Juli 1994

940706

ENERGIE-CHRONIK


Entwicklungsländer verbrauchten 4,2 Prozent mehr Primärenergie

Nach der jüngsten Energiestatistik der Londoner British Petroleum Company (BP), die jetzt in Hamburg vorgestellt wurde, hat 1993 der weltweite Verbrauch von Primärenergie stagniert. Dies ist jedoch nur auf den wirtschaftlichen Zusammenbruch in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen. Während hier der Verbrauch um 9,7 Prozent absackte, stieg er in er übrigen Welt um 2,1 Prozent an. In den Entwicklungsländern wuchs der Verbrauch an Primärenergie sogar um 4,2 Prozent. China hatte einen Zuwachs um 4,6 Prozent und dürfte damit 1994 Rußland als zweitgrößten Energiekonsumenten nach den USA ablösen. Insgesamt betrug der Weltenergieverbrauch 7,80 Milliarden Tonnen Öläquivalent (DPA, 26.7.; Handelsblatt, 27.7.; FAZ, 28.7.; siehe auch 921003).

Für das Handelsblatt (29.7.) ergibt sich daraus für die reichen Industrieländer die Verpflichtung, die fossilen Energievorräte stärker zu schonen. Neben der Kernenergie müßten die regenerativen Energieträger verstärkt genutzt sowie Techniken der rationellen Energieanwendung weiterentwickelt werden. Die Berliner Zeitung (27.7.) verweist darauf, daß verfügbare Techniken zur rationelleren Energieanwendung oft nicht eingesetzt würden, weil sie bei den derzeit niedrigen Energiepreisen unrentabel seien. Notfalls müsse deshalb eine massive Besteuerung den Energiekonsum nachhaltig drosseln.