Dezember 1998 |
981203 |
ENERGIE-CHRONIK |
Bundeswirtschaftsminister Werner Müller
überraschte am 21.12. mit dem Vorschlag zur Erhebung eines
"Zukunftspfennigs" als neuer Stromabgabe. Demnach würden
die Energieversorger die Stromrechnung der Kunden um einen halben
Pfennig erhöhen und den zusätzlichen Erlös, den
der Minister auf etwa 2,5 Milliarden Mark schätzt, für
die Förderung der erneuerbaren Energien und andere energiepolitische
Vorhaben der Bundesregierung zur Verfügung stellen. Um erheblichen
Abstimmungsbedarf innerhalb der EU und Konflikte mit der Brüsseler
Kommission zu vermeiden, soll der Aufschlag auf die Stromrechnung
nicht gesetzlich festgelegt, sondern freiwillig von den Stromversorgern
erhoben werden. In Bonn gibt es allerdings ernsthafte Zweifel
an der Verfassungsmäßigkeit einer solchen Lösung.
Auch das Bundeskartellamt äußerte Bedenken. Die Stromversorger
sicherten zu, den Vorschlag zu prüfen (FAZ, 22.12.; DPA,
22.12.).