere Änderungen der Ansätze sind dem Übertragungsnetzbetreiber
unverzüglich mitzuteilen und bei der nächsten Abrechnung zu berücksichtigen.
(2) Für die Ermittlung der auszugleichenden Energiemengen und Zahlungen finanzieller Förderungen nach Absatz 1 sind insbesondere erforderlich
1. die Angabe der Spannungsebene, an die die Anlage angeschlossen ist,
2. die Höhe der vermiedenen Netzentgelte nach § 55
57 Absatz 3,
3. die Angabe, inwieweit der Netzbetreiber die Energiemengen von einem nachgelagerten Netz abgenommen hat, und
4. die Angabe, inwieweit der Netzbetreiber die Energiemengen nach Nummer 3 an Letztverbraucher, Netzbetreiber oder Elektrizitätsversorgungsunternehmen abgegeben oder sie selbst verbraucht hat.
§ 73 Übertragungsnetzbetreiber
(1) Für Übertragungsnetzbetreiber ist § 68
72 entsprechend anzuwenden mit der Maßgabe, dass die Angaben
und die Endabrechnung nach § 68 72 Absatz 1 für Anlagen,
die unmittelbar oder mittelbar nach § 11 Absatz 2 an ihr Netz angeschlossen
sind, unbeschadet des § 73 77 Absatz 4 auf ihrer Internetseite
veröffentlicht werden müssen.
(2) Übertragungsnetzbetreiber müssen ferner den Elektrizitätsversorgungsunternehmen,
für die sie regelverantwortlich sind, bis zum 31. Juli eines Jahres die
Endabrechnung für die EEG-Umlage des jeweiligen Vorjahres vorlegen. §
68 72 Absatz 2 ist entsprechend anzuwenden.
(3) Die Übertragungsnetzbetreiber müssen weiterhin die Daten für die Berechnung der Marktprämie nach Maßgabe der Anlage 1 Nummer 3 zu diesem Gesetz in nicht personenbezogener Form und den tatsächlichen Jahresmittelwert des Marktwerts für Strom aus solarer Strahlungsenergie („MWSolar(a)“) veröffentlichen.
(4) Übertragungsnetzbetreiber, die von ihrem Recht nach §
57 59
Absatz 3 § 60 Absatz 2 Satz 3 Gebrauch machen, müssen alle
Netzbetreiber, in deren Netz der Bilanzkreis physische Entnahmestellen hat,
über die Kündigung des Bilanzkreises
Bilanzkreisvertrages informieren.
§ 74 Elektrizitätsversorgungsunternehmen
Elektrizitätsversorgungsunternehmen müssen ihrem regelverantwortlichen
Übertragungsnetzbetreiber unverzüglich die an Letztverbraucher gelieferte
Energiemenge elektronisch mitteilen und bis zum 31. Mai die Endabrechnung für
das Vorjahr vorlegen. Soweit die Belieferung über Bilanzkreise erfolgt,
müssen die Energiemengen bilanzkreisscharf mitgeteilt werden. Satz 1 ist
auf Eigenversorger entsprechend anzuwenden, es sei denn, dass; ausgenommen
sind Strom aus Bestandsanlagen, für den nach § 61 Absatz 3 und 4 keine
Umlagepflicht besteht, und Strom aus Stromerzeugungsanlagen im Sinne des §
61 Absatz 2 Nummer 4, wenn die installierte Leistung der Eigenerzeugungsanlage
10 Kilowatt und die selbst verbrauchte Strommenge 10 Megawattstunden pro Kalenderjahr
nicht überschreitet. Die Übertragungsnetzbetreiber müssen unverzüglich,
spätestens jedoch ab dem 1. Januar 2016, bundesweit einheitliche Verfahren
für die vollständig automatisierte elektronische Übermittlung
der Daten nach Satz 2 zur Verfügung stellen, die den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes
genügen.
Die zusammengefaßten Endabrechnungen der Netzbetreiber
nach § 68 72 Absatz 1 Nummer 2 müssen durch einen
Wirtschaftsprüfer, eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einen vereidigten
Buchprüfer oder eine Buchprüfungsgesellschaft geprüft werden.
Im Übrigen können die Netzbetreiber und Elektrizitätsversorgungsunternehmen
verlangen, dass die Endabrechnungen nach den §§ 69 73
und 70 74 bei Vorlage durch einen Wirtschaftsprüfer, eine
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einen vereidigten Buchprüfer oder
eine Buchprüfungsgesellschaft geprüft werden. Bei der Prüfung
sind zu berücksichtigen:
1. die höchstrichterliche Rechtsprechung,
2. die Entscheidungen der Bundesnetzagentur nach § 81
85 und
3. die Entscheidungen der Clearingstelle nach § 77
81 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1 oder Absatz 5.
Für die Prüfung nach Satz 1 und 2 sind die
§§ 319 Absatz 2 bis 4, § 319b Absatz 1, § 320 Absatz 2 und
§ 323 des Handelsgesetzbuches entsprechend anzuwenden.
§ 76 Information der Bundesnetzagentur
(1) Netzbetreiber müssen die Angaben, die sie nach §
67 71 von den Anlagenbetreibern erhalten, die Angaben nach §
68 72 Absatz 2 Nummer 1 und die Endabrechnungen nach §
68 72 Absatz 1 Nummer 2 sowie § 69 73 Absatz
2 einschließlich der zu ihrer Überprüfung erforderlichen Daten
zum Ablauf der jeweiligen Fristen der Bundesnetzagentur in elektronischer Form
vorlegen; für Elektrizitätsversorgungsunternehmen und Eigenversorger
ist Halbsatz 1 der erste Halbsatz hinsichtlich der Angaben nach
§ 70 74 entsprechend anzuwenden.
(2) Soweit die Bundesnetzagentur Formularvorlagen bereitstellt,
müssen Netzbetreiber, Elektrizitätsversorgungsunternehmen und Anlagenbetreiber
die Daten in dieser Form übermitteln. Die Daten nach Absatz 1 mit Ausnahme
der Strombezugskosten werden dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
von der Bundesnetzagentur für statistische Zwecke sowie die Evaluation
des Gesetzes und die Berichterstattungen nach den §§ 93 bis 95
§§ 97 bis 99zur Verfügung gestellt.
§ 77 Information der Öffentlichkeit
(1) Netzbetreiber und Elektrizitätsversorgungsunternehmen müssen auf ihren Internetseiten veröffentlichen
1. die Angaben nach den §§ 66 bis 70 §§
70 bis 74 unverzüglich nach ihrer Übermittlung und
2. einen Bericht über die Ermittlung der von ihnen nach den
§§ 66 bis 70 §§ 70 bis 74 mitgeteilten Daten
unverzüglich nach dem 30. September eines Jahres.
Sie müssen die Angaben und den Bericht zum Ablauf des Folgejahres
vorhalten. § 69 73 Absatz 1 bleibt unberührt.
(2) Die Übertragungsnetzbetreiber müssen die nach §
55 57 Absatz 1 finanziell geförderten und nach § 57
59 Absatz 1 vermarkteten Strommengen sowie die Angaben nach §
68 72 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe c nach Maßgabe der Ausgleichsmechanismusverordnung
auf einer gemeinsamen Internetseite in nicht personenbezogener Form veröffentlichen.
(3) Die Angaben und der Bericht müssen eine sachkundige dritte Person in die Lage versetzen, ohne weitere Informationen die finanziellen Förderungen und die gefördertem Energiemengen vollständig nachvollziehen zu können.
(4) Angaben, die auf Grund der Rechtsverordnung nach § 90
93 im Internet veröffentlicht werden, müssen von den Netzbetreibern
nicht veröffentlicht werden.
Abschnitt 2
Stromkennzeichnung und Doppelvermarktungsverbot
§ 78 Stromkennzeichnung entsprechend der EEG-Umlage
(1) Elektrizitätsversorgungsunternehmen erhalten im Gegenzug
zur Zahlung der EEG-Umlage nach § 57 59
Absatz 2 § 60 Absatz 1 das Recht, Strom als „Erneuerbare
Energien, gefördert nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz“ zu kennzeichnen.
Die Eigenschaft des Stroms ist gegenüber Letztverbrauchern im Rahmen der
Stromkennzeichnung nach Maßgabe der Absätze 2 bis 4 und des §
42 des Energiewirtschaftsgesetzes ausweisen.
(2) Der nach Absatz 1 gegenüber ihren Letztverbrauchern ausgewiesene Anteil berechnet sich in Prozent, indem die EEG-Umlage, die das Elektrizitätsversorgungsunternehmen tatsächlich für die an ihre Letztverbraucher gelieferte Strommenge in einem Jahr gezahlt hat,
1. mit dem EEG-Quotienten nach Absatz 3 multipliziert wird,
2. danach durch die gesamte in diesem Jahr an ihre Letztverbraucher gelieferte Strommenge dividiert wird und
3. anschließend mit Hundert multipliziert wird.
Der nach Absatz 1 ausgewiesene Anteil ist unmittelbarer Bestandteil der gelieferten Strommenge und kann nicht getrennt ausgewiesen oder weiter vermarktet werden.
(3) Der EEG-Quotient ist das Verhältnis der Summe der Strommenge,
für die in dem vergangenen Kalenderjahr eine finanzielle Förderung
nach § 19 in Anspruch genommen wurde, zu den gesamten durch die Übertragungsnetzbetreiber
erhaltenen Einnahmen aus der EEG-Umlage für die von den Elektrizitätsversorgungsunternehmen
im vergangenen Kalenderjahr gelieferten Strommengen an Letztverbraucher. Die
Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichen auf einer gemeinsamen Internetplattform
in einheitlichem Format bis zum 30. September 2011
und in den folgenden Jahren jährlich
bis zum 31. Juli den EEG-Quotienten in nicht personenbezogener Form für
das jeweils vorangegangene Kalenderjahr.
(4) Die Anteile der nach § 42 Absatz 1 Nummer 1 und Absatz 3 des Energiewirtschaftsgesetzes anzugebenden Energieträger sind mit Ausnahme des Anteils für „Strom aus erneuerbaren Energien, gefördert nach dem Erneuerbare-Energien- Gesetz“ entsprechend anteilig für den jeweiligen Letztverbraucher um den nach Absatz 1 auszuweisenden Prozentsatz zu reduzieren.
(5) Elektrizitätsversorgungsunternehmen weisen gegenüber
Letztverbrauchern, deren Pflicht zur Zahlung der EEG-Umlage nach den §§
60 bis 64 §§ 63 bis 68 begrenzt ist, zusätzlich
zu dem Gesamtenergieträgermix einen gesonderten nach den Sätzen 3
und 4 zu berechnenden „Energieträgermix für nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
privilegierte Unternehmen“ aus. In diesem Energieträgermix sind die
Anteile nach § 42 Absatz 1 Nummer 1 des Energiewirtschaftsgesetzes auszuweisen.
Der Anteil in Prozent für „Erneuerbare Energien, gefördert nach
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz“ berechnet sich abweichend von Absatz
2, indem die EEG-Umlage, die das Elektrizitätsversorgungsunternehmen tatsächlich
für die in einem Jahr an den jeweiligen Letztverbraucher gelieferte Strommenge
gezahlt hat,
1. mit dem EEG-Quotienten nach Absatz 3 multipliziert wird,
2. danach durch die gesamte an den jeweiligen Letztverbraucher gelieferte Strommenge dividiert wird und
3. anschließend mit Hundert multipliziert wird.
Die Anteile der anderen nach § 42 Absatz 1 Nummer 1 des Energiewirtschaftsgesetzes anzugebenden Energieträger sind entsprechend anteilig für den jeweiligen Letztverbraucher um den nach Satz 3 berechneten Prozentsatz zu reduzieren.
(6) Für Eigenversorger, die nach § 58 61
die EEG-Umlage zahlen müssen, sind die Absätze 1 bis 5 mit der Maßgabe
entsprechend anzuwenden, dass ihr eigener Strom anteilig als „Strom aus
erneuerbaren Energien, gefördert nach dem Erneuerbare- Energien-Gesetz“
anzusehen ist.
(1) Die zuständige Behörde stellt Anlagenbetreibern Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien aus, der nach § 20 Absatz 1 Nummer 2 auf sonstige Weise direkt vermarktet wird. Die zuständige Behörde überträgt und entwertet Herkunftsnachweise. Ausstellung, Übertragung und Entwertung erfolgen elektronisch und nach Maßgabe der Herkunftsnachweisverordnung. Die Herkunftsnachweise müssen vor Missbrauch geschützt sein.
(2) Die zuständige Behörde erkennt auf Antrag nach Maßgabe der Herkunftsnachweisverordnung ausländische Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien an. Satz 1 ist nur für Herkunftsnachweise anzuwenden, die mindestens die Vorgaben des Artikels 15 Absatz 6 und 9 der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG (ABl. L 140 vom 5.6.2009, S. 16) erfüllen. Strom, für den ein Herkunftsnachweis nach Satz 1 anerkannt worden ist, gilt als Strom, der nach § 20 Absatz 1 Nummer 2 auf sonstige Weise direkt vermarktet wird.
(3) Die zuständige Behörde richtet eine elektronische Datenbank ein, in der die Ausstellung, Anerkennung, Übertragung und Entwertung von Herkunftsnachweisen registriert werden (Herkunftsnachweisregister).
(4) Zuständige Behörde im Sinne der Absätze 1 bis 3 ist das Umweltbundesamt.
(5) Herkunftsnachweise sind keine Finanzinstrumente im Sinne des § 1 Absatz 11 des Kreditwesengesetzes oder des § 2 Absatz 2b des Wertpapierhandelsgesetzes.
(1) Strom aus erneuerbaren Energien und aus Grubengas sowie in
ein Gasnetz eingespeistes Deponie- oder Klärgas und Gas aus Biomasse dürfen
nicht mehrfach verkauft, anderweitig überlassen oder entgegen § 54
56 an eine dritte Person veräußert werden. Strom aus erneuerbaren
Energien oder aus Grubengas darf insbesondere nicht in mehreren Veräußerungsformen
nach § 20 Absatz 1 oder mehrfach in derselben Form nach § 20 Absatz
1 veräußert werden. Solange Anlagenbetreiber Strom aus ihrer Anlage
in einer Veräußerungsform nach § 20 Absatz 1 veräußern,
bestehen keine Ansprüche aus einer anderen Veräußerungsform
nach § 20 Absatz 1. Die Vermarktung als Regelenergie ist im Rahmen der
Direktvermarktung nicht als mehrfacher Verkauf oder anderweitige Überlassung
von Strom anzusehen.
(2) Anlagenbetreiber, die eine finanzielle Förderung nach § 19 für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas in Anspruch nehmen, dürfen Herkunftsnachweise oder sonstige Nachweise, die die Herkunft des Stroms belegen, für diesen Strom nicht weitergeben. Gibt ein Anlagenbetreiber einen Herkunftsnachweis oder sonstigen Nachweis, der die Herkunft des Stroms belegt, für Strom aus erneuerbaren Energien oder aus Grubengas weiter, darf für diesen Strom keine finanzielle Förderung nach § 19 in Anspruch genommen werden.
(3) Solange im Rahmen einer gemeinsamen Projektumsetzung nach dem Projekt- Mechanismen-Gesetz für die Emissionsminderungen der Anlage Emissionsreduktionseinheiten erzeugt werden können, darf für den Strom aus der betreffenden Anlage der Anspruch nach § 19 nicht geltend gemacht werden.
Teil 6
Rechtsschutz und behördliches Verfahren
(1) Zu diesem Gesetz wird eine Clearingstelle eingerichtet. Der Betrieb erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durch eine juristische Person des Privatrechts.
(2) Die Clearingstelle ist zuständig für Fragen und Streitigkeiten
1. zur Anwendung der §§ 5, 7 bis 53, 66, 67, 76,
96 und 97 55, 70, 71, 80, 100 und 101 sowie der hierzu auf Grund
dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen,
2. zur Anwendung der Bestimmungen, die den in Nummer 1 genannten
Bestimmungen in einer vor dem 1. August 2014 geltenden Fassung dieses Gesetzes
entsprochen haben, und
3. zur Anwendung des § 61, soweit Anlagen betroffen sind, und
3. 4. zur Messung des für den Betrieb einer Anlage
gelieferten oder verbrauchten Stroms.
(3) Die Aufgaben der Clearingstelle sind
1. die Vermeidung von Streitigkeiten und
2. die Beilegung von Streitigkeiten.
Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben müssen die Regelungen
zum Schutz personenbezogener Daten und zum Schutz von Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen
sowie Entscheidungen der Bundesnetzagentur nach § 81 85
beachtet werden. Ferner sollen die Grundsätze der Richtlinie 2013/11/EU
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2013 über alternative
Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (ABl. L 165 vom 18.6.2013, S.
63) in entsprechender Anwendung berücksichtigt werden.
(4) Die Clearingstelle kann zur Vermeidung oder Beilegung von Streitigkeiten zwischen Verfahrensparteien
1. Verfahren zwischen den Verfahrensparteien auf ihren gemeinsamen Antrag durchführen; § 204 Absatz 1 Nummer 11 des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist entsprechend anzuwenden; die Verfahren können auch als schiedsgerichtliches Verfahren im Sinne des Zehnten Buchs der Zivilprozessordnung durchgeführt werden, wenn die Parteien eine Schiedsvereinbarung getroffen haben, oder
2. Stellungnahmen für ordentliche Gerichte, bei denen diese Streitigkeiten rechtshängig sind, auf deren Ersuchen abgeben.
Verfahrensparteien können Anlagenbetreiber, Direktvermarktungsunternehmer und Netzbetreiber sein. Ihr Recht, die ordentlichen Gerichte anzurufen, bleibt unberührt.
(5) Die Clearingstelle kann zur Vermeidung von Streitigkeiten ferner Verfahren zur Klärung von Fragen über den Einzelfall hinaus durchführen, sofern dies mindestens ein Anlagenbetreiber, ein Direktvermarktungsunternehmer, ein Netzbetreiber oder ein Verband beantragt und ein öffentliches Interesse an der Klärung dieser Fragen besteht. Verbände, deren satzungsgemäßer Aufgabenbereich von der Frage betroffen ist, sind zu beteiligen.
(6) Die Wahrnehmung der Aufgaben nach den Absätzen 3 bis
5 erfolgt nach Maßgabe der Verfahrensordnung, die sich die Clearingstelle
selbst gibt; diese Verfahrensordnung muss auch Regelungen dazu enthalten,
wie ein Schiedsverfahren durch die Clearingstelle durchgeführt wird. Erlass
und Änderungen der Verfahrensordnung bedürfen der vorherigen Zustimmung
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Aufgaben müssen
vorrangig und beschleunigt durchgeführt werden. Die Wahrnehmung der Aufgaben
steht jeweils unter dem Vorbehalt der vorherigen Zustimmung der Verfahrensparteien
zu der Verfahrensordnung. Sie ist keine Rechtsdienstleistung im Sinne des §
2 Absatz 1 des Rechtsdienstleistungsgesetzes. Eine Haftung der Betreiberin der
Clearingstelle für Vermögensschäden, die aus der Wahrnehmung
der Aufgaben entstehen, wird ausgeschlossen; dies gilt nicht für Vorsatz.
Die Verfahrensordnung muss auch Regelungen dazu enthalten, wie ein schiedsgerichtliches
Verfahren durch die Clearingstelle durchgeführt wird. Erlass und Änderungen
der Verfahrensordnung bedürfen der vorherigen Zustimmung des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Energie. Die Wahrnehmung der Aufgaben nach den Absätzen
3 bis 5 steht jeweils unter dem Vorbehalt der vorherigen Zustimmung der Verfahrensparteien
zu der Verfahrensordnung.
(7) Die Clearingstelle muss jährlich einen Tätigkeitsbericht
über die Wahrnehmung der Aufgaben nach den Absätzen 3 bis 5 auf ihrer
Internetseite in nicht personenbezogener Form veröffentlichen.
(8) Die Clearingstelle kann nach Maßgabe ihrer Verfahrensordnung
Entgelte zur Deckung des Aufwands für Handlungen nach Absatz 4 von den
Verfahrensparteien erheben. Verfahren nach Absatz 5 sind unentgeltlich durchzuführen.
Für sonstige Handlungen, die im Zusammenhang mit den Aufgaben nach den
Absätzen 3 bis 5 stehen, kann die Clearingstelle zur Deckung des Aufwands
Entgelte erheben.
(7) Die Clearingstelle muss die Aufgaben nach den Absätzen 3 bis 5 vorrangig und beschleunigt durchführen. Sie kann den Verfahrensparteien Fristen setzen und Verfahren bei nicht ausreichender Mitwirkung der Verfahrensparteien einstellen.
(8) Die Wahrnehmung der Aufgaben nach den Absätzen 3 bis 5 ist keine Rechtsdienstleistung im Sinne des § 2 Absatz 1 des Rechtsdienstleistungsgesetzes. Eine Haftung der Betreiberin der Clearingstelle für Vermögensschäden, die aus der Wahrnehmung der Aufgaben entstehen, wird ausgeschlossen; dies gilt nicht für Vorsatz.
Die §§ 8 bis 14 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb gelten für Verstöße gegen die §§ 19 bis 53 entsprechend.
§ 83 Einstweiliger Rechtsschutz
(1) Auf Antrag des Anlagenbetreibers kann das für die Hauptsache
zuständige Gericht bereits vor Errichtung der Anlage unter Berücksichtigung
der Umstände des Einzelfalles durch einstweilige Verfügung regeln,
dass der Schuldner der in den §§ 8, 11, 12, 19 und 50 52
bezeichneten Ansprüche Auskunft erteilen, die Anlage vorläufig anschließen,
sein Netz unverzüglich optimieren, verstärken oder ausbauen, den Strom
abnehmen und einen als billig und gerecht zu erachtenden Betrag als Abschlagszahlung
für die finanzielle Förderung leisten muss.
(2) Die einstweilige Verfügung kann erlassen werden, auch wenn die in den §§ 935 und 940 der Zivilprozessordnung bezeichneten Voraussetzungen nicht vorliegen.
§ 84 Nutzung von Seewasserstraßen
Solange Anlagenbetreiber eine finanzielle Förderung nach § 19 in Anspruch nehmen, können sie die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone oder das Küstenmeer unentgeltlich für den Betrieb der Anlagen nutzen.
§ 85 Aufgaben der Bundesnetzagentur
(1) Die Bundesnetzagentur hat vorbehaltlich weiterer Aufgaben, die ihr in Rechtsverordnungen auf Grund dieses Gesetzes übertragen werden, die Aufgabe, zu überwachen, dass
1. die Netzbetreiber nur Anlagen nach § 14 regeln, zu deren Regelung sie berechtigt sind,
2. die Übertragungsnetzbetreiber den nach den §§
19 und 55 57 finanziell geförderten Strom nach § 57
59 Absatz 1 in Verbindung mit der Ausgleichsmechanismusverordnung vermarkten,
die EEG-Umlage ordnungsgemäß ermitteln, festlegen, veröffentlichen
und den Elektrizitätsversorgungsunternehmen berechnen und dass insbesondere
den Übertragungsnetzbetreibern nur die finanzielle Förderung nach
den §§ 19 bis 53 55 berechnet wird und hierbei die
Saldierungen nach § 55 57 Absatz 4 berücksichtigt
worden sind,
3. die Daten nach § 72 76 übermittelt
sowie nach § 73 77 veröffentlicht werden,
4. die Kennzeichnung des nach diesem Gesetz geförderten Stroms
nur nach Maßgabe des § 74 78 erfolgt.
(2) Für die Wahrnehmung der Aufgaben nach Absatz 1 Nummer
2 können bei begründetem Verdacht bei Anlagenbetreibern, Elektrizitätsversorgungsunternehmen
und Netzbetreibern Kontrollen durchgeführt werden. Das Recht von Anlagenbetreibern
oder Netzbetreibern, die ordentlichen Gerichte anzurufen oder ein Verfahren
vor der Clearingstelle nach § 77 81 Absatz 4 einzuleiten,
bleibt unberührt.
(3) Die Bundesnetzagentur kann unter Berücksichtigung des Zwecks und Ziels nach § 1 Festlegungen nach § 29 Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes treffen
1. zu den technischen Einrichtungen nach § 9 Absatz 1 und 2, insbesondere zu den Datenformaten,
2. im Anwendungsbereich des § 14 dazu,
a) in welcher Reihenfolge die verschiedenen von einer Maßnahme nach § 14 betroffenen Anlagen und KWK-Anlagen geregelt werden,
b) nach welchen Kriterien der Netzbetreiber über diese Reihenfolge entscheiden muss,
c) welche Stromerzeugungsanlagen nach § 14 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 auch bei Anwendung des Einspeisemanagements am Netz bleiben müssen, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems zu gewährleisten,
3. zur Abwicklung von Wechseln nach § 21 Absatz 3 und
4, insbesondere zu Verfahren, Fristen und Datenformaten, und
4. zum Nachweis der Fernsteuerbarkeit nach § 36, insbesondere zu Verfahren, Fristen und Datenformaten, und
4. 5. zur Berücksichtigung von Strom aus
solarer Strahlungsenergie, der selbst verbraucht wird, bei den Veröffentlichungspflichten
nach § 69 73 und bei der Berechnung des Monatsmarktwerts
von Strom aus solarer Strahlungsenergie nach Anlage 1 Nummer 2.2.4 zu diesem
Gesetz, jeweils insbesondere zu Berechnung oder Abschätzung der Strommengen.
(4) Für die Wahrnehmung der Aufgaben der Bundesetzagentur nach diesem Gesetz und den auf Grund dieses Gesetzes ergangenen Rechtsverordnungen sind die Bestimmungen des Teils 8 des Energiewirtschaftsgesetzes mit Ausnahme der §§ 69 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 10, der §§ 91, 92 und 95 bis 101 sowie des Abschnitts 6 entsprechend anzuwenden.
(5) Die Entscheidungen der Bundesnetzagentur nach Absatz 4 werden von den Beschlusskammern getroffen; Satz 1 gilt nicht für Entscheidungen im Zusammenhang mit der Ausschreibung von finanziellen Förderungen nach § 55 und der Verordnung auf Grund von § 88. § 59 Absatz 1 Satz 2 und 3, Absatz 2 und 3 sowie § 60 des Energiewirtschaftsgesetzes sind entsprechend anzuwenden.
(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
1. entgegen § 76 80 Absatz 1 Satz 1 Strom
oder Gas verkauft, überlässt oder veräußert,
2. einer vollziehbaren Anordnung nach § 65 Satz 3
§ 69 Satz 2 zuwiderhandelt,
3. einer vollziehbaren Anordnung nach § 81 85
Absatz 4 in Verbindung mit § 65 Absatz 1 oder Absatz 2 oder § 69 Absatz
7 Satz 1 oder Absatz 8 Satz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes zuwiderhandelt
oder
4. einer Rechtsverordnung
a) nach § 87 90 Nummer 3,
b) nach § 89 92 Nummer 1,
c) nach § 89 92 Nummer 3 oder Nummer 4,
d) nach § 90 93 Nummer 1, 4 oder Nummer 9
oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung für einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist.
(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 3 Buchstabe a, c und d mit einer Geldbuße bis zu fünfzigtausend Euro und in den übrigen Fällen mit einer Geldbuße bis zu zweihunderttausend Euro geahndet werden.
(3) Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Absatz 1 Nummer 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist
1. die Bundesnetzagentur in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 1, Nummer 3 oder Nummer 4 Buchstabe d,
2. das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 2,
3. die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 4 Buchstabe a und
4. das Umweltbundesamt in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 4 Buchstabe b oder Buchstabe c.
§ 83 Fachaufsicht
Soweit Bundesbehörden Aufgaben nach diesem Gesetz wahrnehmen,
unterliegen sie der Fachaufsicht des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie. Dies gilt nicht für die Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung.
(1) Für Amtshandlungen nach diesem Gesetz und den auf diesem Gesetz beruhenden Rechtsverordnungen sowie für die Nutzung des Herkunftsnachweisregisters und des Anlagenregisters werden Gebühren und Auslagen erhoben; hierbei kann auch der Verwaltungsaufwand berücksichtigt werden, der jeweils bei der Fachaufsichtsbehörde entsteht. Hinsichtlich der Gebührenerhebung für Amtshandlungen nach Satz 1 ist das Verwaltungskostengesetz vom 23.Juni 1970 (BGBl. I S. 821) in der am 14. August 2013 geltenden Fassung anzuwenden. Für die Nutzung des Herkunftsnachweisregisters und des Anlagenregisters sind die die Bestimmungen der Abschnitte 2 und 3 des Verwaltungskostengesetzes in der am 14. August 2013 geltenden Fassung entsprechend anzuwenden.
(2) Die gebührenpflichtigen Tatbestände und die Gebührensätze
sind durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen. Dabei
können feste Sätze, auch in Form von Zeitgebühren, oder Rahmensätze
vorgesehen und die Erstattung von Auslagen auch abweichend vom Verwaltungskostengesetz
geregelt werden. Zum Erlass der Rechtsverordnungen ist das Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie ermächtigt. Es kann diese Ermächtigung
durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates auf eine Bundesoberbehörde
übertragen, soweit diese Aufgaben auf Grund dieses Gesetzes oder einer
Rechtsverordnung nach den §§ 85, 88, 89 oder 90 §
88, § 90, § 92 oder § 93 wahrnimmt. Abweichend von Satz
3 ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Einvernehmen
mit dem Bundesministerium der Finanzen, dem Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit zum Erlass der Rechtsverordnung für Amtshandlungen der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Zusammenhang mit
der Anerkennung von Systemen oder mit der Anerkennung und Überwachung einer
unabhängigen Kontrollstelle nach der Biomassestrom- Nachhaltigkeitsverordnung
ermächtigt.
Teil 7
Verordnungsermächtigungen, Berichte, Übergangsbestimmungen
Abschnitt 1
Verordnungsermächtigungen
§ 88 Verordnungsermächtigung zur Ausschreibung der Förderung für Freiflächenanlagen
(1) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung
ohne Zustimmung des Bundesrates im Anwendungsbereich des § 53 55
Regelungen vorzusehen
1. zu Verfahren und Inhalt der Ausschreibungen, insbesondere
a) zur kalenderjährlich insgesamt auszuschreibenden zu installierenden Leistung in Megawatt oder elektrischer Arbeit in Megawattstunden,
b) zur Aufteilung der jährlichen Ausschreibungsmenge in Teilmengen und zu der Bestimmung von Mindest- und Maximalgrößen von Teillosen,
c) zur Festlegung von Mindest- und Höchstbeträgen für die finanzielle Förderung für elektrische Arbeit oder für die Bereitstellung installierter Leistung,
d) zu der Preisbildung, der Anzahl der Bieterrunden und dem Ablauf der Ausschreibungen
e) abweichend von § 49 51 oder § 53
55 Absatz 2 Nummer 2 Flächen zu bestimmen, auf denen Anlagen errichtet
werden können,
2. zu weiteren Voraussetzungen nach § 53 55
Absatz 2 Nummer 4, insbesondere
a) die Anlagengröße zu begrenzen und abweichend von
§ 30 32 Absatz 1 und 2 die Zusammenfassung von Anlagen
zu regeln,
b) Anforderungen zu stellen, die der Netz- oder Systemintegration der Anlagen dienen,
c) abweichende Regelungen zu den §§ 19 bis 37
39 und 53 55 Absatz 2 Nummer 2 zu treffen,
3. zu den Anforderungen für die Teilnahme an den Ausschreibungen, insbesondere
a) Mindestanforderungen an die Eignung der Teilnehmer zu stellen,
b) Anforderungen an den Planungs- und Genehmigungsstand der Projekte zu stellen,
c) Anforderungen zu der Art, der Form und dem Inhalt von Sicherheiten zu stellen, die von allen Teilnehmern an Ausschreibungen oder nur im Fall der Zuschlagserteilung zu leisten sind, um eine Inbetriebnahme und den Betrieb der Anlage sicherzustellen, und die entsprechenden Regelungen zur teilweisen oder vollständigen Zurückzahlung dieser Sicherheiten,
d) festzulegen, wie Teilnehmer an den Ausschreibungen die Einhaltung der Anforderungen nach den Buchstaben a bis c nachweisen müssen,
4. zu der Art, der Form und dem Inhalt der Zuschlagserteilung im Rahmen einer Ausschreibung und zu den Kriterien für die Zuschlagserteilung,
5. zu der Art, der Form und dem Inhalt der durch einen Zuschlag vergebenen finanziellen Förderung, insbesondere zu regeln, dass
a) die finanzielle Förderung für elektrische Arbeit
pro Kilowattstunde, für die Bereitstellung installierter Leistung in Euro
pro Kilowatt oder für eine Kombination beider Varianten auch abweichend
von den Bestimmungen in den §§ 19 bis 37 39 zu zahlen
ist,
b) eine durch Zuschlag erteilte Förderberechtigung unabhängig von Rechtsschutzverfahren Dritter gegen das Ausschreibungsverfahren oder die Zuschlagserteilung bestehen bleibt,
6. zu einem Aufwendungsersatz für die Erstellung von nicht bezuschlagten Geboten,
7. zu Anforderungen, die den Betrieb der Anlagen sicherstellen sollen, insbesondere wenn eine Anlage nicht oder verspätet in Betrieb genommen worden ist oder nicht in einem ausreichendem Umfang betrieben wird,
a) eine Pflicht zu einer Geldzahlung vorzusehen und deren Höhe und die Voraussetzungen für die Zahlungspflicht zu regeln,
b) Kriterien für einen Ausschluss von Bietern bei künftigen Ausschreibungen zu regeln und
c) die Möglichkeit vorzusehen, die im Rahmen der Ausschreibungen vergebenen Förderberechtigungen nach Ablauf einer bestimmten Frist zu entziehen oder zu ändern und danach erneut zu vergeben, oder die Dauer oder Höhe des Förderanspruchs nach Ablauf einer bestimmten Frist zu ändern,
8. zu der Art, der Form und dem Inhalt der Veröffentlichungen der Bekanntmachung von Ausschreibungen, der Ausschreibungsergebnisse und der erforderlichen Mitteilungen an die Netzbetreiber,
9. zur Übertragbarkeit von Förderberechtigungen vor der Inbetriebnahme der Anlage und ihrer verbindlichen Zuordnung zu einer Anlage, insbesondere
a) zu den zu beachtenden Frist- und Formerfordernissen und Mitteilungspflichten,
b) zu dem Kreis der berechtigten Personen und den an diese zu stellenden Anforderungen,
10. zu den nach den Nummern 1 bis 9 zu übermittelnden Informationen und dem Schutz der in diesem Zusammenhang übermittelten personenbezogenen Daten.
(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung
ohne Zustimmung des Bundesrates im Anwendungsbereich des § 53 55
und in Abweichung von dem in § 4 geregelten räumlichen Geltungsbereich
dieses Gesetzes für Strom aus Freiflächenanlagen, die in einem anderen
Mitgliedstaat der Europäischen Union errichtet worden sind, zur Umsetzung
des § 2 Absatz 6
1. zu regeln, dass ein Anspruch auf finanzielle Förderung nach diesem Gesetz besteht, wenn
a) der Anlagenbetreiber über eine Förderberechtigung verfügt, die im Rahmen einer Ausschreibung durch Zuschlag erteilt worden ist,
b) ab der Inbetriebnahme der Anlage der gesamte während der Förderdauer in der Anlage erzeugte Strom nicht selbst verbraucht wird,
c) sichergestellt ist, dass die tatsächliche Auswirkung des in der Anlage erzeugten Stroms auf das deutsche Stromnetz oder auf den deutschen Strommarkt vergleichbar ist zu der Auswirkung, die der Strom bei einer Einspeisung im Bundesgebiet hätte,
d) mit dem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in dem die Anlage errichtet werden soll, ein völkerrechtlicher Vertrag oder ein entsprechendes Verwaltungsabkommen abgeschlossen worden ist, in dem die weiteren Voraussetzungen für den Anspruch auf die finanzielle Förderung, das Verfahren sowie der Inhalt und der Umfang der finanziellen Förderung mit dem Mitgliedstaat der Europäischen Union geregelt worden sind, und dieser völkerrechtliche Vertrag oder dieses Verwaltungsabkommen dem Prinzip der gegenseitigen Kooperation bei der Förderung, dem Ausschluss der Doppelförderung sowie einer angemessenen Kosten- und Nutzenverteilung zwischen Deutschland und dem anderen Mitgliedstaat Rechnung trägt,
e) die weiteren Voraussetzungen nach diesem Gesetz oder der Rechtsverordnung
nach Absatz 1 mit Ausnahme der Voraussetzungen nach § 49 51
Absatz 1 erfüllt sind, soweit auf der Grundlage der Nummer 2 bis 5 keine
abweichenden Regelungen in der Rechtsverordnung getroffen worden sind,
2. entsprechende Regelungen nach Absatz 1 Nummer 1 bis 10 zu treffen, insbesondere
a) abweichend von der in § 32 und § 33 Nummer 3
den §§ 19, 34, 35 Nummer 3, 37 bis 39 geregelten Voraussetzung
der tatsächlichen Einspeisung in das Netz im Bundesgebiet Regelungen zu
treffen, die sicherstellen, dass auch ohne eine Einspeisung in dieses Netz die
geförderte Strommenge einen mit der Einspeisung im Bundesgebiet vergleichbaren
tatsächlichen Effekt auf das deutsche Stromnetz oder auf den deutschen
Strommarkt hat, sowie die Voraussetzungen und das Verfahren für den Nachweis,
b) Regelungen zu dem betroffenen Anspruchsgegner, der zur Zahlung
der finanziellen Förderung verpflichtet ist, die Erstattung der entsprechenden
Kosten und die Voraussetzungen des Anspruchs auf finanzielle Förderung
in Abweichung von den §§ 19, 23 und 24 23 bis 26,
vorzusehen,
c) Regelungen zum Umfang der finanziellen Förderung und zur anteiligen finanziellen Förderung des erzeugten Stroms durch dieses Gesetz und durch den anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union vorzusehen,
3. von § 6 Absatz 2, § 53 55 Absatz
4, §§ 66 70 bis 68 72 und §§
71 75 bis 73 77 und § 90 abweichende
Regelungen zu Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten zu treffen,
4. von den §§ 8 bis 18 abweichende Regelungen zur Netz- und Systemintegration zu treffen,
5. Regelungen vorzusehen, wie die Anlagen bei der Berechnung des
Zielkorridors nach § 29 31 Absatz 1 zu berücksichtigen
sind,
6. von den §§ 54 bis 57 §§ 56 bis
61 abweichende Regelungen zu den Kostentragungspflichten und dem bundesweiten
Ausgleich der Kosten der finanziellen Förderung der Anlagen zu treffen,
7. von § 77 81 abweichende Regelungen zur
Vermeidung oder Beilegung von Streitigkeiten durch die Clearingstelle und von
§ 81 85 abweichende Regelungen zur Kompetenz der Bundesnetzagentur
vorzusehen.
(3) Zur Umsetzung des völkerrechtlichen Vertrages oder des Verwaltungsabkommens nach Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe d wird die Bundesregierung ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates für Anlagenbetreiber von Freiflächenanlagen, die im Bundesgebiet errichtet worden sind und einen Anspruch auf finanzielle Förderung in einem Fördersystem eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union haben,
1. abweichend von den §§ 19 bis 53 55
die Höhe der finanziellen Förderung oder den Wegfall des Anspruchs
auf eine finanzielle Förderung nach diesem Gesetz zu regeln, wenn ein Förderanspruch
aus einem anderen Mitgliedstaat besteht,
2. abweichend von § 15 die Entschädigung zu regeln.
(4) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung
ohne Zustimmung des Bundesrates im Anwendungsbereich des § 53 55
1. abweichend von den Absätzen 1 und 2 und von § 53
55 nicht die Bundesnetzagentur, sondern eine andere juristische Person
des öffentlichen Rechts mit den Ausschreibungen zu betrauen oder in entsprechendem
Umfang eine juristische Person des Privatrechts zu beauftragen und hierzu Einzelheiten
zu regeln,
2. die Bundesnetzagentur zu ermächtigen, unter Berücksichtigung
des Zwecks und Ziels nach § 1 Festlegungen nach § 29 Absatz 1 des
Energiewirtschaftsgesetzes zu den Ausschreibungen zu regeln einschließlich
der konkreten Ausgestaltung der Regelungen nach § 85 Absatz 1 Nummer
1 bis 10 und Absatz 2.
§ 89 Verordnungsermächtigung zur Stromerzeugung aus Biomasse
(1) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung
ohne Zustimmung des Bundesrates im Anwendungsbereich der §§ 42
bis 44 §§ 44 bis 46 zu regeln,
1. welche Stoffe als Biomasse gelten und
2. welche technischen Verfahren zur Stromerzeugung angewandt werden dürfen.
(2) Die Bundesregierung wird ferner ermächtigt, durch Rechtsverordnung
ohne Zustimmung des Bundesrates im Anwendungsbereich des § 45 47
Absatz 6 Nummer 2 Anforderungen an ein Massenbilanzsystem zur Rückverfolgung
von aus einem Erdgasnetz entnommenem Gas zu regeln.
§ 90 Verordnungsermächtigung zu Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates
1. zu regeln, dass der Anspruch auf die finanzielle Förderung für Strom aus fester, flüssiger oder gasförmiger Biomasse nur besteht, wenn die zur Stromerzeugung eingesetzte Biomasse folgende Anforderungen erfüllt:
a) bestimmte ökologische und sonstige Anforderungen an einen nachhaltigen Anbau und an die durch den Anbau in Anspruch genommenen Flächen, insbesondere zum Schutz natürlicher Lebensräume, von Grünland mit großer biologischer Vielfalt im Sinne der Richtlinie 2009/28/EG und von Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand,
b) bestimmte ökologische und soziale Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung,
c) ein bestimmtes Treibhausgas-Minderungspotenzial, das bei der Stromerzeugung mindestens erreicht werden muss,
2. die Anforderungen nach Nummer 1 einschließlich der Vorgaben zur Ermittlung des Treibhausgas-Minderungspotenzials nach Nummer 1 Buchstabe c zu regeln,
3. festzulegen, wie Anlagenbetreiber die Einhaltung der Anforderungen nach den Nummern 1 und 2 nachweisen müssen; dies schließt Regelungen ein
a) zum Inhalt, zu der Form und der Gültigkeitsdauer dieser Nachweise einschließlich Regelungen zur Anerkennung von Nachweisen, die nach dem Recht der Europäischen Union oder eines anderen Staates als Nachweis über die Erfüllung von Anforderungen nach Nummer 1 anerkannt wurden,
b) zur Einbeziehung von Systemen und unabhängigen Kontrollstellen in die Nachweisführung und
c) zu den Anforderungen an die Anerkennung von Systemen und unabhängigen Kontrollstellen sowie zu den Maßnahmen zu ihrer Überwachung einschließlich erforderlicher Auskunfts-, Einsichts-, Probenentnahme- und Weisungsrechte sowie des Rechts der zuständigen Behörde oder unabhängiger Kontrollstellen, während der Geschäfts- oder Betriebszeit Grundstücke, Geschäfts-, Betriebs- und Lagerräume sowie Transportmittel zu betreten, soweit dies für die Überwachung oder Kontrolle erforderlich ist,
4. die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mit Aufgaben zu betrauen, die die Einhaltung der in der Rechtsverordnung nach den Nummern 1 bis 3 geregelten Anforderungen sicherstellen, insbesondere mit der näheren Bestimmung der in der Rechtsverordnung auf Grund der Nummern 1 und 2 geregelten Anforderungen sowie mit der Wahrnehmung von Aufgaben nach Nummer 3.
§ 91 Verordnungsermächtigung zum Ausgleichsmechanismus
Die Bundesregierung wird ermächtigt, zur Weiterentwicklung des bundesweiten Ausgleichsmechanismus durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates zu regeln,
1. dass Vorgaben zur Vermarktung des nach diesem Gesetz geförderten Stroms gemacht werden können, einschließlich
a) der Möglichkeit, die Vergütungszahlungen und Transaktionskosten durch finanzielle Anreize abzugelten oder Übertragungsnetzbetreiber an den Gewinnen und Verlusten bei der Vermarktung zu beteiligen,
b) der Überwachung der Vermarktung,
c) Anforderungen an die Vermarktung, Kontoführung und Ermittlung der EEG-Umlage einschließlich von Veröffentlichungs- und Transparenzpflichten, Fristen und Übergangsregelungen für den finanziellen Ausgleich,
2. dass die Übertragungsnetzbetreiber berechtigt werden
können, mit Anlagenbetreibern vertragliche Vereinbarungen zu treffen, die
unter angemessener Berücksichtigung des Einspeisevorrangs der Optimierung
der Vermarktung des Stroms dienen; dies schließt die Berücksichtigung
der durch solche Vereinbarungen entstehenden Kosten im Rahmen des Ausgleichsmechanismus
ein, sofern sie volkswirtschaftlich angemessen sind,
2. dass und unter welchen Voraussetzungen die Übertragungsnetzbetreiber berechtigt werden können,
a) mit Anlagenbetreibern vertragliche Vereinbarungen zu treffen,
die unter angemessener Berücksichtigung des Einspeisevorrangs der Optimierung
der
Vermarktung des Stroms dienen; dies schließt die Berücksichtigung
der durch solche Vereinbarungen entstehenden Kosten im Rahmen des Ausgleichsmechanismus
ein, sofern sie volkswirtschaftlich angemessen sind,
b) Anlagen, die nach dem 31. Dezember 2015 in Betrieb genommen werden, bei andauernden negativen Preisen abzuregeln,
3. dass die Übertragungsnetzbetreiber verpflichtet werden können, insbesondere für die Verrechnung der Verkaufserlöse, der notwendigen Transaktionskosten und der Vergütungszahlungen ein gemeinsames transparentes EEGKonto zu führen,
4. dass die Übertragungsnetzbetreiber verpflichtet werden können, gemeinsam auf Grundlage der prognostizierten Strommengen aus erneuerbaren Energien und Grubengas die voraussichtlichen Kosten und Erlöse einschließlich einer Liquiditätsreserve für das folgende Kalenderjahr und unter Verrechnung des Saldos des EEG-Kontos für das folgende Kalenderjahr eine bundesweit einheitliche EEG-Umlage zu ermitteln und in nicht personenbezogener Form zu veröffentlichen,
5. dass die Aufgaben der Übertragungsnetzbetreiber ganz oder teilweise auf Dritte übertragen werden können, die im Rahmen eines Ausschreibungs- oder anderen objektiven, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahrens ermittelt worden sind; dies schließt Regelungen für das hierfür durchzuführende Verfahren einschließlich der Ausschreibung der von den Übertragungsnetzbetreibern im Rahmen des bundesweiten Ausgleichs erbrachten Dienstleistungen oder der EEG-Strommengen sowie die Möglichkeit ein, die Aufgabenwahrnehmung durch Dritte abweichend von jener durch die Übertragungsnetzbetreiber zu regeln,
6. die erforderlichen Anpassungen an die Regelungen der Direktvermarktung sowie die erforderlichen Anpassungen der besonderen Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen und Schienenbahnen, der Regelung zur nachträglichen Korrekturmöglichkeit, der Befugnisse der Bundesnetzagentur, der Übermittlungs- und Veröffentlichungspflichten sowie der EEG-Umlage an den weiterentwickelten Ausgleichsmechanismus.
7. dass im Fall des § 61 die EEG-Umlage für Strom aus Anlagen oder anderen Stromerzeugungsanlagen abweichend von den §§ 60 und 61 an den Netzbetreiber gezahlt werden muss, an dessen Netz die Anlage angeschlossen ist, und dieser Netzbetreiber die Zahlung an den Übertragungsnetzbetreiber weitergibt; dabei können Ansprüche auf Zahlung der EEG-Umlage auch abweichend von § 33 Absatz 1 mit Ansprüchen auf eine finanzielle Förderung aufgerechnet werden, und es kann geregelt werden,
a) wann Zahlungen auf die EEG-Umlage geleistet oder Abschläge gezahlt werden müssen und
b) wie die Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten auch abweichend von den §§ 70 bis 76 angepasst werden.
§ 92 Verordnungsermächtigung zu Herkunftsnachweisen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates
1. die Anforderungen zu regeln an
a) die Ausstellung, Übertragung und Entwertung von Herkunftsnachweisen nach § 79 Absatz 1,
b) die Anerkennung, Übertragung und Entwertung von Herkunftsnachweisen, die vor der Inbetriebnahme des Herkunftsnachweisregisters ausgestellt worden sind, sowie
c) die Anerkennung von Herkunftsnachweisen nach § 75
79 Absatz 2,
2. den Inhalt, die Form und die Gültigkeitsdauer der Herkunftsnachweise festzulegen,
3. das Verfahren für die Ausstellung, Anerkennung, Übertragung und Entwertung von Herkunftsnachweisen zu regeln sowie festzulegen, wie Antragsteller dabei die Einhaltung der Anforderungen nach Nummer 1 nachweisen müssen,
4. die Ausgestaltung des Herkunftsnachweisregisters nach §
75 79 Absatz 3 zu regeln sowie festzulegen, welche Angaben an das
Herkunftsnachweisregister übermittelt werden müssen und wer zur Übermittlung
verpflichtet ist; dies schließt Regelungen zum Schutz personenbezogener
Daten ein,
5. abweichend von § 75 79 Absatz 5 zu regeln,
dass Herkunftsnachweise Finanzinstrumente im Sinne des § 1 Absatz 11 des
Kreditwesengesetzes oder des § 2 Absatz 2b des Wertpapierhandelsgesetzes
sind,
6. abweichend von § 74 78 im Rahmen der Stromkennzeichnung
die Ausweisung von Strom zu regeln, für den eine finanzielle Förderung
nach § 19 in Anspruch genommen wird; hierbei kann insbesondere abweichend
von § 75 79 Absatz 1 auch die Ausstellung von Herkunftsnachweisen
für diesen Strom an die Übertragungsnetzbetreiber geregelt werden,
7. abweichend von § 75 79 Absatz 4 eine juristische
Person des öffentlichen Rechts mit den Aufgaben nach § 75 79
Absatz 1 bis 3, insbesondere mit der Einrichtung und dem Betrieb des Herkunftsnachweisregisters
sowie mit der Ausstellung, Anerkennung, Übertragung oder Entwertung von
Herkunftsnachweisen einschließlich der Vollstreckung der hierzu ergehenden
Verwaltungsakte zu betrauen oder in entsprechendem Umfang eine juristische Person
des Privatrechts zu beleihen und hierzu die Einzelheiten, einschließlich
der Rechts- und Fachaufsicht durch das Umweltbundesamt, zu regeln.
§ 93 Verordnungsermächtigung zum Anlagenregister
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird ermächtigt, zur Ausgestaltung des Anlagenregisters nach § 6 durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates zu regeln:
1. die Angaben nach § 6 Absatz 2 und weitere Angaben, die an das Anlagenregister übermittelt werden müssen, einschließlich der Anforderungen an die Art, die Formate, den Umfang und die Aufbereitung; zu den weiteren Angaben zählen insbesondere Angaben über:
a) die Inanspruchnahme einer finanziellen Förderung,
b) a) die Eigenversorgung durch die Anlage,
c) b) das Datum der Inbetriebnahme der Anlage,
d) c) technische Eigenschaften der Anlage,
e) d) das Netz, an das die Anlage angeschlossen
ist,
2. wer die weiteren Angaben nach Nummer 1 übermitteln muss, insbesondere ob Anlagenbetreiber, Netzbetreiber, öffentliche Stellen oder sonstige Personen zur Übermittlung verpflichtet sind,
3. das Verfahren zur Registrierung der Anlagen einschließlich der Fristen sowie der Regelung, dass die Registrierung durch Anlagenbetreiber abweichend von § 6 Absatz 2 bei einem Dritten erfolgen muss, der zur Übermittlung an das Anlagenregister verpflichtet ist,
4. die Überprüfung der im Anlagenregister gespeicherten Angaben einschließlich hierzu erforderlicher Mitwirkungspflichten von Anlagenbetreibern und Netzbetreibern,
5. dass Wechsel der Veräußerungsformen abweichend von
§ 21 Absatz 1 dem Anlagenregister mitzuteilen sind, einschließlich
der Fristen für die Datenübermittlung sowie Bestimmungen zu Format
und Verfahren, die den Anforderungen nach § 21 Absatz 3 entsprechen,
6. dass die Angaben mit den Angaben des Herkunftsnachweisregisters
nach § 75 79 Absatz 3 oder mit anderen Registern und Datensätzen
abgeglichen werden, die eingerichtet oder erstellt werden:
a) auf Grund dieses Gesetzes oder einer hierauf erlassenen Rechtsverordnung,
b) auf Grund des Energiewirtschaftsgesetzes oder einer hierauf erlassenen Rechtsverordnung oder Festlegung oder
c) auf Grund des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen oder einer hierauf erlassenen Rechtsverordnung oder Festlegung,
soweit die für diese Register und Datensätze jeweils maßgeblichen Bestimmungen einem Abgleich nicht entgegenstehen,
7. dass Angaben der Anlagenbetreiber über genehmigungsbedürftige Anlagen mit Daten der zuständigen Genehmigungsbehörde abgeglichen werden,
8. welche registrierten Angaben im Internet veröffentlicht
werden; hierbei ist unter angemessener Berücksichtigung des Datenschutzes
ein hohes Maß an Transparenz anzustreben; dies schließt ferner Bestimmungen
nach § 25 26 Absatz 2 über die erforderlichen Veröffentlichungen
zur Überprüfung des Zubaus von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus
Biomasse, Windenergieanlagen an Land und Anlagen zur Erzeugung von Strom aus
solarer Strahlungsenergie sowie der nach den §§ 27 bis 29 §§
28, 29 und 31 jeweils geltenden anzulegenden Werte ein,
9. die Pflicht der Netzbetreiber, die jeweilige Ist-Einspeisung von Anlagen, die im Anlagenregister registriert sind und die mit technischen Einrichtungen im Sinne von § 9 Absatz 1 Nummer 2 ausgestattet sind, abzurufen und diese Angaben an das Anlagenregister zu übermitteln, einschließlich der Fristen sowie der Anforderungen an die Art, die Formate, den Umfang und die Aufbereitung der zu übermittelnden Daten,
10. das Verhältnis zu den Übermittlungs- und Veröffentlichungspflichten
nach den §§ 66 bis 69 §§ 70 bis 73; hierbei
kann insbesondere geregelt werden, in welchem Umfang Angaben, die in dem Anlagenregister
erfasst und veröffentlicht werden, ab dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung
nicht mehr nach den §§ 66 bis 69 §§ 70 bis 73
übermittelt und veröffentlicht werden müssen,
11. Art und Umfang der Weitergabe der Angaben an
a) Netzbetreiber zur Erfüllung ihrer Aufgaben nach diesem Gesetz und dem Energiewirtschaftsgesetz,
b) öffentliche Stellen zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien,
c) Dritte, soweit dies zur Erfüllung der Aufgaben nach Buchstabe b erforderlich ist oder soweit ein berechtigtes Interesse an den Angaben besteht, für das die Veröffentlichung nach Nummer 8 nicht ausreicht; Angaben nach § 6 Absatz 2 Nummer 1 dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden,
12. die Ermächtigung der Bundesnetzagentur, durch Festlegung nach § 29 des Energiewirtschaftsgesetzes zu regeln:
a) weitere Angaben, die von Anlagenbetreibern oder Netzbetreibern zu übermitteln sind, soweit dies nach § 6 Absatz 1 Satz 2 erforderlich ist,
b) dass abweichend von einer Rechtsverordnung nach Nummer 1 bestimmte Angaben nicht mehr übermittelt werden müssen, soweit diese nicht länger nach § 6 Absatz 1 Satz 2 erforderlich sind; hiervon ausgenommen sind die Angaben nach § 6 Absatz 2,
c) Art und Umfang eines erweiterten Zugangs zu Angaben im Anlagenregister für bestimmte Personenkreise zur Verbesserung der Markt- und Netzintegration,
13. Regelungen zum Schutz personenbezogener Daten im Zusammenhang mit den nach den Nummern 1 bis 11 zu übermittelnden Angaben, insbesondere Aufklärungs-, Auskunfts- und Löschungspflichten,
14. die Überführung des Anlagenregisters nach § 6 Absatz 4 in das Gesamtanlagenregister nach § 53b des Energiewirtschaftsgesetzes einschließlich der erforderlichen Regelungen zur Übertragung der registrierten Angaben sowie zur Wahrnehmung der Aufgaben nach § 6 Absatz 1 Satz 2 durch das Gesamtanlagenregister.
§ 94 Verordnungsermächtigungen zur Besonderen Ausgleichsregelung
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates
1. Vorgaben zu regeln zur Festlegung von Effizienzanforderungen, die bei der Berechnung des standardisierten Stromverbrauchs im Rahmen der Berechnung der Stromkostenintensität nach § 64 Absatz 6 Nummer 3 anzuwenden sind, insbesondere zur Festlegung von Stromeffizienzreferenzwerten, die dem Stand fortschrittlicher stromeffizienter Produktionstechnologien entsprechen, oder von sonstigen Effizienzanforderungen, so dass nicht der tatsächliche Stromverbrauch, sondern der standardisierte Stromverbrauch bei der Berechnung der Stromkosten angesetzt werden kann; hierbei können
a) Vorleistungen berücksichtigt werden, die von Unternehmen durch Investitionen in fortschrittliche Produktionstechnologien getätigt wurden, oder
b) Erkenntnisse aus den Auskünften über den Betrieb von Energie- oder Umweltmanagementsystemen oder über von alternativen Systemen zur Verbesserung der Energieeffizienz durch die Unternehmen nach § 69 Satz 2 Nummer 1 und 2 herangezogen werden,
2. festzulegen, welche durchschnittlichen Strompreise nach § 64 Absatz 6 Nummer 3 für die Berechnung der Stromkostenintensität eines Unternehmen zugrunde gelegt werden müssen und wie diese Strompreise berechnet werden; hierbei können insbesondere
a) Strompreise für verschiedene Gruppen von Unternehmen mit ähnlichem Stromverbrauch oder Stromverbrauchsmuster gebildet werden, die die Strommarktrealitäten abbilden, und
b) verfügbare statistische Erfassungen von Strompreisen in der Industrie berücksichtigt werden.
3. Branchen in die Anlage 4 aufzunehmen oder aus dieser herauszunehmen, sobald und soweit dies für eine Angleichung an Beschlüsse der Europäischen Kommission erforderlich ist.
§ 95 Weitere Verordnungsermächtigungen
Die Bundesregierung wird ferner ermächtigt, durch Rechtsverordnung
ohne Zustimmung des Bundesrates zu regeln:
1. das Berechnungsverfahren für die Entschädigung nach § 15 Absatz 1zu regeln, insbesondere ein pauschaliertes Verfahren zur Ermittlung der jeweils entgangenen Einnahmen und ersparten Aufwendungen, sowie ein Nachweisverfahren für die Abrechnung im Einzelfall,
2. zu regeln, dass bei der Inanspruchnahme der Einspeisevergütung
nach § 36 38
a) Anlagenbetreiber den Strom aus ihrer Anlage abweichend von § 19 Absatz 1 Nummer 2 einem Dritten zur Verfügung stellen müssen,
b) sich der Anspruch nach § 36 38 Absatz
1 gegen den Dritten richtet, dem der Strom nach Buchstabe a zur Verfügung
gestellt wird,
c) der Dritte nach den Buchstaben a und b im Rahmen eines Ausschreibungs-
oder anderen objektiven, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahrens
ermittelt wird und mit der Umsetzung des § 36 38 betraut
wird; hierbei können insbesondere die ausschreibende Behörde sowie
Anforderungen an die Durchführung des Verfahrens, an den mit der Umsetzung
des § § 36 38 beauftragten Dritten, an die Voraussetzungen,
die Anlagen für die Inanspruchnahme des § 36 38 erfüllen
müssen, an die Bedingungen und Durchführung des § 36 38
und an die Höhe der finanziellen Förderung im Rahmen des § 36
38 bestimmt werden,
3. für die Berechnung der Marktprämie nach Anlage 1
Nummer 1.2 zu diesem Gesetz für Strom aus Anlagen, die nach dem am 31.
Juli 2014 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. August 2014 in Betrieb
genommen worden sind, die Höhe der Erhöhung des jeweils anzulegenden
Wertes „AW“ abweichend von § 96 100 Absatz
1 Nummer 8 zu regeln für Strom, der nach dem Inkrafttreten dieses
Gesetzes direkt vermarktet wird, auch aus Anlagen, die bereits vor dem Inkrafttreten
dieses Gesetzes erstmals die Marktprämie in Anspruch genommen haben; hierbei
können verschiedene Werte für verschiedene Energieträger oder
für Vermarktungen auf verschiedenen Märkten oder auch negative Werte
festgesetzt werden,
4. ergänzend zu Anlage 2 Bestimmungen zur Ermittlung und Anwendung des Referenzertrages zu regeln,
5. Anforderungen an Windenergieanlagen zur Verbesserung der Netzintegration (Systemdienstleistungen) zu regeln, insbesondere
a) für Windenergieanlagen an Land Anforderungen
aa) an das Verhalten der Anlagen im Fehlerfall,
bb) an die Spannungshaltung und Blindleistungsbereitstellung,
cc) an die Frequenzhaltung,
ee) an das Nachweisverfahren,
ff) an den Versorgungswiederaufbau und
gg) bei der Erweiterung bestehender Windparks und
b) für Windenergieanlagen an Land, die bereits vor dem 1. Januar 2012 in Betrieb genommen wurden, Anforderungen
aa) an das Verhalten der Anlagen im Fehlerfall,
bb) an die Frequenzhaltung,
cc) an das Nachweisverfahren,
dd) an den Versorgungswiederaufbau und
ee) bei der Nachrüstung von Altanlagen in bestehenden Windparks,
6. Vorgaben zur Festlegung von Effizienzanforderungen, die bei der Berechnung
des standardisierten Stromverbrauchs im Rahmen der Berechnung der Stromkostenintensität
nach § 61 Absatz 6 Nummer 3, anzuwenden sind, insbesondere zur Festlegung
von Stromeffizienzreferenzwerten, die dem Stand fortschrittlicher stromeffizienter
Produktionstechnologien entsprechen, oder von sonstigen Effizienzanforderungen,
so dass nicht der tatsächliche Stromverbrauch, sondern der standardisierte
Stromverbrauch bei der Berechnung der Stromkosten angesetzt werden kann; hierbei
können
a) Vorleistungen berücksichtigt werden, die von Unternehmen durch Investitionen
in fortschrittliche Produktionstechnologien getätigt wurden, oder
b) Erkenntnisse aus den Auskünften über den Betrieb von Energie-
oder Umweltmanagementsystemen durch die Unternehmen nach § 65 Satz 2 Nummer
1 und 2 herangezogen werden,
7. welche durchschnittlichen Strompreise nach § 61 Absatz 6 Nummer
3 für die Berechnung der Stromkostenintensität eines Unternehmen zugrunde
gelegt werden müssen und wie diese Strompreise berechnet werden; hierbei
können insbesondere
a) Strompreise für verschiedene Gruppen von Unternehmen mit ähnlichem
Stromverbrauch oder Stromverbrauchsmuster gebildet werden, die die Strommarktrealitäten
abbilden, und
b) verfügbare statistische Erfassungen von Strompreisen in der Industrie
berücksichtigt werden.
6. ein System zur Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien
an Letztverbraucher einzuführen, bei der dieser Strom als „Strom
aus erneuerbaren
Energien“ gekennzeichnet werden kann, insbesondere zu regeln:
a) Anforderungen, die von Anlagenbetreibern und Elektrizitätsversorgungsunternehmen erfüllt werden müssen, um an diesem System teilnehmen zu dürfen; dies umfasst insbesondere
aa) Anforderungen an das Lieferportfolio der teilnehmenden Elektrizitätsversorgungsunternehmen zu Mindestanteilen an Strom aus Anlagen, die Strom aus Windenergie oder solarer Strahlungsenergie erzeugen,
bb) Pflichten zu Investitionen in neue Anlagen aus erneuerbaren Energien oder zu Einzahlungen in einen Fonds, aus dem Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien finanziert werden;
diese Anforderungen können auch Strommengen aus Ländern der Europäischen
Union umfassen und als zusätzliche Voraussetzung vorsehen, dass sichergestellt
ist, dass die tatsächliche Auswirkung des in der Anlage erzeugten Stroms
auf das deutsche Stromnetz oder auf den deutschen Strommarkt vergleichbar ist
mit der Auswirkung, die der Strom bei einer Einspeisung im Bundesgebiet hätte,
b) Anforderungen an Zahlungen der teilnehmenden Elektrizitätsversorgungsunternehmen an die Übertragungsnetzbetreiber oder an Anlagenbetreiber als Voraussetzung der Teilnahme an diesem System,
c) abweichend von § 78 Regelungen im Rahmen der Stromkennzeichnung, wonach Strom, der nach § 20 Absatz 1 Nummer 1 direkt vermarktet wird, als „Strom aus erneuerbaren Energien“ gekennzeichnet werden darf,
d) abweichend von § 79 die Ausstellung von Herkunftsnachweisen für den in diesem System veräußerten Strom,
e) das Verfahren zum Nachweis der Erfüllung der Anforderungen nach
Buchstaben a bis d und, soweit erforderlich, Ergänzungen oder Abweichungen
zu den
in diesem Gesetz bestimmten Verfahrensregelungen, insbesondere zu Melde-, Kennzeichnungs-
und Veröffentlichungspflichten der Elektrizitätsversorgungsunternehmen
und Übertragungsnetzbetreiber,
f) Regelungen, nach denen für Elektrizitätsversorgungsunternehmen
keine oder eine verringerte Pflicht zur Zahlung der EEG-Umlage besteht, soweit
sich diese
Unternehmen durch Zahlung der durchschnittlichen Kosten des Stroms aus erneuerbaren
Energien, deren Ausbau durch dieses Gesetz gefördert wird, an der Finanzierung
der nach diesem Gesetz förderungsfähigen Anlagen angemessen beteiligen
und die Höhe der EEG-Umlage für andere Elektrizitätsversorgungsunternehmen
dadurch nicht steigt, darunter auch Regelungen, nach denen die Elektrizitätsversorgungsunternehmen
zu anderweitigen Zahlungen, etwa in einen Fonds, verpflichtet werden können,
g) ergänzende oder abweichende Regelungen im Hinblick auf Ausgleichsansprüche zwischen Übertragungsnetzbetreibern sowie zwischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen und Netzbetreibern, um eine angemessene Kostentragung der an diesem System teilnehmenden Elektrizitätsversorgungsunternehmen sicherzustellen;
hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass durch die Einführung dieses Systems eine unbegrenzte Pflicht zur finanziellen Förderung für Strom aus erneuerbaren Energien, der außerhalb des Bundesgebiets erzeugt worden ist, nicht begründet werden darf.
(1) Die Rechtsverordnungen auf Grund der §§ 86, 88
und 89 §§ 89, 91 und 92 bedürfen der Zustimmung
des Bundestages.
(2) Wenn Rechtsverordnungen nach Absatz 1 der Zustimmung des Bundestages
bedürfen, kann diese Zustimmung davon abhängig gemacht werden, dass
dessen Änderungswünsche übernommen werden. Übernimmt der
Verordnungsgeber die Änderungen, ist eine erneute Beschlussfassung durch
den Bundestag nicht erforderlich. Hat sich der Bundestag nach Ablauf von sechs
Sitzungswochen seit Eingang der Rechtsverordnung nicht mit ihr befasst, gilt
im Fall der §§ 86 und 88 §§ 89 und 91 seine
Zustimmung zu der unveränderten Rechtsverordnung als erteilt.
(3) Die Ermächtigungen zum Erlass von Rechtsverordnungen
auf Grund der §§ 88 bis 90 §§ 91 bis 93
können durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates und im Fall
der §§ 88 und 89 §§ 91 und 92 mit Zustimmung
des Bundestages auf eine Bundesoberbehörde übertragen werden. Die
Rechtsverordnungen, die auf dieser Grundlage von der Bundesoberbehörde
erlassen werden, bedürfen nicht der Zustimmung des Bundesrates oder des
Bundestages.
Abschnitt 2
Berichte
Die Bundesregierung evaluiert dieses Gesetz und legt dem Bundestag bis zum 31. Dezember 2018 und dann alle vier Jahre einen Erfahrungsbericht vor. Die Bundesnetzagentur, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und das Umweltbundesamt unterstützen die Bundesregierung bei der Erstellung des Erfahrungsberichts.
(1) Die Bundesregierung berichtet dem Bundestag bis zum 31. Dezember 2014 und dann jährlich über
1. den Stand des Ausbaus der erneuerbaren Energien und die Erreichung der Ziele nach § 1 Absatz 2,
2. die Erfüllung der Grundsätze nach § 2,
3. den Stand der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien,
4. die Entwicklung der Eigenversorgung im Sinne des § 58
61 und
5. die Herausforderungen, die sich aus den Nummern 1 bis 4 ergeben.
(2) Die Bundesregierung legt rechtzeitig vor Erreichung des in
§ 29 31 Absatz 6 Satz 1 bestimmten Ziels einen Vorschlag
für eine Neugestaltung der bisherigen Regelung vor.
(3) Die Bundesregierung überprüft § 61 Absatz 3 und 4 bis zum Jahr 2017 und legt rechtzeitig einen Vorschlag für eine Neugestaltung der bisherigen Regelung vor.
Die Bundesregierung berichtet dem Bundestag spätestens bis
zum 30. Juni 2016 über die Erfahrungen mit Ausschreibungen insbesondere
nach § 53 55. Der Bericht enthält auch Handlungsempfehlungen
1. zur Ermittlung der finanziellen Förderung und ihrer Höhe durch Ausschreibungen im Hinblick auf § 2 Absatz 5 Satz 1 und
2. zur Menge der für die Erreichung der Ziele nach § 1 Absatz 2 erforderlichen auszuschreibenden Strommengen oder installierten Leistungen.
Abschnitt 3
Übergangsbestimmungen
§ 100 Allgemeine Übergangsbestimmungen
(1) Für Strom aus Anlagen und KWK-Anlagen, die nach dem am 31. Juli 2014 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen worden sind, sind die Bestimmungen dieses Gesetzes anzuwenden mit der Maßgabe, dass
1. statt § 5 Nummer 21 § 3 Nummer 5 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung anzuwenden ist,
2. statt § 9 Absatz 3 und 7 § 6 Absatz 3 und 6 des Erneuerbare-Energien- Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung anzuwenden ist,
3. § 24 Absatz 1 Nummer 1 für Betreiber von Anlagen
zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie, die nach dem 31. Dezember
2011 in Betrieb genommen worden sind, anzuwenden ist, § 25 mit
folgenden Maßgaben anzuwenden ist:
a) an die Stelle des anzulegenden Wertes nach § 23 Absatz 1 Satz 2 tritt der Vergütungsanspruch des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der für die jeweilige Anlage maßgeblichen Fassung und
b) für Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie, die nach dem 31. Dezember 2011 in Betrieb genommen worden sind, ist Absatz 1 Satz 1 anzuwenden, solange der Anlagenbetreiber die Anlage nicht nach § 17 Absatz 12 Nummer 1 Buchstabe a des Erneuerbare- Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung als geförderte Anlage im Sinne des § 20a Absatz 5 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung registriert und den Standort und die installierte Leistung der Anlage nicht an die Bundesnetzagentur mittels der von ihr bereitgestellten Formularvorgaben übermittelt hat,
4. statt der §§ 25 bis 29, des § 38 Absatz 1,
der §§ 39 bis 49, 51 und 53, § 67 Nummer 2 die §§ 20
bis 20b, 23 bis 33, 46 Nummer 2 §§ 26 bis 31, des § 40
Absatz 1, der §§ 41 bis 51, 53 und 55, § 71 Nummer 2 die §§
20 bis 20b, 23 bis 33, 46 Nummer 2 sowie die Anlagen 1 und 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung anzuwenden sind; abweichend hiervon
ist § 45 47 Absatz 7 ausschließlich für Anlagen
entsprechend anzuwenden, die nach dem am 31. Juli 2014 geltenden Inbetriebnahmebegriff
nach dem 31. Dezember 2011 in Betrieb genommen worden sind,
5. § 33 35 Satz 1 Nummer 2 ab dem 1. Januar
2015 1. April 2015 anzuwenden ist,
6. § 35 37 entsprechend anzuwenden ist mit
Ausnahme von § 35 37 Absatz 2 und 3 zweiter Halbsatz,
7. für Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft,
die vor dem 1. Januar 2009 in Betrieb genommen worden sind, anstelle des §
38 40 Absatz 2 § 23 des Erneuerbare-Energien-Gesetz in
der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung anzuwenden ist, wenn die Maßnahme
nach § 23 Absatz 2 Satz 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetz in der am 31.
Juli 2014 geltenden Fassung vor dem 1. August 2014 abgeschlossen worden ist,
8. Anlage 1 Nummer 1.2 mit der Maßgabe anzuwenden ist, dass der jeweils anzulegende Wert „AW“ erhöht wird
a) für vor dem 1. Januar 2015 erzeugten Strom
aa) aus Windenergie und solarer Strahlungsenergie um 0,60 Cent pro Kilowattstunde, wenn die Anlage fernsteuerbar im Sinne des § 3 der Managementprämienverordnung vom 2. November 2012 (BGBl. I S. 2278) ist, und im Übrigen um 0,45 Cent pro Kilowattstunde,
bb) aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie um 0,25 Cent pro Kilowattstunde,
b) für nach dem 31. Dezember 2014 erzeugten Strom
aa) aus Windenergie und solarer Strahlungsenergie um 0,40 Cent pro Kilowattstunde
oder; abweichend von Halbsatz 1 wird der anzulegende Wert für Strom, der nach dem 31. Dezember 2014 und vor dem 1. April 2015 erzeugt wird, nur um 0,30 Cent pro Kilowattstunde erhöht, wenn die Anlage nicht fernsteuerbar im Sinne des § 36 ist; oderbb) aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie um 0,20 Cent pro Kilowattstunde,
9. § 66 Absatz 2 Nummer 1, Absatz 4, 5, 6, 11, 18, 18a, 19 und 20 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung anzuwenden ist,
9. 10. für Strom aus Anlagen, die nach dem
am 31. Dezember 2011 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. Januar 2012
in Betrieb genommen worden sind, abweichend hiervon und unbeschadet der Nummern
5, 7 und 8 § 66 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli
2014 geltenden Fassung mit folgenden Maßgaben anzuwenden ist: 3,
5, 6, 7 und 8 § 66 Absatz 1 Nummer 1 bis 13, Absatz 2, 3, 4, 14, 17, 21
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung
gilt, wobei die in § 66 Absatz 1 erster Halbsatz angeordnete allgemeine
Anwendung der Bestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember
2011 geltenden Fassung nicht anzuwenden ist, sowie die folgenden Maßgaben
gelten:
a) statt § 5 Nummer 21 ist § 3 Nummer 5 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung anzuwenden,
anzuwenden; abweichend hiervon
ist für Anlagen, die vor dem 1. Januar 2009 nach § 3 Absatz 4 zweiter
Halbsatz des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember 2008 geltenden
Fassung erneuert worden sind, ausschließlich für diese Erneuerung
§ 3 Absatz 4 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember 2008
geltenden Fassung anzuwenden,
b) statt § 9 ist § 6 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung unbeschadet des § 66 Absatz 1 Nummer 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli2014 geltenden Fassung mit folgenden Maßnahmen anzuwenden:
aa) § 9 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 4 ist entsprechend anzuwenden,
bb) § 9 Absatz 8 ist anzuwenden, und
cc) bei Verstößen ist § 16 Absatz 6 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung entsprechend anzuwenden,
b) c)
statt der §§ 26 bis 29, 32,
40 Absatz 1, den §§ 41 bis 51, 53 und 55, 71 Nummer 2 sind die
§§ 19, 20, 23 bis 33 und 66
sowie die Anlagen 1 bis 4 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Dezember
2011 geltenden Fassung anzuwenden,
a) c)
d) statt § 66 Absatz 1 Nummer 10 Satz 1 und 2 des Erneuerbare-Energien-
Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung sind die §§ 20,
21, 32 bis 34 34 bis 36 und Anlage 1 zu diesem Gesetz mit der
Maßgabe anzuwenden, dass abweichend von § 20 Absatz 1 Nummer 3 und
4 die Einspeisevergütung nach den Bestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der für die jeweilige Anlage maßgeblichen Fassung maßgeblich
ist und dass bei der Berechnung der Marktprämie nach § 32 34
der anzulegende Wert die Höhe der Vergütung in Cent pro Kilowattstunde
ist, die für den direkt vermarkteten Strom bei der konkreten Anlage im
Fall einer Vergütung nach den Vergütungsbestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der für die jeweilige Anlage maßgeblichen Fassung tatsächlich
in Anspruch genommen werden könnte. § 24 Absatz 2 Satz 1 Nummer
2 und Satz 2 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle des anzulegenden
Wertes nach § 23 Absatz 1 der Vergütungsanspruch des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes in der für die jeweilige Anlage maßgeblichen Fassung
tritt,
b) d)
e) statt § 66 Absatz 1 Nummer 11 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung sind die §§ 50 und 52
§§ 52, 54 sowie Anlage 3 anzuwenden,.
c) § 66 Absatz 1 Nummer 14, Absatz 13 und 13a des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung sind nicht anzuwenden,
d) e) §
9 Absatz 4 ist entsprechend anzuwenden und
e) anstelle von § 21 Absatz 2 Satz 3 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
vom 25. Oktober 2008 (BGBl. I S. 2074) in der am 31. Dezember 2011 geltenden
Fassung ist § 22 Satz 2 entsprechend anzuwenden.
(2) Für Strom aus Anlagen, die
1. nach dem am 31. Juli 2014 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen worden sind und
2. vor dem 1. August 2014 zu keinem Zeitpunkt Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien oder Grubengas erzeugt haben,
ist § 5 Nummer 21 erster Halbsatz anzuwenden. Abweichend von Satz 1 gilt für Anlagen nach Satz 1, die ausschließlich Biomethan einsetzen, der am 31. Juli 2014 geltende Inbetriebnahmebegriff, wenn das ab dem 1. August 2014 zur Stromerzeugung eingesetzte Biomethan ausschließlich aus Gasaufbereitungsanlagen stammt, die vor dem 23. Januar 2014 zum ersten Mal Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist haben.
1. die vor dem 23. Januar 2014 zum
ersten Mal Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist haben oder
2. die vor dem 31. Juli 2014 zum
ersten Mal Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist haben und nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz
genehmigungsbedürftig sind oder für ihren Betrieb einer Zulassung
nach einer anderen Bestimmung des Bundesrechts bedürfen und vor dem 23.
Januar 2014 genehmigt oder zugelassen worden sind.
Für den Anspruch auf finanzielle Förderung für Strom aus einer Anlage nach Satz 2 ist nachzuweisen, dass vor ihrem erstmaligen Betrieb ausschließlich mit Biomethan eine andere Anlage nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach § 93 als endgültig stillgelegt registriert worden ist, die
1. schon vor dem 1. August 2014 ausschließlich mit Biomethan betrieben wurde und
2. mindestens dieselbe installierte Leistung hat wie die Anlage nach Satz 2.
Satz 2 ist auf Anlagen entsprechend anzuwenden, die ausschließlich Biomethan einsetzen, das aus einer Gasaufbereitungsanlage stammt, die nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigungsbedürftig ist und vor dem 23. Januar 2014 genehmigt worden ist und die vor dem 1. Januar 2015 zum ersten Mal Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist hat, wenn die Anlage vor dem 1. Januar 2015 nicht mit Biomethan aus einer anderen Gasaufbereitungsanlage betrieben wurde; wird die Anlage erstmalig nach dem 31. Dezember 2014 ausschließlich mit Biomethan betrieben, ist Satz 3 entsprechend anzuwenden.
(3) Für Strom aus Anlagen, die nach dem 31. Juli 2014 und vor dem 1. Januar 2015 in Betrieb genommen worden sind, ist Absatz 1 anzuwenden, wenn die Anlagen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigungsbedürftig sind oder für ihren Betrieb einer Zulassung nach einer anderen Bestimmung des Bundesrechts bedürfen und vor dem 23. Januar 2014 genehmigt oder zugelassen worden sind.
(4) Für Strom aus Anlagen, die nach dem am 31. Dezember 2011 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. Januar 2012 in Betrieb genommen worden sind, verringert sich für jeden Kalendermonat, in dem Anlagenbetreiber ganz oder teilweise Verpflichtungen im Rahmen einer Nachrüstung zur Sicherung der Systemstabilität auf Grund einer Verordnung nach § 12 Absatz 3a und § 49 Absatz 4 des Energiewirtschaftsgesetzes nach Ablauf der in der Rechtsverordnung oder der von den Netzbetreibern nach Maßgabe der Rechtsverordnung gesetzten Frist nicht nachgekommen sind,
1. der Anspruch auf finanzielle Förderung die
Marktprämie oder die Einspeisevergütung für Anlagen, die
mit einer technischen Einrichtung nach § 9 Absatz 1 Nummer
2 oder Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 oder Satz 2
Nummer 2 ausgestattet sind, auf den Monatsmarktwert null oder
2. der in einem Kalenderjahr entstandene Anspruch auf eine Einspeisevergütung
für Anlagen, die nicht mit einer technischen Einrichtung nach § 9
Absatz 1 Nummer 2 oder Absatz 2
Satz 1 Nummer 2 oder Satz 2 Nummer 2 ausgestattet sind, um ein Zwölftel.
(5) Nummer 3.1 Satz 2 der Anlage 1 ist nicht vor dem 1. Januar 2015 anzuwenden.
§ 101 Übergangsbestimmungen für Strom aus Biomasse
(1) Für Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biomasse,
die nach dem am 31. Juli 2014 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. August
2014 in Betrieb genommen worden sind, verringert sich ab dem 1. August 2014
der Vergütungsanspruch nach den Bestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der für die Anlage jeweils anzuwendenden Fassung für jede Kilowattstunde
Strom, um die in einem Kalenderjahr die vor dem 1. August 2014 erreichte Höchstbemessungsleistung
der Anlage überschritten wird, auf den Monatsmarktwert; für Anlagen
zur Erzeugung von Strom aus Biogas, die vor dem 1. Januar 2009 in Betrieb
genommen worden sind, verringert sich entsprechend der Vergütungsanspruch
nach § 8 Absatz 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vom 21. Juli 2004 (BGBl.
I S. 1918) in der am 31. Dezember 2008 geltenden Fassung nach Maßgabe
des ersten Halbsatzes. Höchstbemessungsleistung im Sinne von Satz 1 ist
die höchste Bemessungsleistung der Anlage in einem Kalenderjahr seit dem
Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme. Im Fall von Anlagen im Sinne von Satz 1,
die nach dem 31. Dezember 2011 in Betrieb genommen worden sind, wird abweichend
von Satz 2 unwiderleglich vermutet, dass die Höchstbemessungsleistung der
Anlage der um 10 Prozent verringerte Wert der vor dem 1. August 2014 installierten
Leistung der Anlage ist. und vor dem 1. Januar 2014. Abweichend von
Satz 2 gilt der um 5 Prozent verringerte Wert der am 31. Juli 2014 installierten
Leistung der Anlage als Höchstbemessungsleistung, wenn der so ermittelte
Wert höher als die tatsächliche Höchstbemessungsleistung nach
Satz 2 ist.
(2) Für Strom aus Anlagen, die nach dem am 31. Dezember 2011 geltenden Inbetriebnahmebegriff vor dem 1. Januar 2012 in Betrieb genommen worden sind,
1. besteht der Anspruch auf Erhöhung des Bonus für Strom
aus nachwachsenden Rohstoffen nach § 27 28
27 Absatz 4 Nummer 2 in Verbindung mit Anlage 2 Nummer VI.2.c zu dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung ab
dem 1. August 2014 nur, wenn zur Stromerzeugung überwiegend Landschaftspflegematerial
einschließlich Landschaftspflegegras im Sinne von Anlage 3 Nummer 5 zur
Biomasseverordnung in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung eingesetzt werden,
2. ist § 45 47 Absatz 6 Nummer 2 anzuwenden
bei Strom, der nach dem 31. Juli 2014 erzeugt worden ist.
(3) Für Anlagen, die nach dem 31. Dezember 2011 und vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen worden sind, ist auch nach dem 31. Juli 2014 die Biomasseverordnung in ihrer am 31. Juli 2014 geltenden Fassung anzuwenden.
§ 102 Übergangsbestimmung zur Umstellung auf Ausschreibungen
Nachdem die finanzielle Förderung im Sinne des § 2 Absatz 5 auf Ausschreibungen umgestellt worden ist, besteht auch ohne eine im Rahmen einer Ausschreibung erhaltene Förderberechtigung ein Anspruch nach § 19 Absatz 1 für Anlagenbetreiber von
1. Windenergieanlagen auf See, die vor dem 1. Januar 2017 eine
unbedingte Netzanschlusszusage Netzanbindungszusage oder eine
Zuweisung von Anschlusskapazitäten nach § 17d Absatz 3 des Energiewirtschaftsgesetzes
erhalten haben und vor dem 1. Januar 2021 in Betrieb genommen worden sind, oder
2. Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Geothermie, die vor dem 1. Januar 2017 erstmals eine Zulassung nach § 51 Absatz 1 des Bundesberggesetzes für die Aufsuchung erhalten haben und vor dem 1. Januar 2021 in Betrieb genommen worden sind, oder
2. 3. allen anderen Anlagen, die nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz
genehmigungsbedürftig sind oder für ihren Betrieb einer Zulassung
nach einer anderen Bestimmung des Bundesrechts bedürfen und vor dem 1.
Januar 2017 genehmigt oder zugelassen und vor dem 1. Januar 2019 in Betrieb
genommen worden sind; dies gilt nicht für die Betreiber von Freiflächenanlagen.
§ 103 Übergangs- und Härtefallbestimmungen zur Besonderen Ausgleichsregelung
(1) Für Anträge für das Begrenzungsjahr 2015 sind
die §§ 60 bis 65 §§ 63 bis 69 mit den folgenden
Maßgaben anzuwenden:
1. § 61 64 Absatz 1 Nummer 3 ist für
Unternehmen mit einem Stromverbrauch von unter 10 Gigawattstunden im letzten
abgeschlossenen Geschäftsjahr nicht anzuwenden, wenn das Unternehmen dem
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle nachweist, dass es innerhalb
der Antragsfrist nicht in der Lage war, eine gültige Bescheinigung nach
§ 61 64 Absatz 3 Nummer 2 zu erlangen.
2. § 61 64 Absatz 2 und 3 Nummer 1 ist mit
der Maßgabe anzuwenden, dass anstelle des arithmetischen Mittels der Bruttowertschöpfung
der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre auch nur die Bruttowertschöpfung
zu Faktorkosten nach § 64 Absatz 6 Nummer 3 des letzten
abgeschlossenen Geschäftsjahrs des Unternehmens zugrunde gelegt wird
werden kann.
3. § 61 64 Absatz 6 Nummer 1 letzter Halbsatz
ist nicht anzuwenden.
4. § 61 64 Absatz 6 Nummer 3 ist mit der
Maßgabe anzuwenden, dass die Stromkostenintensität das Verhältnis
der von dem Unternehmen in dem letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr zu
tragenden tatsächlichen Stromkosten einschließlich der Stromkosten
für nach § 58 61 umlagepflichtige selbst verbrauchte
Strommengen zu der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten des Unternehmens
nach Nummer 2 ist.; Stromkosten für nach § 61 nicht umlagepflichtige
selbst verbrauchte Strommengen können berücksichtigt werden, soweit
diese im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr dauerhaft von nach §
60 Absatz 1 oder nach § 61 umlagepflichtigen Strommengen abgelöst
wurden; die Bescheinigung nach § 64 Absatz 3 Nummer 1 Buchstabe c muss
sämtliche Bestandteile der vom Unternehmen getragenen Stromkosten enthalten.
5. Abweichend von § 63 66 Absatz 1 Satz 1
und 2 kann ein Antrag einmalig bis zum 30. September 2014 (materielle Ausschlussfrist)
gestellt werden.
6. Im Übrigen sind die §§ 60 bis 65 §§
63 bis 69 anzuwenden, es sei denn, dass Anträge für das Begrenzungsjahr
2015 bis zum Ablauf des 31. Juli 2014 bestandskräftig entschieden worden
sind.
(2) Für Anträge für das Begrenzungsjahr 2016 sind
die §§ 60 bis 65 §§ 63 bis 69 mit den folgenden
Maßgaben anzuwenden:
1. § 61 64 Absatz 2 und 3 Nummer 1 ist mit
der Maßgabe anzuwenden, dass anstelle des arithmetischen Mittels der Bruttowertschöpfung
der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre das arithmetische Mittel
der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten nach § 64 Absatz
6 Nummer 3 der letzten beiden abgeschlossenen Geschäftsjahre des Unternehmens
zugrunde gelegt wird.
2. § 61 64 Absatz 6 Nummer 3 ist mit der
Maßgabe anzuwenden, dass die Stromkostenintensität das Verhältnis
der von dem Unternehmen in dem letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr zu
tragenden tatsächlichen Stromkosten einschließlich der Stromkosten
für nach § 58 61 umlagepflichtige selbst verbrauchte
Strommengen zu der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten des Unternehmens
nach Nummer 1 ist.; Stromkosten für nach § 61 nicht umlagepflichtige
selbst verbrauchte Strommengen können berücksichtigt werden, soweit
diese im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr dauerhaft von nach §
60 Absatz 1 oder nach § 61 umlagepflichtigen Strommengen abgelöst
wurden; die Bescheinigung nach § 64 Absatz 3 Nummer 1 Buchstabe c muss
sämtliche Bestandteile der vom Unternehmen getragenen Stromkosten enthalten.
3. Im Übrigen sind die §§ 60 bis 65 §§
63 bis 69 anzuwenden.
(3) Für Unternehmen oder selbständige Unternehmensteile,
die als Unternehmen des produzierenden Gewerbes nach § 3 Nummer 14 des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung für
das Begrenzungsjahr 2014 über eine bestandskräftige Begrenzungsentscheidung
nach §§ 42 bis 44 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31.
Juli 2014 geltenden Fassung verfügen, begrenzt das Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle die EEG-Umlage für die Jahre 2015 bis 2018 nach den
§§ 60 bis 65 §§ 63 bis 69 so, dass die EEG-Umlage
für ein Unternehmen in einem Begrenzungsjahr jeweils nicht mehr als das
Doppelte des Betrags in Cent je Kilowattstunde beträgt, der für den
selbst verbrauchten Strom an den begrenzten Abnahmestellen des Unternehmens
im jeweils dem Antragsjahr vorangegangenen Geschäftsjahr nach Maßgabe
des für dieses Jahr geltenden Begrenzungsbescheides zu zahlen war. Satz
1 gilt entsprechend für Unternehmen oder selbständige Unternehmensteile,
die für das Begrenzungsjahr 2014 über eine bestandskräftige Begrenzungsentscheidung
verfügen und die Voraussetzungen nach § 64 nicht erfüllen, weil
sie einer Branche nach Liste 1 der Anlage 4 zuzuordnen sind, aber ihre Stromkostenintensität
weniger als 16 Prozent für das Begrenzungsjahr 2015 oder weniger als 17
Prozent ab dem Begrenzungsjahr 2016 beträgt, wenn und insoweit das Unternehmen
oder der selbständige Unternehmensteil nachweist, dass seine Stromkostenintensität
im Sinne des § 64 Absatz 6 Nummer 3 in Verbindung mit Absatz 1 und 2 dieses
Paragrafen mindestens 14 Prozent betragen hat; im Übrigen sind die §§
64, 66, 68 und 69 entsprechend anzuwenden.
(4) Für Unternehmen oder selbständige Unternehmensteile, die
1. als Unternehmen des produzierenden Gewerbes nach § 3 Nummer
14 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung
für das Begrenzungsjahr 2014 über eine bestandskräftige Begrenzungsentscheidung
nach den §§ 40 bis 44 §§ 42 bis 44 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung verfügen und
2. die Voraussetzungen nach § 61 64 dieses
Gesetzes nicht erfüllen, weil sie
a) keiner Branche nach Anlage 4 zuzuordnen sind,
b) einer Branche nach Liste 1 der Anlage 4 zuzuordnen sind,
aber ihre Stromkostenintensität weniger als 16 Prozent für das Begrenzungsjahr
2015 oder weniger als 17 Prozent ab dem Begrenzungsjahr 2016 beträgt oder
c) b) einer Branche nach Liste 2 der Anlage 4 zuzuordnen
sind, aber ihre Stromkostenintensität weniger als 20 Prozent beträgt,
begrenzt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
auf Antrag die EEG-Umlage für den Stromanteil über 1 Gigawattstunde
auf 20 Prozent der nach § 57 60 Absatz 2 ermittelten Umlage,
wenn und insoweit das Unternehmen oder der selbständige Unternehmensteil
nachweist, dass seine Stromkostenintensität im Sinne des § 61
64 Absatz 6 Nummer 3 in Verbindung mit Absatz 1 und 2 dieses Paragrafen
im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr mindestens 14 Prozent betragen
hat. Satz 1 ist auch anzuwenden für selbständige Unternehmensteile,
die abweichend von Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a bis
c a oder b die Voraussetzungen
nach § 64 dieses Gesetzes deshalb nicht erfüllen, weil das Unternehmen
einer Branche nach Liste 2 der Anlage 4 zuzuordnen ist. Im Übrigen
sind Absatz 3 und die §§ 61, 63, 64 und 65 64, 66, 68 und
69 entsprechend anzuwenden.
(5) Für Schienenbahnen, die noch keine Begrenzungsentscheidung
für das Begrenzungsjahr 2014 haben, sind die §§ 60 bis 65
63 bis 69 für die Antragstellung auf Begrenzung für die zweite
Jahreshälfte des Jahres 2014 mit den Maßgaben anzuwenden, dass
1. die EEG-Umlage für die gesamte Strommenge, die das Unternehmen unmittelbar für den Fahrbetrieb im Schienenbahnverkehr selbst verbraucht hat, auf 20 Prozent der nach § 37 Absatz 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung ermittelten EEG-Umlage für das Jahr 2014 begrenzt wird,
2. der Antrag nach § 60 63 in Verbindung
mit § 62 65 einschließlich der Bescheinigung nach
§ 61 64 Absatz 3 Nummer 1 Buchstabe c bis zum 30. September
2014 zu stellen ist (materielle Ausschlussfrist) und
3. die Entscheidung rückwirkend zum 1. Juli 2014 mit einer Geltungsdauer bis zum 31. Dezember 2014 wirksam wird.
(6) Die Übertragungsnetzbetreiber haben gegen Elektrizitätsversorgungsunternehmen für die außerhalb der Regelverantwortung eines Übertragungsnetzbetreibers eigens für die Versorgung von Schienenbahnen erzeugten, unmittelbar in das Bahnstromnetz eingespeisten und unmittelbar für den Fahrbetrieb im Schienenverkehr verbrauchten Strommengen (Bahnkraftwerksstrom) für die Jahre 2009 bis 2013 nur Anspruch auf Zahlung einer EEG-Umlage von 0,05 Cent pro Kilowattstunde. Die Ansprüche werden wie folgt fällig:
1. für Bahnkraftwerksstrom, der in den Jahren 2009 bis 2011 verbraucht worden ist, zum 31. August 2014,
2. für Bahnkraftwerksstrom, der im Jahr 2012 verbraucht worden ist, zum 31. Januar 2015 und
3. für Bahnkraftwerksstrom, der im Jahr 2013 verbraucht worden ist, zum 31. Oktober 2015.
Elektrizitätsversorgungsunternehmen müssen ihrem Übertragungsnetzbetreiber
unverzüglich die Endabrechnungen für die Jahre 2009 bis 2013 für
den Bahnkraftwerksstrom vorlegen; § 71 75 ist entsprechend
anzuwenden. Elektrizitätsversorgungsunternehmen können für Bahnkraftwerksstrom,
den sie vor dem 1. Januar 2009 geliefert haben, die Abnahme und Vergütung
nach § 37 Absatz 1 Satz 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31.
Dezember 2011 geltenden Fassung und nach § 14 Absatz 3 Satz 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der am 31. Juli 2008 geltenden Fassung verweigern.
§ 104 Weitere Übergangsbestimmungen
(1) Für Anlagen und KWK-Anlagen, die vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen worden sind und mit einer technischen Einrichtung nach § 6 Absatz 1 oder Absatz 2 Nummer 1 und Nummer 2 Buchstabe a des am 31. Juli 2014 geltenden Erneuerbare-Energien-Gesetzes ausstatten mussten, ist § 9 Absatz 1 Satz 2 ab dem 1. Januar 2009 rückwirkend anzuwenden. Ausgenommen hiervon sind Fälle, in denen vor dem 9. April 2014 ein Rechtsstreit zwischen Anlagenbetreiber und Netzbetreiber anhängig oder rechtskräftig entschieden worden ist.
(2) § 39 Absatz 1 und 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung ist auf Strom, den Elektrizitätsversorgungsunternehmen nach dem 31. Dezember 2013 und vor dem 1. August 2014 an ihre gesamten Letztverbraucher geliefert haben, mit der Maßgabe anzuwenden, dass abweichend von § 39 Absatz 1 Nummer 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung dieser Strom die dort genannten Anforderungen in dem Zeitraum nach dem 31. Dezember 2013 und vor dem 1. August 2014 sowie zugleich jeweils in mindestens vier Monaten dieses Zeitraums erfüllt, wobei § 39 Absatz 1 Nummer 1 zweiter Halbsatz des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung nicht anzuwenden ist.
(3) Für Eigenversorgungsanlagen, die vor dem 1. August 2014 ausschließlich Strom mit Gichtgas, Konvertergas oder Kokereigas (Kuppelgase) erzeugt haben, das bei der Stahlerzeugung entstanden ist, ist § 61 Absatz 7 nicht anzuwenden, und die Strommengen dürfen, soweit sie unter die Ausnahmen nach § 61 Absatz 2 bis 4 fallen, rückwirkend zum 1. Januar 2014 jährlich bilanziert werden. Erdgas ist in dem Umfang als Kuppelgas anzusehen, in dem es zur Anfahr-, Zünd- und Stützfeuerung erforderlich ist.
Anlage 1
Höhe der Marktprämie (zu § 32)
1. Berechnung der Marktprämie
1.1. Im Sinne dieser Anlage ist:
– „MP“ die Höhe der Marktprämie nach
§ 32 34 Absatz 2 in Cent pro Kilowattstunde,
– „AW“ der anzulegende Wert nach den §§
38 bis 53 40 bis 55 unter Berücksichtigung der §§
17 bis 29 19 bis 31 in Cent pro Kilowattstunde,
– „MW“ der jeweilige Monatsmarktwert in Cent pro Kilowattstunde.
1.2. Die Höhe der Marktprämie nach § 32
34 Absatz 2 („MP“) in Cent pro Kilowattstunde direkt vermarkteten
und tatsächlich eingespeisten Stroms wird nach der folgenden Formel berechnet:
MP = AW – MW
Ergibt sich bei der Berechnung ein Wert kleiner null, wird abweichend von Satz 1 der Wert „MP“ mit dem Wert null festgesetzt.
2. Berechnung des Monatsmarktwerts „MW“
2.1. Monatsmarktwert bei Strom aus Wasserkraft, Deponiegas,
Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie nach den §§
38 bis 46 40 bis 48
Als Wert „MW“ in Cent pro Kilowattstunde ist bei direkt vermarktetem Strom aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie der Wert „MWEPEX“ anzulegen. Dabei ist „MWEPEX“ der tatsächliche Monatsmittelwert der Stundenkontrakte für die Preiszone Deutschland/ Österreich am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris in Cent pro Kilowattstunde.
2.2. Monatsmarktwert bei Strom aus Windenergie und solarer
Strahlungsenergie nach den §§ 47 bis 49 49 bis 51
2.2.1. Energieträgerspezifischer Monatsmarktwert
Als Wert „MW“ in Cent pro Kilowattstunde ist anzulegen bei direkt vermarktetem Strom aus
– Windenergieanlagen an Land der Wert „MWWind an Land“,
– Windenergieanlagen auf See der Wert „MWWind auf See“ und
– Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie der Wert „MWSolar“.
2.2.2. Windenergie an Land
„MWWind an Land“ ist der tatsächliche Monatsmittelwert des Marktwerts von Strom aus Windenergieanlagen an Land am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris für die Preiszone Deutschland/Österreich in Cent pro Kilowattstunde. Dieser Wert wird wie folgt berechnet:
2.2.2.1. Für jede Stunde eines Kalendermonats wird der durchschnittliche Wert der Stundenkontrakte am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris für die Preiszone Deutschland/Österreich mit der Menge des in dieser Stunde nach der Online-Hochrechnung nach Nummer 3.1 erzeugten Stroms aus Windenergieanlagen an Land multipliziert.
2.2.2.2. Die Ergebnisse für alle Stunden dieses Kalendermonats werden summiert.
2.2.2.3. Diese Summe wird dividiert durch die Menge des in dem gesamten Kalendermonat nach der Online-Hochrechnung nach Nummer 3.1 erzeugten Stroms aus Windenergieanlagen an Land.
2.2.3 Windenergie auf See
„MWWind auf See“ ist der tatsächliche Monatsmittelwert des Marktwerts von Strom aus Windenergieanlagen auf See am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris für die Preiszone Deutschland/Österreich in Cent pro Kilowattstunde. Für die Berechnung von „MWWind auf See“ sind die Nummern 2.2.2.1 bis 2.2.2.3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass statt des nach der Online-Hochrechnung nach Nummer 3.1 erzeugten Stroms aus Windenergieanlagen an Land der nach der Online-Hochrechnung nach Nummer 3.1 erzeugte Strom aus Windenergieanlagen auf See zugrunde zu legen ist.
2.2.4 Solare Strahlungsenergie
„MWSolar“ ist der tatsächliche Monatsmittelwert des Marktwerts von Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris für die Preiszone Deutschland/ Österreich in Cent pro Kilowattstunde. Für die Berechnung von „MWSolar“ sind die Nummern 2.2.2.1 bis 2.2.2.3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass statt des nach der Online-Hochrechnung nach Nummer 3.1 erzeugten Stroms aus Windenergieanlagen an Land der nach der Online- Hochrechnung nach Nummer 3.1 erzeugte Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie zugrunde zu legen ist.
3. Veröffentlichung der Berechnung
3.1. Die Übertragungsnetzbetreiber müssen jederzeit unverzüglich auf einer gemeinsamen Internetseite in einheitlichem Format die auf der Grundlage einer repräsentativen Anzahl von gemessenen Referenzanlagen erstellte Online-Hochrechnung der Menge des tatsächlich erzeugten Stroms aus Windenergieanlagen an Land, Windenergieanlagen auf See und Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie in ihren Regelzonen in mindestens stündlicher Auflösung veröffentlichen. Für die Erstellung der Online-Hochrechnung sind Reduzierungen der Einspeiseleistung der Anlage durch den Netzbetreiber oder im Rahmen der Direktvermarktung nicht zu berücksichtigen.
3.2. Die Übertragungsnetzbetreiber müssen ferner für jeden Kalendermonat bis zum Ablauf des zehnten Werktags des Folgemonats auf einer gemeinsamen Internetseite in einheitlichem Format und auf drei Stellen nach dem Komma gerundet folgende Daten in nicht personenbezogener Form veröffentlichen:
a) den Wert der Stundenkontrakte am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris für die Preiszone Deutschland/Österreich für jeden Kalendertag in stündlicher Auflösung,
b) den Wert „MWEPEX“ nach Maßgabe der Nummer 2.1,
c) den Wert „MWWind an Land“ nach Maßgabe der Nummer 2.2.2,
d) den Wert „MWWind auf See“ nach Maßgabe der Nummer 2.2.3 und
e) den Wert „MWSolar“ nach Maßgabe der Nummer 2.2.4.
3.3. Soweit die Daten nach Nummer 3.2 nicht bis zum Ablauf des zehnten Werktags des Folgemonats verfügbar sind, sind sie unverzüglich in nicht personenbezogener Form zu veröffentlichen, sobald sie verfügbar sind.
Anlage 2
Referenzertrag (zu § 47 49)
1. Eine Referenzanlage ist eine Windenergieanlage eines bestimmten Typs, für die sich entsprechend ihrer von einer dazu berechtigten Institution vermessenen Leistungskennlinie an dem Referenzstandort ein Ertrag in Höhe des Referenzertrages errechnet.
2. Der Referenzertrag ist die für jeden Typ einer Windenergieanlage einschließlich der jeweiligen Nabenhöhe bestimmte Strommenge, die dieser Typ bei Errichtung an dem Referenzstandort rechnerisch auf Basis einer vermessenen Leistungskennlinie in fünf Betriebsjahren erbringen würde. Der Referenzertrag ist nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu ermitteln; die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik wird vermutet, wenn die Verfahren, Grundlagen und Rechenmethoden verwendet worden sind, die enthalten sind in den Technischen Richtlinien für Windenergieanlagen, Teil 5, in der zum Zeitpunkt der Ermittlung des Referenzertrags geltenden Fassung der FGW e.V. – Fördergesellschaft Windenergie und andere Erneuerbare Energien (FGW).
3. Der Typ einer Windenergieanlage ist bestimmt durch die Typenbezeichnung, die Rotorkreisfläche, die Nennleistung und die Nabenhöhe gemäß den Angaben des Herstellers.
4. Der Referenzstandort ist ein Standort, der bestimmt wird durch eine Rayleigh- Verteilung mit einer mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von 5,5 Metern je Sekunde in einer Höhe von 30 Metern über dem Grund, einem logarithmischen Höhenprofil und einer Rauhigkeitslänge von 0,1 Metern.
5. Die Leistungskennlinie ist der für jeden Typ einer Windenergieanlage
ermittelte Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und Leistungsabgabe unabhängig
von der Nabenhöhe. Die Leistungskennlinie ist nach den allgemein anerkannten
Regeln der Technik zu ermitteln; die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln
der Technik wird vermutet, wenn die Verfahren, Grundlagen und Rechenmethoden
verwendet worden sind, die enthalten sind in den Technischen Richtlinien für
Windenergieanlagen, Teil 2, der FGW e.V. – Fördergesellschaft
Windenergie und andere Erneuerbare (FGW)5 in der zum Zeitpunkt der Ermittlung
des Referenzertrages geltenden Fassung. Soweit die Leistungskennlinie nach einem
vergleichbaren Verfahren vor dem 1. Januar 2000 ermittelt wurde, kann diese
anstelle der nach Satz 2 ermittelten Leistungskennlinie herangezogen werden,
soweit im Geltungsbereich dieses Gesetzes nach dem 31. Dezember 2001 nicht mehr
mit der Errichtung von Anlagen des Typs begonnen wird, für den sie gelten.
6. Zur Vermessung der Leistungskennlinien nach Nummer 5 und zur Berechnung der Referenzerträge von Anlagentypen am Referenzstandort nach Nummer 2 sind für die Zwecke dieses Gesetzes die Institutionen berechtigt, die entsprechend der technischen Richtlinie Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (DIN EN ISO/IEC 17025), Ausgabe April 20006, entsprechend von einer staatlich anerkannten oder unter Beteiligung staatlicher Stellen evaluierten Akkreditierungsstelle akkreditiert sind.
7. Bei der Anwendung des Referenzertrages zur Bestimmung des verlängerten Zeitraums der Anfangsvergütung ist die installierte Leistung zu berücksichtigen, höchstens jedoch diejenige Leistung, die die Anlage aus genehmigungsrechtlichen Gründen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz maximal erbringen darf. Temporäre Leistungsreduzierungen insbesondere auf Grund einer Regelung der Anlage nach § 14 sind zu berücksichtigen.
Anlage 3
Voraussetzungen und Höhe der Flexibilitätsprämie (zu § 52
54)
I. Voraussetzungen der Flexibilitätsprämie
1. Anlagenbetreiber können die Flexibilitätsprämie verlangen,
a) wenn für den gesamten in der Anlage erzeugten Strom keine Einspeisevergütung
in Anspruch genommen wird und für diesen Strom unbeschadet des §§
27 Absatz 3 und 4, des § 27a Absatz 2 und des § 27c Absatz 3 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung dem Grunde nach ein Vergütungsanspruch
nach § 19 in Verbindung mit § 96 100 Absatz 1 besteht,
der nicht nach § 24 in Verbindung mit § 96 100 Absatz
1 verringert ist,
b) wenn die Bemessungsleistung der Anlage im Sinne der Nummer
I.2.1 Nummer II.1 erster Spiegelstrich
mindestens das 0,2fache der installierten Leistung der Anlage beträgt,
c) wenn der Anlagenbetreiber die zur Registrierung der Inanspruchnahme der
Flexibilitätsprämie erforderlichen Angaben nach Maßgabe der
Rechtsverordnung nach § 90 93 übermittelt hat und
d) sobald ein Umweltgutachter mit einer Zulassung für den Bereich Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energien bescheinigt hat, dass die Anlage für den zum Anspruch auf die Flexibilitätsprämie erforderlichen bedarfsorientierten Betrieb nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik technisch geeignet ist.
2. Die Höhe der Flexibilitätsprämie wird kalenderjährlich berechnet. Die Berechnung erfolgt für die jeweils zusätzlich bereitgestellte installierte Leistung nach Maßgabe der Nummer II. Auf die zu erwartenden Zahlungen sind monatliche Abschläge in angemessenem Umfang zu leisten.
3. Anlagenbetreiber müssen dem Netzbetreiber die erstmalige Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie vorab mitteilen.
4. Die Flexibilitätsprämie ist für die Dauer von zehn Jahren zu zahlen. Beginn der Frist ist der erste Tag des zweiten auf die Meldung nach Nummer I.3 folgenden Kalendermonats.
5. Der Anspruch auf die Flexibilitätsprämie entfällt für
zusätzliche installierte Leistung, die als Erhöhung der installierten
Leistung der Anlage nach dem 31. Juli 2014 nach Maßgabe der Rechtsverordnung
nach § 90 93 an das Anlagenregister übermittelt
wird, ab dem ersten Tag des zweiten Kalendermonats, der auf den Kalendermonat
folgt, in dem der von der Bundesnetzagentur nach Maßgabe des § 25
26 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe b in Verbindung mit der Rechtsverordnung
nach § 90 93 veröffentlichte aggregierte Zubau der
zusätzlichen installierten Leistung durch Erhöhungen der installierten
Leistung nach dem 31. Juli 2014 erstmals den Wert von 1 350 Megawatt übersteigt.
II. Höhe der Flexibilitätsprämie
1. Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Anlage ist
- „PBem“ die Bemessungsleistung in Kilowatt; im ersten und im zehnten Kalenderjahr der Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie ist die Bemessungsleistung mit der Maßgabe zu berechnen, dass nur die in den Kalendermonaten der Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie erzeugten Kilowattstunden und nur die vollen Zeitstunden dieser Kalendermonate zu berücksichtigen sind; dies gilt nur für die Zwecke der Berechnung der Höhe der Flexibilitätsprämie,
- „Pinst“ die installierte Leistung in Kilowatt,
- „PZusatz“ die zusätzlich bereitgestellte installierte Leistung für die bedarfsorientierte Erzeugung von Strom in Kilowatt und in dem jeweiligen Kalenderjahr,
- „fKor“ der Korrekturfaktor für die Auslastung der Anlage,
- „KK“ die Kapazitätskomponente für die Bereitstellung der zusätzlich installierten Leistung in Euro und Kilowatt,
- „FP“ die Flexibilitätsprämie nach § 52
54 in Cent pro Kilowattstunde.
2. Berechnung
2.1. Die Höhe der Flexibilitätsprämie nach § 52
54 („FP“) in Cent pro Kilowattstunde direkt vermarkteten
und tatsächlich eingespeisten Stroms wird nach der folgenden Formel berechnet:
2.2. „PZusatz“ wird nach der folgenden Formel berechnet:
PZusatz = Pinst – (fKor x PBem)
Dabei beträgt „fKor“
- bei Biomethan: 1,6 und
- bei Biogas, das kein Biomethan ist: 1,1.
Abweichend von Satz 1 wird der Wert „PZusatz“ festgesetzt
- mit dem Wert Null, wenn die Bemessungsleistung die 0,2fache installierte Leistung unterschreitet,
- mit dem 0,5-fachen Wert der installierten Leistung „Pinst“, wenn die Berechnung ergibt, dass er größer als der 0,5-fache Wert der installierten Leistung ist.
2.3. „KK“ beträgt 130 Euro pro Kilowatt.
Anlage 4 Stromkosten- oder handelsintensive Branchen (zu Artikel 2 - 24 (Änderungen diverser anderer Gesetze,
die in dieser Fassung nicht enthalten sind) Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am 1. August 2014 in Kraft. Gleichzeitig treten
das Erneuerbare-Energien-Gesetz vom 25. Oktober 2008 (BGBl. I S. 2074), das
zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 20. Dezember 2012 (BGBl. I S. 2730)
geändert worden ist, und die Managementprämienverordnung vom 2. November
2012 (BGBl. I S. 2278) außer Kraft.§
61 §§ 64, 103)
Laufende Nummer
WZ 20084* Code
WZ 2008 - Bezeichnung (a.n.g. = anderweitig nicht genannt)
Liste 1
Liste 2
1.
510
Steinkohlenbergbau
X
2.
610
Gewinnung von Erdöl
X
3.
620
Gewinnung von Erdgas
X
4.
710
Eisenerzbergbau
X
5.
729
Sonstiger NE-Metallerzbergbau
X
6.
811
Gewinnung von Naturwerksteinen und Natursteinen, Kalk- und Gipsstein,
Kreide und Schiefer
X
7.
812
Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin
X
8.
891
Bergbau auf chemische und Düngemittelminerale
X
9.
893
Gewinnung von Salz
X
10.
899
Gewinnung von Steinen und Erden a. n. g.
X
11.
1011
Schlachten (ohne Schlachten von Geflügel)
X
12.
1012
Schlachten von Geflügel
X
13.
1013
Fleischverarbeitung
X
14.
1020
Fischverarbeitung
X
15.
1031
Kartoffelverarbeitung
X
16.
1032
Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften
X
17.
1039
Sonstige Verarbeitung von Obst und Gemüse
X
18.
1041
Herstellung von Ölen und Fetten (ohne Margarine u.ä. Nahrungsfette)
X
19.
1042
Herstellung von Margarine u. ä. Nahrungsfetten
X
20.
1051
Milchverarbeitung (ohne Herstellung von Speiseeis)
X
21.
1061
Mahl- und Schälmühlen
X
22.
1062
Herstellung von Stärke und Stärkeerzeugnissen
X
23.
1072
Herstellung von Dauerbackwaren
X
24.
1073
Herstellung von Teigwaren
X
25.
1081
Herstellung von Zucker
X
26.
1082
Herstellung von Süßwaren (ohne Dauerbackwaren)
X
27.
1083
Verarbeitung von Kaffee und Tee, Herstellung von Kaffee-Ersatz
X
28.
1084
Herstellung von Würzmitteln und Soßen
X
29.
1085
Herstellung von Fertiggerichten
X
30.
1086
Herstellung von homogenisierten und diätetischen Nahrungsmitteln
X
31.
1089
Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln a. n. g.
X
32.
1091
Herstellung von Futtermitteln für Nutztiere
X
33.
1092
Herstellung von Futtermitteln für sonstige Tiere
X
34.
1101
Herstellung von Spirituosen
X
35.
1102
Herstellung von Traubenwein
X
36.
1103
Herstellung von Apfelwein und anderen Fruchtweinen
X
37.
1104
Herstellung von Wermutwein und sonstigen aromatisierten Weinen
X
38.
1105
Herstellung von Bier
X
39.
1106
Herstellung von Malz
X
40.
1107
Herstellung von Erfrischungsgetränken; Gewinnung natürlicher Mineralwässer
X
41.
1200
Tabakverarbeitung
X
42.
1310
Spinnstoffaufbereitung und Spinnerei
X
43.
1320
Weberei
X
44.
1391
Herstellung von gewirktem und gestricktem Stoff
X
45.
1392
Herstellung von konfektionierten Textilwaren (ohne Bekleidung)
X
46.
1393
Herstellung von Teppichen
X
47.
1394
Herstellung von Seilerwaren
X
48.
1395
Herstellung von Vliesstoff und Erzeugnissen daraus (ohne Bekleidung)
X
49.
1396
Herstellung von technischen Textilien
X
50.
1399
Herstellung von sonstigen Textilwaren a. n. g.
X
51.
1411
Herstellung von Lederbekleidung
X
52.
1412
Herstellung von Arbeits- und Berufsbekleidung
X
53.
1413
Herstellung von sonstiger Oberbekleidung
X
54.
1414
Herstellung von Wäsche
X
55.
1419
Herstellung von sonstiger Bekleidung und Bekleidungszubehör a. n. g.
X
56.
1420
Herstellung von Pelzwaren
X
57.
1431
Herstellung von Strumpfwaren
X
58.
1439
Herstellung von sonstiger Bekleidung aus gewirktem und gestricktem Stoff
X
59.
1511
Herstellung von Leder und Lederfaserstoff; Zurichtung und Färben von
Fellen
X
60.
1512
Lederverarbeitung (ohne Herstellung von Lederbekleidung)
X
61.
1520
Herstellung von Schuhen
X
62.
1610
Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke
X
63.
1621
Herstellung von Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten
X
64.
1622
Herstellung von Parketttafeln
X
65.
1623
Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen,
Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz
X
66.
1624
Herstellung von Verpackungsmitteln, Lagerbehältern und Ladungsträgern
aus Holz
X
67.
1629
Herstellung von Holzwaren a. n. g., Kork-, Flecht- und Korbwaren (ohne
Möbel)
X
68.
1711
Herstellung von Holz- und Zellstoff
X
69.
1712
Herstellung von Papier, Karton und Pappe
X
70.
1721
Herstellung von Wellpapier und -pappe sowie von Verpackungsmitteln
aus Papier, Karton und Pappe
X
71.
1722
Herstellung von Haushalts-, Hygiene- und Toilettenartikeln aus Zellstoff,
Papier und Pappe
X
72.
1723
Herstellung von Schreibwaren und Bürobedarf aus Papier, Karton und Pappe
X
73.
1724
Herstellung von Tapeten
X
74.
1729
Herstellung von sonstigen Waren aus Papier, Karton und Pappe
X
75.
1813
Druck- und Medienvorstufe
X
76.
1910
Kokerei
X
77.
1920
Mineralölverarbeitung
X
78.
2011
Herstellung von Industriegasen
X
79.
2012
Herstellung von Farbstoffen und Pigmenten
X
80.
2013
Herstellung von sonstigen anorganischen Grundstoffen und Chemikalien
X
81.
2014
Herstellung von sonstigen organischen Grundstoffen und Chemikalien
X
82.
2015
Herstellung von Düngemitteln und Stickstoffverbindungen
X
83.
2016
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
X
84.
2017
Herstellung von synthetischem Kautschuk in Primärformen
X
85.
2020
Herstellung von Schädlingsbekämpfungs-, Pflanzenschutz- und Desinfektionsmitteln
X
86.
2030
Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten
X
87.
2041
Herstellung von Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Poliermitteln
X
88.
2042
Herstellung von Körperpflegemitteln und Duftstoffen
X
89.
2051
Herstellung von pyrotechnischen Erzeugnissen
X
90.
2052
Herstellung von Klebstoffen
X
91.
2053
Herstellung von etherischen Ölen
X
92.
2059
Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen a. n. g.
X
93.
2060
Herstellung von Chemiefasern
X
94.
2110
Herstellung von pharmazeutischen Grundstoffen
X
95.
2120
Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen
pharmazeutischen Erzeugnissen
X
96.
2211
Herstellung und Runderneuerung von Bereifungen
X
97.
2219
Herstellung von sonstigen Gummiwaren
X
98.
2221
Herstellung von Platten, Folien, Schläuchen und Profilen aus Kunststoffen
X
99.
2222
Herstellung von Verpackungsmitteln aus Kunststoffen
X
100.
2223
Herstellung von Baubedarfsartikeln aus Kunststoffen
X
101.
2229
Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren
X
102.
2311
Herstellung von Flachglas
X
103.
2312
Veredlung und Bearbeitung von Flachglas
X
104.
2313
Herstellung von Hohlglas
X
105.
2314
Herstellung von Glasfasern und Waren daraus
X
106.
2319
Herstellung, Veredlung und Bearbeitung von sonstigem Glas einschließlich
technischen Glaswaren
X
107.
2320
Herstellung von feuerfesten keramischen Werkstoffen und Waren
X
108.
2331
Herstellung von keramischen Wand- und Bodenfliesen und -platten
X
109.
2332
Herstellung von Ziegeln und sonstiger Baukeramik
X
110.
2341
Herstellung von keramischen Haushaltswaren und Ziergegenständen
X
111.
2342
Herstellung von Sanitärkeramik
X
112.
2343
Herstellung von Isolatoren und Isolierteilen aus Keramik
X
113.
2344
Herstellung von keramischen Erzeugnissen für sonstige technische Zwecke
X
114.
2349
Herstellung von sonstigen keramischen Erzeugnissen
X
115.
2351
Herstellung von Zement
X
116.
2352
Herstellung von Kalk und gebranntem Gips
X
117.
2362
Herstellung von Gipserzeugnissen für den Bau
X
118.
2365
Herstellung von Faserzementwaren
X
119.
2369
Herstellung von sonstigen Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips a.
n. g.
X
120.
2370
Be- und Verarbeitung von Naturwerksteinen und Natursteinen a. n. g.
X
121.
2391
Herstellung von Schleifkörpern und Schleifmitteln auf Unterlage
X
122.
2399
Herstellung von sonstigen Erzeugnissen aus nichtmetallischen Mineralien
a. n. g.
X
123.
2410
Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen
X
124.
2420
Herstellung von Stahlrohren, Rohrform-, Rohrverschluss- und Rohrverbindungsstücken
aus Stahl
X
125.
2431
Herstellung von Blankstahl
X
126.
2432
Herstellung von Kaltband mit einer Breite von weniger als 600 mm
X
127.
2433
Herstellung von Kaltprofilen
X
128.
2434
Herstellung von kaltgezogenem Draht
X
129.
2441
Erzeugung und erste Bearbeitung von Edelmetallen
X
130.
2442
Erzeugung und erste Bearbeitung von Aluminium
X
131.
2443
Erzeugung und erste Bearbeitung von Blei, Zink und Zinn
X
132.
2444
Erzeugung und erste Bearbeitung von Kupfer
X
133.
2445
Erzeugung und erste Bearbeitung von sonstigen NE-Metallen
X
134.
2446
Aufbereitung von Kernbrennstoffen
X
135.
2451
Eisengießereien
X
136.
2452
Stahlgießereien
X
137.
2453
Leichtmetallgießereien
X
138.
2454
Buntmetallgießereien
X
139.
2511
Herstellung von Metallkonstruktionen
X
140.
2512
Herstellung von Ausbauelementen aus Metall
X
141.
2521
Herstellung von Heizkörpern und -kesseln für Zentralheizungen
X
142.
2529
Herstellung von Sammelbehältern, Tanks u. ä. Behältern aus Metall
X
143.
2530
Herstellung von Dampfkesseln (ohne Zentralheizungskessel)
X
144.
2540
Herstellung von Waffen und Munition
X
145.
2571
Herstellung von Schneidwaren und Bestecken aus unedlen Metallen
X
146.
2572
Herstellung von Schlössern und Beschlägen aus unedlen Metallen
X
147.
2573
Herstellung von Werkzeugen
X
148.
2591
Herstellung von Fässern, Trommeln, Dosen, Eimern u. ä. Behältern aus
Metall
X
149.
2592
Herstellung von Verpackungen und Verschlüssen aus Eisen, Stahl und NE-Metall
X
150.
2593
Herstellung von Drahtwaren, Ketten und Federn
X
151.
2594
Herstellung von Schrauben und Nieten
X
152.
2599
Herstellung von sonstigen Metallwaren a. n. g.
X
153.
2611
Herstellung von elektronischen Bauelementen
X
154.
2612
Herstellung von bestückten Leiterplatten
X
155.
2620
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten
X
156.
2630
Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik
X
157.
2640
Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik
X
158.
2651
Herstellung von Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und
Vorrichtungen
X
159.
2652
Herstellung von Uhren
X
160.
2660
Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und
elektromedizinischen Geräten
X
161.
2670
Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten
X
162.
2680
Herstellung von magnetischen und optischen Datenträgern
X
163.
2711
Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren
X
164.
2712
Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalt-einrichtungen
X
165.
2720
Herstellung von Batterien und Akkumulatoren
X
166.
2731
Herstellung von Glasfaserkabeln
X
167.
2732
Herstellung von sonstigen elektronischen und elektrischen Drähten und
Kabeln
X
168.
2733
Herstellung von elektrischem Installationsmaterial
X
169.
2740
Herstellung von elektrischen Lampen und Leuchten
X
170.
2751
Herstellung von elektrischen Haushaltsgeräten
X
171.
2752
Herstellung von nicht elektrischen Haushaltsgeräten
X
172.
2790
Herstellung von sonstigen elektrischen Ausrüstungen und Geräten a. n.
g.
X
173.
2811
Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren
für Luft- und Straßenfahrzeuge)
X
174.
2812
Herstellung von hydraulischen und pneumatischen Komponenten und Systemen
X
175.
2813
Herstellung von Pumpen und Kompressoren a. n. g.
X
176.
2814
Herstellung von Armaturen a. n. g.
X
177.
2815
Herstellung von Lagern, Getrieben, Zahnrädern und Antriebselementen
X
178.
2821
Herstellung von Öfen und Brennern
X
179.
2822
Herstellung von Hebezeugen und Fördermitteln
X
180.
2823
Herstellung von Büromaschinen (ohne Datenverarbeitungsgeräte und periphere
Geräte)
X
181.
2824
Herstellung von handgeführten Werkzeugen mit Motorantrieb
X
182.
2825
Herstellung von kälte und lufttechnischen Erzeugnissen, nicht für den
Haushalt
X
183.
2829
Herstellung von sonstigen nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen
a. n. g.
X
184.
2830
Herstellung von land und forstwirtschaftlichen Maschinen
X
185.
2841
Herstellung von Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung
X
186.
2849
Herstellung von sonstigen Werkzeugmaschinen
X
187.
2891
Herstellung von Maschinen für die Metallerzeugung, von Walzwerkseinrichtungen
und Gießmaschinen
X
188.
2892
Herstellung von Bergwerks-, Bau- und Baustoffmaschinen
X
189.
2893
Herstellung von Maschinen für die Nahrungs- und Genussmittelerzeugung
und die Tabakverarbeitung
X
190.
2894
Herstellung von Maschinen für die Textil- und Bekleidungsherstellung
und die Lederverarbeitung
X
191.
2895
Herstellung von Maschinen für die Papiererzeugung und -verarbeitung
X
192.
2896
Herstellung von Maschinen für die Verarbeitung von Kunststoffen und
Kautschuk
X
193.
2899
Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige a.
n. g.
X
194.
2910
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
X
195.
2920
Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhän-gern
X
196.
2931
Herstellung elektrischer und elektronischer Ausrüstungsgegenstände für
Kraftwagen
X
197.
2932
Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen
X
198.
3011
Schiffbau (ohne Boots- und Yachtbau)
X
199.
3012
Boots- und Yachtbau
X
200.
3020
Schienenfahrzeugbau
X
201.
3030
Luft- und Raumfahrzeugbau
X
202.
3040
Herstellung von militärischen Kampffahrzeugen
X
203.
3091
Herstellung von Krafträdern
X
204.
3092
Herstellung von Fahrrädern sowie von Behindertenfahrzeugen
X
205.
3099
Herstellung von sonstigen Fahrzeugen a. n. g.
X
206.
3101
Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln
X
207.
3102
Herstellung von Küchenmöbeln
X
208.
3103
Herstellung von Matratzen
X
209.
3109
Herstellung von sonstigen Möbeln
X
210.
3211
Herstellung von Münzen
X
211.
3212
Herstellung von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren (ohne Fantasieschmuck)
X
212.
3213
Herstellung von Fantasieschmuck
X
213.
3220
Herstellung von Musikinstrumenten
X
214.
3230
Herstellung von Sportgeräten
X
215.
3240
Herstellung von Spielwaren
X
216.
3250
Herstellung von medizinischen und zahnmedizinischen Apparaten und Materialien
X
217.
3291
Herstellung von Besen und Bürsten
X
218.
3299
Herstellung von sonstigen Erzeugnissen a. n. g.
X
219.
3832
Rückgewinnung sortierter Werkstoffe
X
* Amtlicher Hinweis: Klassifikation der Wirtschaftszweige
des Statistischen Bundesamtes, Ausgabe 2008. Zu beziehen beim Statistischen
Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden; auch zu beziehen
über www.destatis.de.