September 1996 |
960905 |
ENERGIE-CHRONIK |
Vor dem schleswig-holsteinischen Landtag erklärte Energieminister Claus Möller (SPD) am 26.9., es bleibe das Ziel der rot-grünen Landesregierung, die Kernkraftwerke Krümmel, Brunsbüttel und Brokdorf abzuschalten. Die Landesregierung verfüge aber leider über keine rechtliche Handhabe, um das Wiederanfahren der Anlagen in Krümmel und Brunsbüttel nach Abschluß der Revisionsarbeiten zu verhindern. Dagegen sehe sie sehr wohl noch "Prüfungsbedarf", ehe über eine Genehmigung zum Weiterbetrieb entschieden werde (Kieler Nachrichten, 26.9.; SZ, 27.9.).
Zu den Leukämie-Vorwürfen gegen das KKW Krümmel sagte Möller am Abend desselben Tags auf einer Bürgerversammlung in Geesthacht: "Wir als Genehmigungsbehörde sehen bisher nicht den Beweis erbracht, daß Krümmel die Ursache der Leukämie ist. Aber wir sehen auch nicht den Gegenbeweis. Daher muß weiter untersucht werden". Am 7. Oktober sei die Revision in Krümmel beendet. Er hoffe, daß bis dahin das Bundesverwaltungsgericht die schriftliche Begründung seines Urteils vom 21.8. vorlege (siehe 960802), um eine eventuelle Handhabe gegen die Wiederinbetriebnahme zu bekommen (Welt, 27.9.; Hamburger Abendblatt, 27.9.).