November 1992

921112

ENERGIE-CHRONIK


Zustand des Waldes weiter verschlechtert

In den deutschen Wäldern sind nur noch 32 Prozent der Bäume ohne Schadmerkmale gegenüber 36 Prozent im Vorjahr. Dies geht aus dem Waldzustandsbericht 1992 hervor, den die Bundesregierung verabschiedet hat. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten macht für das weitere Fortschreiten der Schäden vor allem die Schadstoffbelastung der Luft durch den Verkehr verantwortlich, wodurch die Erfolge bei der Reduzierung industrieller Emissionen neutralisiert würden (FAZ, 13.11.; VDI-Nachrichten, 13.11.).

Der Spiegel (23.11.) hat den Waldschadensbericht der Bundesregierung in der Reihe seiner "zeitgeschichtlichen Dokumente" als Beilage für die Abonnenten veröffentlicht. Die Beilage enthält ferner ein Positionspapier des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, in dem es heißt, der Hauptschädling des Waldes sei "nicht der Borkenkäfer, sondern das Auto".

Das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt (20.11.) meinte: "Die deutsche Einheit und ihre Kosten haben nahezu alle Fragen nach der Zukunft der Umwelt verdrängt. Doch je länger wir wegsehen, desto erschreckender wird einmal das Erwachen sein."