Juni 1998 |
980611 |
ENERGIE-CHRONIK |
Durch den Bruch eines Radreifens und die Verkettung mit weiteren unglücklichen Umständen entgleiste am 3.6. der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" in der Nähe des Bahnhofs Eschede. Mehrere Waggons rasten mit 200 km/h gegen einen Brückenpfeiler und brachten die Brücke zum Einsturz. Bei dem Unglück wurden hundert Menschen getötet und 88 verletzt. Als Konsequenz der Katastrophe zog die Deutsche Bahn alle 60 ICE-Züge der ersten Generation aus dem Verkehr, um sie auf ihre Sicherheit zu überprüfen (DPA, 5.6.; FAZ, 18.6.).
Beim Festakt zum hundertjährigen Bestehen des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerks (RWE) kündigte RWE-Chef Dietmar Kuhnt an, sein Konzern werde eine Million Mark bereitstellen, um die schlimmste Not der Opfer lindern zu helfen (FAZ, 6.6.).
Die Frankfurter Rundschau (6.6.) fühlte sich durch das Zugunglück an die Katastrophe von Tschernobyl erinnert: "Die Mär vom íRestrisikoí der Atomkraftwerke ist spätestens seit dem Super-GAU in der Ukraine entlarvt. Mit 'Eschede' ist nun auch die Sicherheit zerstoben, in der man sich in den Hochgeschwindigkeitszügen wiegte. ... íEschedeí war der Super-GAU auf der Schiene."