Oktober 1994 |
941011 |
ENERGIE-CHRONIK |
Dem Bundesgesundheitsamt (BGA) wird vorgeworfen,
es habe im Rahmen einer Vergleichsstudie zur Häufigkeit von
Leukämie bei Kindern nicht ordnungsgemäß gearbeitet.
Die Ergebnisse der Studie waren im Mai 1993 veröffentlicht
worden. Danach fand das BGA bei den Blutproben von Kindern aus
dem Raum Plön mehr beschädigte Chromosomen als bei Kindern
aus der Umgebung von Krümmel. Ein Bremer Labor war damals
zu stark abweichenden Ergebnissen gelangt. Um den Widerspruch
zu klären, wurden in einer Kontrolluntersuchung beiden Labors
identische Blutproben vorgelegt. Dabei konnte das BGA keine beschädigten
Chromosomen feststellen, obwohl eines der Testpräparate absichtlich
bestrahlt worden war. Die wiederum abweichenden Befunde des Bremer
Labors wurden hingegen bei einer nochmaligen Kontrolluntersuchung
durch die Universität Münster bestätigt. Nach Ansicht
eines Sprechers des niedersächsischen Sozialministeriums
ist beim BGA zumindest "geschlampt" worden (Hannoversche
Allgemeine, 12.10.; FR, 13.10.; Welt, 13.10.; SZ, 15.10.; siehe
auch 940916 u. 930520).