September 1995 |
950904 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission
für "Least-Cost Planning" in der Gas- und Elektrizitätswirtschaft
stößt beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
auf Ablehnung. In einem Schreiben an die Mitglieder der EU-Generaldirektion
Energie wertete BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf v. Wartenberg
den Entwurf als "bürokratisch reglementierte Integrierte
Ressourcenplanung". Er sei vom ordnungspolitischen Ansatz
her falsch und passe überhaupt nicht in ein politisches Umfeld,
das mit Liberalisierung und Wettbewerb die europäische Wirtschaft
stärken wolle (Handelsblatt, 19.9.).
Nach Ansicht des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft
(BGW) würde der vorliegende Entwurf die Marktentwicklung
des Erdgases behindern und "den Einstieg in eine planwirtschaftliche
Erdgasversorgung" bedeuten. Der BGW sieht sich in seiner
Einschätzung durch ein Auftragsgutachten des Essener Energiewirtschaftlers
Prof. Dieter Schmitt bestätigt (SZ, 7.9.).