Januar 1997 |
970105 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Hamburger Senat beschloß am 14.1. den Verkauf von 25,1 Prozent der Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW). Das Aktienpaket geht jeweils zur Hälfte an PreussenElektra und den schwedischen Energiekonzern Sydkraft. Das Land Hamburg behält aber mit 50,2 Prozent weiterhin die Mehrheit an den HEW. Der Kaufpreis liegt mit 1,3 Milliarden Mark um etwa dreißig Prozent über dem derzeitigen Börsenwert und dürfte damit den Ausschlag für die Entscheidung des Senats gegeben haben. Ebenfalls beworben hatte sich ein Konsortium von RWE Energie und der Schweizer Motor-Columbus. PreussenElektra betreibt schon bisher gemeinsam mit den HEW vier Kernkraftwerke (Brokdorf, Brunsbüttel, Krümmel, Stade) und ist mit einer Beteiligung von 18 Prozent größter Einzelaktionär von Sydkraft (Handelsblatt, 15.1.; SZ, 15.1.).
Die Hamburgischen Electricitäts-Werke selbst begrüßten die Teilprivatisierung und verwiesen auf die bereits bestehende gute Zusammenarbeit mit PreussenElektra und Sydkraft. Das Bundeskartellamt erklärte demgegenüber auf Anfrage des Handelsblatts (16.1.), daß es den Verkauf genau unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls untersagen werde. Die Entscheidung hänge davon ab, ob sich infolge "Vergemeinschaftung" des Einflusses auf die HEW ein "wettbewerblich erheblicher Einfluß" von über 25 Prozent feststellen lasse.