Oktober 1992 |
921015 |
ENERGIE-CHRONIK |
Mitglieder der Umweltorganisation Greenpeace haben am 26.10. das Zufahrtsgleis zum stillgelegten Kernkraftwerk Greifswald blokkiert. Sie wollten damit den Abtransport von unverbrauchten Uran-Brennstäben für das slowakische Kernkraftwerk Bohunice verhindern. Sie warfen der Bundesregierung "Doppelmoral" und "Mithilfe für ein zweites Tschernobyl" vor, da die Reaktoren in Bohunice baugleich mit denen in Greifswald seien, die wegen Sicherheitsmängeln stillgelegt wurden. Bundesumweltminister Töpfer (CDU) erklärte dazu, daß die Brennelemente aus Greifswald ausschließlich in tschechoslowakischen Reaktoren der jüngeren Baulinie eingesetzt würden. Sie würden so dazu beitragen, daß die Tschechoslowakei die alten KKW möglichst schnell abschalte. Die Blockade wurde am zweiten Tag durch Polizeieinsatz beendet (dpa, 26.10.; FR, 27.10.; Welt, 28.10.).