April 1994 |
940405 |
ENERGIE-CHRONIK |
Alle fünf ostdeutschen Länder sollen im Aufsichtsrat der Vereinigten Energiewerke AG (VEAG) vertreten sein, davon eines mit Stimmrecht, die übrigen vier mit Gaststatus. Darauf einigten sich die Länder am 8.4.. bei Verhandlungen mit den Stromunternehmen RWE Energie, PreussenElektra und Bayernwerk in Potsdam. Das stimmberechtigte Mandat soll so lange gelten, bis der Bau des zweiten Kraftwerksblocks auf Braunkohlebasis in Boxberg gesichert ist. Es wird voraussichtlich von Sachsen wahrgenommen werden. Die jetzt getroffene Vereinbarung bestätigt weitgehend den bereits am 11.3. in Dresden erzielten Kompromiß. Die ostdeutschen Länder verzichten damit endgültig auf eine kapitalmäßige Beteiligung an der VEAG und öffnen so den Weg für deren Privatisierung (Handelsblatt, 13.4.; Welt, 14.4.; FAZ, 14.4.; siehe auch 940306).
Der Verwaltungsrat der Treuhand hat inzwischen
der Privatisierung des ostdeutschen Verbundunternehmens zugestimmt.
Allerdings macht er zur Bedingung, daß die westdeutschen
Stromversorger auch die Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG) übernehmen,
wie dies eine bereits am 28.2. erzielte Grundsatzvereinbarung
mit RWE Energie, PreussenElektra und Bayernwerk vorsieht (Handelsblatt,
18.4.; FAZ, 18.4.; siehe auch 940201).