November 1993 |
931111 |
ENERGIE-CHRONIK |
Auf einer Konferenz in London haben 37 der insgesamt 71 Mitgliedsstaaten der Konvention zum Schutz der Meere vor Abfallverschmutzung am 12.11. beschlossen, die Versenkung von nuklearen Abfällen in den Weltmeeren zu untersagen. Es gab keine Gegenstimmen, aber fünf Enthaltungen seitens Rußlands, Chinas, Belgiens, Großbritanniens und Frankreichs. Der Vertreter Rußlands erklärte, daß sein Land mindestens noch bis 1995 auf das Abladen nuklearer Abfälle im Meer angewiesen sei. Frankreich und Großbritannien wollen sich ausdrücklich die Option für die spätere Ablagerung von nuklearen Abfällen im Meer offenhalten, wobei Großbritannien vor allem an die Entsorgung ausgedienter U-Boote denkt.
Einstimmig unterstützte die Konferenz
das Verbot der Einleitung von Industriemüll ins Meer und
das Verbot der Müllverbrennung auf See. Ferner beschloß
sie, daß innerhalb von 25 Jahren eine wissenschaftliche
Studie über den Stand der Meeresverschmutzung durch radioaktive
Abfälle erarbeitet wird (DPA, 12.11.; FR, 13.11.; SZ, 13.11.;
siehe auch 931017).