November 1993 |
931112 |
ENERGIE-CHRONIK |
Unter heftigen Protesten von Kernkraftgegnern begann am 22.11. der Transport von Brennstäben aus dem Kernkraftwerk Brokdorf zur Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in England. Der Tieflader mit sechs Brennelementen konnte das Kernkraftwerk erst verlassen, nachdem die Polizei unter Einsatz von Wasserwerfen rund hundert Demonstranten beiseite gedrängt hatte, die seit den frühen Morgenstunden das Werkstor blockierten. An der Straße von Brokdorf nach Wilster hatte die Umweltorganisation Greenpeace Holzkreuze mit der Aufschrift "Opfer von Sellafield" aufgestellt. In Brunsbüttel wurden die Brennstäbe ohne weitere Zwischenfälle auf einen Spezialwaggon der Bundesbahn umgeladen, den Beamte des Bundesgrenzschutzes begleiteten. Auch der weitere Transport nach Dünkirchen und per Fähre nach England erfolgte ohne Behinderungen. In diesem Jahr ist noch ein weiterer Transport geplant. Ab 1994 sollen jährlich acht Transporte das Kernkraftwerk Brokdorf in Richtung England verlassen (DPA, 22.11.; SZ, 23.11.; Welt, 22. u. 23. 11.).