November 1995 |
951119 |
ENERGIE-CHRONIK |
Unter den 2100 Beschäftigten des Regionalversorgers Schleswag gibt es Ängste vor einem Stellenabbau als Folge der finanziellen Belastung durch das Stromeinspeisungsgesetz. "Dieses Gesetz ist ungerecht und gefährdet Arbeitsplätze", erklärte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Hermann Voß am 9.11. bei einer außerordentlichen Betriebsversammlung vor rund 1400 Mitarbeitern. Nach Angaben des Vorstandsmitglieds Hermann Bock muß die PreussenElektra-Tochter allein in diesem Jahr rund 66 Millionen Mark an Einspeisevergütungen für Windstrom aufbringen. Es sei mit einem weiteren rasanten Anstieg dieser Kosten bis auf fast 250 Millionen Mark im Jahr 2000 zu rechnen. Die enorme Belastung durch das Stromeinspeisungsgesetz fresse "alle mühsam erzielten Rationalisierungserfolge restlos weg und führt darüber hinaus zu Strompreiserhöhungen bei den Schleswag-Kunden" (Kieler Nachrichten, 10.11.; siehe auch 920813).
Auch in der norddeutschen Wirtschaft wird die weitere Entwicklung der Strompreise mit Unruhe gesehen. Politisches Handeln gegen das Stromeinspeisungsgesetz sei notwendig, damit im strukturschwachen Norden keine weiteren Arbeitsplätze verlorengingen, sagte der Präsident der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), Kurt Eiglmeier, am 3.11. in Hannover.