März 1996

960308

ENERGIE-CHRONIK


Die "Stromrebellen von Schönau" machen weiter von sich reden

Die Einwohner der kleinen südbadischen Gemeinde Schönau haben sich erneut mehrheitlich für den Aufbau einer kommunalen Stromversorgung ausgesprochen und damit einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluß vom November vorigen Jahres bestätigt. Schon 1991 hatte eine ähnliche Abstimmung stattgefunden, bei der die Verlängerung des Konzessionsvertrags mit den Kraftübertragungswerken Rheinfelden (KWR) um weitere zwanzig Jahre abgelehnt wurde. Hinter den Abstimmungen steht die "Bürgerinitiative Netzkauf", die nach der Katastrophe von Tschernobyl aus einer Gruppe "Eltern für eine atomfreie Zukunft" hervorging. Sie will die Stromversorgung der 2500 Einwohner möglichst "atomfrei" mit eigenen Blockheizkraftwerken sicherstellen und KWR nur noch ergänzend in Anspruch nehmen. KWR beziffert den Wert des Netzes mit 8,5 Millionen Mark. Die Initiative will dagegen nur knapp vier Millionen Mark zahlen. Die "Stromrebellen von Schönau" finden seit Jahren relativ große Aufmerksamkeit in den Medien (FR, 12.3.; Stuttgarter Zeitung, 12.3.).