November 1998

981112

ENERGIE-CHRONIK


Fehlende Gewinne beim Strom setzen kommunalen Querverbund unter Druck

Die Braunschweiger Stadtwerke erwarten für dieses Jahr im Versorgungsbereich ein Defizit von etwa fünf Millionen Mark, während sie im vorigen Jahr noch einen Überschuß von fast 44 Millionen Mark erwirtschafteten. Die Ursache dafür sei das neue Energierecht bzw. der Druck auf die Strompreise im Wettbewerb um Großkunden, sagte Geschäftsführer Arnulf Brandstetter gegenüber der Braunschweiger Zeitung (31.10.). Da das Defizit im Verkehrsbereich nicht mehr wie bisher im Rahmen des kommunalen Querverbunds mit Überschüssen aus dem Stromgeschäft ausgeglichen werden kann, sollen alle Bus- und Straßenbahnlinien überprüft werden.

Als Folge der Liberalisierung des deutschen Energiemarktes werden die Strompreise für Industriekunden um rund ein Viertel sinken und zwei Drittel aller kommunalen Stadtwerke langfristig keine Überlebenschance haben. Zu diesem Schluß gelangt eine Untersuchung der Abteilung Volkswirtschaft der Dresdner Bank AG (FAZ, 5.11.).