August 1994 |
940814 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die anhaltende hochsommerliche Hitze hat das Wasser der Flüsse derart erwärmt, daß in mehreren Kraftwerken die Stromerzeugung eingeschränkt oder sogar gestoppt werden mußte, um die jeweils zulässige Höchsttemperatur des Kühlwassers einzuhalten. PreussenElektra mußte zeitweilig die Leistung der Kernkraftwerke Stade und Grohnde sowie der Kohlekraftwerke Farge und Wilhelmshaven reduzieren. Im Kernkraftwerk Unterweser ruhte vom 4.8. bis 7.8. der Betrieb ganz. Die Hamburgischen Electricitäts-Werke mußten Anfang August das Kraftwerk Tiefstack abschalten sowie die Kraftwerke Hafen und Moorburg drastisch herunterfahren. Der Ausgleich der fehlenden Stromerzeugungskapazitäten bereitete dank des Verbundsystems keine Probleme. Dagegen stieß im Westteil Berlins, der noch nicht an das westliche Verbundnetz angeschlossen ist und über eine Notleitung allenfalls 300 MW aus dem östlichen Verbundnetz beziehen kann, die Stromversorgung an die Grenzen der Kapazität, nachdem das Kühlwasser aus Spree und Havel Temperaturen um 27 Grad erreichte und die Kraftwerke deshalb ihre Leistung drosseln mußten. Verschärft wurde die Situation durch den vermehrten Strombedarf von Klima- und Kühlanlagen (Welt, 5.8.; SZ, 6.8. u. 9.8.; FAZ, 11.8.).